Bild-2-1024x683 Starterbatterie laden – Möglichkeiten und Ratgeber zum selber laden
Der erste Nachtfrost des Herbstes ist für unzählige alte Batterien das Todesurteil. Besser ist es, schon vorher zu laden. Foto: fotolia.com © Kadmy

Sie steigen in der Winter Kälte ins Auto, drehen den Zündschlüssel und der Anlasser bleibt stumm. Eine häufige Ursache in diesem Fall ist eine leere oder defekte Batterie. Eine kurze Diagnose der Symptome hilft, den Fehler einzugrenzen und schnellstmöglich zu beheben. In unserem Ratgeber erfahren Sie, warum Autos überwiegend im Winter versagen, welche Möglichkeiten es zum Aufladen gibt und wie Sie Ihre Autobatterie selber laden.

Aufbau und Funktion der Starterbatterie

Die Autobatterie, auch als Starterbatterie bezeichnet, dient zur Versorgung aller elektrischen Komponenten des Autos. Sie besteht aus einem säurefesten Gehäuse mit in der Regel sechs Zellen. In jeder Zelle sind Platten geschichtet, die abwechselnd mit dem Pluspol und Minuspol verbunden sind. Als Elektrolyt dient eine verdünnte Schwefelsäure, welche die Platten umgibt.

Die Lichtmaschine, auch kurz Lima genannt, wird direkt vom Motor angetrieben und beliefert das laufende Auto mit Strom. Während der Fahrt versorgt sich Ihr Auto also selber, zumindest bei längeren Fahrten. Die Batterie wird insbesondere beim Starten und bei hohem Stromverbrauch (z. B. im Winter bei Kälte) benötigt. Sie liefert Strom, wenn die Lichtmaschine nicht genug Energie erzeugt. Wenn die Lichtmaschine mehr Strom produziert als gebraucht wird, lädt sie damit die Autobatterie auf. Damit ist die übliche Bezeichnung als „Batterie“ nur halbrichtig, denn eigentlich handelt es sich um einen Akku.

Die Kapazität der Starterbatterie schwankt stark mit der Temperatur. Bei Kälte besitzt sie weniger Kapazität. Das und die Tatsache, dass die Lichtmaschine im Winter durch mehr Verbraucher weniger Ladestrom liefern kann, sorgt dafür, dass Autos im Winter häufiger ausfallen.

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Batteriesymbol im Cockpit leuchtet auf – Was tun?

Das rote Batteriesymbol bedeutet nicht, dass die Batterie defekt ist. Im Gegenteil: Es besagt, dass alle elektrischen Komponenten von der Batterie versorgt werden. Der Fehler liegt also an der Lichtmaschine oder an der Verbindung zwischen Lima und Batterie des Autos.

Starterbatterie leer – Ursachen und Maßnahmen

Eine leere Starterbatterie erkennen Sie leicht daran, dass elektrische Verbraucher im Stillstand versagen. Geht kein Licht mehr, ist die Batterie des Autos vollständig entladen. Wenn Licht und Radio funktionieren, der Anlasser jedoch nicht, kann das durch eine fast leere Batterie kommen. Die Restladung reicht in diesem Fall noch für die kleinen Verbraucher des Autos, zum starten reicht es aber nicht mehr.

Es gibt verschieden Ursachen, welche die Batterie entleeren können. Bei Kurzstreckenfahrten mit Heizung, Sitzheizung und Klimaanlage wird der Autobatterie häufig mehr Energie entzogen, als der Ladestrom der Lichtmaschine liefert. Verbraucher wie eine angelassene Leuchte, die im Stillstand Strom ziehen, entziehen der Batterie langsam die Ladung. Ein elektrischer Fehler wie ein Kurzschluss entleert die Starterbatterie sehr schnell. Eventuell ist die Batterie auch aufgrund des Alters defekt oder die Lichtmaschine versagt ihren Dienst und liefert nicht mehr genug Strom.

