sitze-reinigen Autositzreinigung – Ratgeber mit Tipps und Tricks zur Pflege
Autositzreinigung
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Der Innenraum des Autos ist für den Eindruck mitentscheidend: Scheiben, Fußmatten, Armaturen und Autositze ergeben ein Gesamtbild vom Fahrzeug. Saubere und gepflegte Autos sind ein echter Blickfang, während Kratzer und Flecken keinen guten Eindruck hinterlassen. Die Sitze stellen dabei ein zentrales Element dar, denn kaum ein anderes Teil im Innenraum wird so stark belastet. Wir verraten in diesem Ratgeber, wann Sie Sitze reinigen sollten und geben Tipps, wie die Pflege von Polstersitzen und Ledersitzen gelingt.

Fahrzeugsitze – Sicherheit, Komfort und Optik

Die Autositze sind nicht rein zum Sitzen da, sondern erfüllen mehrere Funktionen. In erster Linie dienen sie der Sicherheit der Insassen, indem sie sie, zusammen mit dem Sicherheitsgurt, bei einem Unfall an Ort und Stelle halten. Der Sitz erfüllt hier eine zentrale Funktion, der er viel Kontakt mit dem Körper des Fahrers hat.

Dann ist der Komfort während der Fahrt wichtig. Vielfahrer verbringen viele hundert Stunden jeden Monat in ihrem Fahrzeug. Das ist belastend für den Rücken, aber gute Autopolster und die richtige Einstellung reduzieren diese Belastung erheblich.

Viele Autobesitzer achten zudem auf das Aussehen ihres Autos. Auch hier stellen die Sitze einen zentralen Punkt dar, da sie beim ersten Blick in den Innenraum auffallen. Da ist es besonders ärgerlich, wenn eines der Autopolster mit Flecken verunreinigt wird. Schnell ist das Bild des gesamten Autos ruiniert und damit ist das Fahrzeug nicht nur weniger ansehnlich, sondern verliert auch an Wert.

Wann sollte regelmäßig eine Autositzreinigung durchgeführt werden?

Das Gesamtbild des Fahrzeugs wird bei einer Bewertung durch den Händler herangezogen. Sind Autopolster verschmutzt oder Ledersitze beschädigt, reduziert das den Preis erheblich, den der Händler dafür bezahlt. Die Kosten für die Autositzreinigung und die zugehörigen Reinigungsmittel sind meist erheblich geringer als der Wertverlust mit verschmutzten Sitzen.

Bei Flecken durch Flüssigkeiten oder Nahrungsmittel sollte schnell gehandelt werden. Die meisten Verunreinigungen im KFZ gehen am besten raus, wenn sie selber schnell und richtig behandelt werden. Im folgenden Ratgeber verraten wir daher einige Tipps, wie sich Verschmutzungen und Flecken auf dem Polstersitz und auf Leder reinigen lassen.

Autositzreinigung selber machen oder reinigen lassen?

Das selber Reinigen der Sitze ist günstiger. Die Kosten für Reinigungsmittel wie Polsterreiniger und Lederpflege sind nicht sehr hoch. Je nach Verschmutzung fallen allerdings mehrere Stunden Arbeit an. Zudem muss beim selber Reinigen darauf geachtet werden, dass Stoffsitz und Ledersitz mit unterschiedlichen Reinigungsmitteln behandelt werden.

Das Reinigen des Autos in der Werkstatt ist bequem und die Mitarbeiter wissen genau, welches Mittel bei welchen Flecken hilft. Das Fahrzeug und seine Leder- oder Stoffsitze befinden sich nach der Reinigung in hervorragendem Zustand. Der Preis hier ist allerdings ungleich höher, da mehrere Stunden Arbeitszeit bezahlt werden müssen.

Textilsitzreinigung – Anleitung für Textilsitze

Für das Reinigen der Polstersitzewerden die folgenden Materialien benötigt:

Ein Polstersitz im Auto ist unkompliziert zu reinigen und lässt sich mit etwas Arbeit von den meisten Verschmutzungen befreien. Im ersten Schritt sollten die groben Verschmutzungen entfernt werden. Das geht am besten mit dem Staubsauger und einem weichen Bürstenaufsatz. Haare werden am einfachsten mit einer Fusselrolle oder einer weichen Bürste entfernt.

Einfache Verschmutzungen beispielsweise durch trockenen Straßenschmutz oder nicht färbende Getränke werden am besten mit einem einfachen Sprühreiniger für Autopolster entfernt. Diese Reiniger enthalten keine aggressiven Stoffe und können meist bedenkenlos verwendet werden. Meist müssen sie einfach mit Wasser angemischt werden. Diese universalen Reiniger entfernen allerdings keine hartnäckigen Flecken vom Polstersitz, wie sie von vielen Getränken (Cola, Energy-Drink) und stark färbenden Speisen zurückbleiben.