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, die Batterie Ihres Autos wieder aufzuladen:

  1. Auto per Starthilfe anlassen und über die Lichtmaschine laden
  2. Starterbatterie per Ladegerät aufladen

Starthilfe geben

Ein Fahrzeug mit leerer Autobatterie lässt sich meist fremdstarten. Das geht schnell, sofern ein anderes Fahrzeug oder eine zweite Starterbatterie und ein Starthilfekabel zur Verfügung stehen. Nutzen Sie die Möglichkeit der Starthilfe, wenn Sie die Ursache der Batterieentladung beseitigt haben oder planen, das Auto länger zu fahren. Eine umfangreiche Anleitung zur Durchführung der Starthilfe finden Sie hier.

Starterbatterie laden – Schritt für Schritt Anleitung

Es gibt zwei Batteriearten: normale und wartungsfreie Batterien. Diese unterscheiden sich optisch darin, dass wartungsfreie Batterien keine Verschlüsse auf der Oberseite haben. Der Hersteller garantiert bei wartungsfreien Batterien, dass diese über ihre gesamte Nutzungsdauer keine Wartung benötigen. Entladen können sie sich dennoch und müssen dann wieder geladen werden.

Unser Ratgeber erklärt in sieben einfachen Schritten, wie Sie die Batterie Ihres Autos laden. Der Ablauf zum Laden ist bei normalen und wartungsfreien Batterien fast gleich. Er unterscheidet sich nur in einem Schritt.

1. Ladegerät auswählen

Eine der wichtigsten Eigenschaften des Lagegeräts ist die passende Ladespannung. Diese liegt ein wenig über der Spannung der Autobatterie. Nahezu alle Autos fahren mit einer Batteriespannung von 12 Volt, daher sind die meisten Ladegeräte darauf ausgelegt. Unterschiede gibt es dennoch bei den Ladegeräten. Hochwertige Ladegeräte erkennen eine verpolte Batterie und verfügen über Ladeprogramme, die besonders batterieschonend aufladen. Das verlängert die Lebensdauer Ihrer Starterbatterie.

2. Vorbereitungen

Ein Hauptgrund für das Batterieversagen ist die Kälte im Winter. Idealerweise wählen Sie daher einen Ort, der ein wenig vor der Kälte schützt. Nutzen Sie gern eine Garage, sofern Sie eine besitzen. Wichtig ist, dass der Ort über eine Möglichkeit zum Lüften verfügt, ein gekipptes Fenster zum Beispiel reicht aus. Die beim Aufladen entstehenden Dämpfe können sich sonst im Raum aufstauen. Parken Sie das Auto in der Garage und öffnen Sie die Motorhaube.

3. Starterbatterie abklemmen

Die Autobatterie wird im abgeklemmten Zustand geladen, um Schäden an der Elektronik des Autos zu vermeiden. Dazu entfernen Sie erst das Minuskabel (schwarz) und dann das Pluskabel (rot). Legen Sie die Kabel im Motorraum so, dass sie auf keinen Fall mit den Batterieklemmen in Kontakt kommen können.

Das Ausbauen der Batterie ist normalerweise nicht nötig. In der Regel ist die Batterie so verbaut, dass Sie alle notwendigen Teile im eingebauten Zustand erreichen können. Nach dem Abklemmen sollten Sie bei dieser Gelegenheit gleich die Pole der Starterbatterie auf Verunreinigungen kontrollieren. Saubere Kontaktflächen an dieser Stelle sind wichtig, um einen optimalen Stromfluss zu gewährleisten.

4. Starterbatterie öffnen

Dieser Schritt entfällt bei wartungsfreien Batterien. Diese besitzen keine Verschlussstopfen, folglich können Sie diese nicht öffnen.

Durch die Reaktion von Blei und Säure während des Ladevorgangs entstehen Gase und Dämpfe in der Batterie. Diese müssen ungehindert austreten können. An der Oberseite befinden sich Verschlüsse für jede Batteriezelle, die Sie herausdrehen müssen.

Werfen Sie durch die Öffnung einen Blick ins Innere. Die Platten sollten vollständig mit Flüssigkeit bedeckt sein. Durch Verdunstung des Wasseranteils sinkt der Stand über die Nutzungsdauer ein wenig. Ist der Flüssigkeitsstand zu niedrig, füllen Sie mit destilliertem Wasser auf.