Für hartnäckige Verschmutzungen von Stoffsitzen gibt es verschiedene Polsterreiniger, die sich in ihrer Reinigungskraft stark unterscheiden. Generell gilt hier: Je intensiver der Reiniger, umso größere Vorsicht ist damit geboten. Scharfe Reinigungsmittel können Schäden an anderen Teilen des Autos (Kunststoff, Fußmatten) hinterlassen. Am besten wird das Mittel zuerst an einer unauffälligen Stelle getestet, um Verfärbungen und neue Flecken auszuschließen!

Tipps zum Ablauf der Reinigung

autositz-absaugen Autositzreinigung – Ratgeber mit Tipps und Tricks zur Pflege
Autositz absaugen
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Der grundlegende Ablauf ist bei den meisten Reinigungsmitteln für Stoffsitze gleich. Reinigungsmittel in flüssiger Form werden normalerweise mit einem Schwamm oder Mikrofasertuch in kreisförmigen Bewegungen aufgetragen, um sie anschließend für fünf bis zehn Minuten einwirken zu lassen. Beim Auftragen darf der Stoffsitz an der betreffenden Stelle ruhig leicht nass werden, jedoch nicht großflächig.

Nach der Trocknungsphase wird zuerst mit einem sauberen Tuch der gröbste Schmutz entfernt. Das Tuch saugt dabei gleich einen Teil der Flüssigkeit auf. Nun wird das Polster mit Tüchern so trocken wie möglich gerieben. Bei einigen Polsterreinigern entfällt das Trocknen, denn diese bilden einen festen Schaum und werden direkt mit dem Staubsauger aufgesaugt.

nassreinigung-autositz Autositzreinigung – Ratgeber mit Tipps und Tricks zur Pflege
nasse Autositzreinigung
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Nach einer Nassreinigung der Autopolster müssen die Autositze trocknen. Das dauert je nach Durchnässung etliche Stunden. Das Reinigen der Sitze im Auto empfiehlt sich daher bei schönem Wetter, dann kann der Autositz bei offenem Fenster an der Luft trocknen. Ist dies nicht möglich, beschleunigt ein Luftentfeuchter den Vorgang. Es darf nicht zu viel Feuchtigkeit im Sitz verbleiben, andernfalls droht Schimmel!

Achtung: In jedem Fall sind die Hinweise auf dem Polsterreiniger zu beachten. Auf manchen Reinigungsmitteln wird eine kürzere oder längere Einwirk- und Trocknungszeit angeordnet!

Welche Hausmittel können verwendet werden?

Nicht immer sind zum Reinigen der Autopolster die teuren Polsterreiniger erforderlich. Rasierschaum beispielsweise eignet sich hervorragend, um einfache Verschmutzungen zu lösen. Mit warmem Wasser und etwas Waschmittel lassen sich auch hartnäckigere Verschmutzungen reinigen. Hier sollte vorher die Verträglichkeit geprüft werden.

Ledersitzreinigung – Leder reinigen und erhalten

ledersitz-pflegen Autositzreinigung – Ratgeber mit Tipps und Tricks zur Pflege
Ledersitze reinigen und pflegen
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Generell verschmutzen Ledersitze weniger, da sie weniger Schmutz aufnehmen als Autopolster. Das Leder selber zu reinigen erfordert jedoch größere Sorgfalt, denn beim Reinigen dürfen nicht alle Mittel bedenkenlos eingesetzt werden.

Achtung: Säurehaltige Reinigungsmittel und grobe Reinigungsschwämme können die Oberfläche zerstören und das Leder würde brüchig werden.

Leder reinigen beginnt ebenfalls mit dem Absaugen des groben Drecks und dem Entfernen von Haaren. Anschließend werden die Sitze mit einem Lederreiniger abgewaschen. Das anschließende Trocknen verläuft deutlich schneller als bei Autopolster, da weniger Flüssigkeit aufgenommen wird.

Nach dem Reinigen ist zudem eine Lederpflege nötig, um das Material zu erhalten. Diese wird einfach vorsichtig auf den Autositz aufgetragen. Die Lederpflege sollte allerdings gut einziehen, damit keine Rückstände an der Kleidung verbleiben.

Tipps für Hausmittel zum Leder richtig reinigen

Beim Leder reinigen reichen oftmals die Hausmittel aus. Die Sitze werden einfach mit einem Gemisch aus warmem Wasser und Spülmittel abgewaschen. Normalerweise lassen sich damit alle Verschmutzungen entfernen.

Die Lederpflege kann mit einer farblosen Schuhcreme erledigt werden. Diese besitzt ähnliche Eigenschaften wie die Pflegemittel. Sie benötigt aber möglicherweise deutlich mehr Zeit zum Trocknen, bevor sie nicht mehr abfärbt.

Die Verwendung von Essig, Waschmittel oder anderen Chemikalien ist grundsätzlich nicht zu empfehlen. Der Autositz kann ungünstig reagieren und bleibenden Schaden nehmen.

Tipps gegen hartnäckige Gerüche

Unangenehme Gerüche senken den Wohlfühlfaktor und können sogar störend wirken. Gegen leichte Gerüche hilft eine offene Schale frisch gemahlener Kaffee, die im Innenraum aufgestellt wird. Dieser bindet Geruchspartikel in der Luft, ist jedoch nicht so effektiv gegen starke Gerüche.