5. Ladegerät anschließen und einstellen

Lassen Sie den Stecker des Ladegeräts noch ausgesteckt und schließen Sie den Plus- und Minuspol an der Starterbatterie des Autos an. Erst dann stecken und schalten Sie das Ladegerät ein, es kann sonst beim Anschluss zum Funkenflug kommen.

Je nach Ladegerät sind verschiedene Einstellungen nötig. Stellen Sie die Batteriespannung ein. Je nach Ladegerät müssen Sie auch die Batteriekapazität und den Ladestrom einstellen. Der Ladevorgang sollte etwa acht bis zehn Stunden dauern. Als Richtwert für den Ladestrom gilt daher 10% der Kapazität, also ein Ladestrom von 10 A bei 100 Ah Batteriekapazität.

6. Ladevorgang abwarten

In diesem Stadium müssen Sie nichts tun. Lassen Sie die Batterie über einen längeren Zeitraum laden. Es bietet sich an, dies zum Beispiel über Nacht zu erledigen, damit die Autobatterie nach der Ladung wirklich voll ist. Bei einer zu kurzen Ladezeit spricht der Fachmann von einer Teilladung, welche die Lebensdauer des Akkus senkt.

Die Dauer einer vollständigen Ladung lässt sich über die Batteriekapazität und den Ladestrom berechnen. Bei einem Ladestrom von 10 Ampere und Batteriekapazität von 90 Ah würde der Ladevorgang etwa neun Stunden dauern.

7. Akku wieder anschließen

Führen Sie die Schritte in umgekehrter Reihenfolge durch:

  1. Ladegerät ausschalten und Stecker ziehen
  2. Klemmen des Ladegeräts entfernen
  3. Autobatterie verschließen (wenn nicht wartungsfrei)
  4. Plus anklemmen
  5. Minus anklemmen
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Kosten für das Laden der Starterbatterie

Sofern Sie über ein geeignetes Ladegerät verfügen, können Sie das Aufladen problemlos selber vornehmen. Hier bewegen sich die Kosten im Centbereich. Das Ladegerät selbst verursacht Kosten zwischen 50 und 100 €, kann jedoch über viele Winter genutzt werden.

Ist die Batterie defekt, sollten Sie diese umgehend Tauschen, da das Auto sonst immer wieder Starthilfe braucht. Das Tauschen der Batterie kostet je nach Modell zwischen 50 und 200 €. Mit unserer Anleitung zum Batteriewechsel können Sie die Starterbatterien der meisten Autos selber tauschen.

Batterie in der Werkstatt laden oder tauschen lassen

Trauen Sie sich das Laden trotz unserer Anleitung nicht zu, bleibt natürlich noch der Besuch in der Werkstatt. Die Mitarbeiter werden die Autobatterie prüfen und messen und das Problem beheben. Die Kosten variieren hier jedoch stark mit dem Aufwand und liegen schnell im mehrfach dreistelligen Bereich.

Wird an Ihrem Auto eine kaputte Starterbatterie festgestellt, übernimmt die Werkstatt auch das Wechseln. Das Tauschen der Starterbatterie in der Werkstatt kostet im Schnitt zwischen 100 und 300 €.

Haftungsausschluss

Unsere Ratgeber enthalten viele fachliche Informationen rund um das KFZ, die wir sorgfältig zusammengetragen haben. Diese Artikel können allerdings die Fachkenntnis eines Spezialisten nicht ersetzen. Autoteile-Markt haftet daher nicht für Schäden und Verletzungen, die durch unsachgemäß ausgeführte Reparaturen entstehen. Wir empfehlen grundsätzlich, Arbeiten am KFZ nur von einem Fachmann ausführen zu lassen.

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F. Selleng wurde in Köthen (Anhalt) geboren. Als ausgebildeter Mechatroniker bei der Deutschen Bahn, arbeitete er dort in der Wartung und Instandhaltung von Schienen-Baufahrzeugen.
Nach einer Fortbildung zum Industriemeister Elektrotechnik wechselte er später in die Autoindustrie nach Leipzig. In den folgenden Jahren arbeitete er bei Porsche und BMW.
Seit dem Schuljahr 2016/17 ist er als Fachlehrer für Elektrotechnik an einer Berufsschule tätig. Im gleichen Zeitraum begann er, als freier Autor fachliche Texte und Ratgeber zu verfassen.

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