In warmem Wasser gelöster Essig stellt das einfachste Hausmittel mit hoher Effizienz dar. Er erhält die Farben der Autositze und hilft außerdem, unangenehme Gerüche zu neutralisieren und diese dauerhaft zu beseitigen. Einfach das Essigwasser auf die Polstersitze auftragen und mit etwas Frischluftzufuhr trocknen lassen. Bei Ledersitzen ist von Essigwasser abzuraten, da es die Oberfläche zerstören kann.

Die teuerste Methode, um Autopolster und Ledersitze von unangenehmen Gerüchen zu befreien, ist ein Ozongenerator. Das Ozon verbindet sich mit anderen Partikeln in der Luft und neutralisiert diese. Das Gerät ist allerdings nicht günstig in der Anschaffung.

Autositze reinigen | TEUER gegen GÜNSTIG | Was hilft? Polsterreinigung im Auto

Überblick über die Autositzreinigung

Was benötige ich an Materialien?

  • Sprühschaum
  • Eimer oder anderer Behälter
  • Tücher
  • Bürsten mit unterschiedlicher Härte
  • Staubsauger

Welche Reinigungsmittel und Hausmittel kommen infrage?

  • evtl. Handschuhe und Entfeuchter
  • Universalreiniger
  • Spezialreiniger (z. B. Schmutzradierer)
  • Hausmittel: Essig, Waschpulver, Rasierschaum

Mit welchen Kosten muss ich rechnen?

  • Pflegeprodukte wie Lederpflege: 10 bis 30 €
  • Hausmittel: meist keine Kosten, da häufig vorhanden
  • Universal- und Spezialreiniger: In der Regel nur wenige Euro

Autositze selber reinigen – Vor- und Nachteile

+ Spezialprodukte: Meist ab zehn Euro aufwärts
+ geringe Kosten
+ Flecken können durch schnelle Behandlung meist einfach gelöst werden
+ Werterhalt durch sauberes Aussehen
– Zeitaufwand nötig
– Schäden durch Putzmittel an anderen Teilen möglich
– Gefahr der Verwendung des falschen Reinigungsmittels

Autositze reinigen lassen – Vorteile und Nachteile

+ Richtiges Reinigen und Pflegen von Autopolster und Leder
+ Werterhalt des Autos durch professionelle Behandlung
+ meist können alle Flecken restlos entfernt werden
– hohe Kosten durch großen Zeitaufwand (Intensivreinigung meist mehrere hundert Euro)

Haftungsausschluss

Unsere Ratgeber enthalten viele fachliche Informationen rund um das KFZ, die wir sorgfältig zusammengetragen haben. Diese Artikel können allerdings die Fachkenntnis eines Spezialisten nicht ersetzen. Autoteile-Markt haftet daher nicht für Schäden und Verletzungen, die durch unsachgemäß ausgeführte Reparaturen entstehen. Wir empfehlen grundsätzlich, Arbeiten am KFZ nur von einem Fachmann ausführen zu lassen.

FAQ – Autositzreinigung

Leder ist empfindlicher bei der Reinigung, dennoch können Sie eine Ledersitzreinigung beim Auto selber vornehmen. Benutzen Sie keine aggressiven Reinigungsmittel und bearbeiten Sie die Sitze nur mit weichen Schwämmen oder Lappen, um die Oberfläche nicht zu zerstören.

Vermeiden Sie die Benutzung allzu scharfer Reinigungsmittel wie konzentrierte Essig- oder Chlorreiniger. Falls diese nötig sind, testen Sie diese an einer unauffälligen Stelle. Diese Mittel reinigen zwar hervorragend, können jedoch die Oberfläche zerstören. Nutzen Sie stattdessen milde Reinigungsmittel oder spezielle Autopflegemittel, die für die Sitzreinigung ausgelegt sind.

Es gibt altbekannte Hausmittel, die gegen Gerüche helfen. Eine offene Schale gemahlener Kaffee im Auto nimmt Gerüche auf und bindet diese. Eine Behandlung mit dünnem Essigwasser hilft ebenfalls, schlechte Gerüche loszuwerden. Bei Ledersitzen sollten Sie allerdings von Essig absehen, da dieser die Oberfläche angreifen kann.

Eine sehr wirksame Methode ist ein Ozongenerator. Dieser bindet Geruchspartikel mithilfe des Gases Ozon. Das Gerät ist allerdings sehr teuer und darf nur fachkundig eingesetzt werden, andernfalls droht Lebensgefahr.

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F. Selleng wurde in Köthen (Anhalt) geboren. Als ausgebildeter Mechatroniker bei der Deutschen Bahn, arbeitete er dort in der Wartung und Instandhaltung von Schienen-Baufahrzeugen.
Nach einer Fortbildung zum Industriemeister Elektrotechnik wechselte er später in die Autoindustrie nach Leipzig. In den folgenden Jahren arbeitete er bei Porsche und BMW.
Seit dem Schuljahr 2016/17 ist er als Fachlehrer für Elektrotechnik an einer Berufsschule tätig. Im gleichen Zeitraum begann er, als freier Autor fachliche Texte und Ratgeber zu verfassen.

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