autobatterie-auswechseln Autobatteriewechsel – Funktion, Diagnose und Anleitung
Starterbatteriewechsel
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Die Autobatterie, auch Starterbatterie oder nur Batterie genannt, versorgt alle elektrischen Bauteile des Autos mit Strom. Sie wird zum Starten gebraucht und erfüllt auch während der Fahrt eine wichtige Aufgabe als Speicher. Bei einer defekten Starterbatterie ist das Tauschen unumgänglich. Wir verraten in diesem Ratgeber, wie die Batterie funktioniert, wie Sie diese testen und bei Bedarf den Autobatteriewechsel selber durchführen.

Aufbau und Funktionsweise der Starterbatterie

Eine einfache Batteriezelle besteht aus zwei voneinander isolierten Stoffen, die in einer Säure liegen. Die Batterie im Auto ist größer und besteht aus mehreren Zellen. In jeder Zelle befinden sich positiv und negativ geladene Platten in Batteriesäure. Bei der Säure handelt es sich meist um verdünnte Schwefelsäure, weshalb eine Starterbatterie vorsichtig gehandhabt werden muss. Zum Verdünnen wird destilliertes Wasser genutzt.

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Aufbau einer Starterbatterie
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Liegt eine Spannung an der Batterie an, lädt sie sich auf. Wird ein Verbraucher angeschlossen, versorgt sie diesen mit Strom. Die Aufgabe der Batterie lässt sich also einfach zusammenfassen: Sie dient als Speicher für elektrische Energie. Ihre Hauptfunktion ist das Starten des Autos.

Während der Fahrt wird die Stromversorgung im Auto von der Lichtmaschine übernommen. Stellt die Lichtmaschine zu viel Strom her, wird ein Ladestrom zur Autobatterie geschickt. Umgekehrt gilt auch: Bei sehr hohem Verbrauch durch viele Verbraucher gleichzeitig kann es vorkommen, dass die Lichtmaschine im Auto nicht genug Strom liefert. In diesem Fall leistet die Starterbatterie Hilfe und gleicht die Differenz aus.

Kapazität der Starterbatterie und normale Schwankungen

Die Batterie im Auto besitzt eine bestimmte Kapazität, die in Ah (Amperestunden) angegeben wird. Diese Kapazität besagt, wie viel Energie die Starterbatterie speichern kann. Sie wird unter genormten Bedingungen bestimmt und stellt einen wichtigen Vergleichswert beim Autobatteriewechsel dar.

Niedrige Temperaturen verringern die Kapazität der Starterbatterie enorm. Bei mehrstelligen Minusgraden kann die Kapazität unter 50 % sinken. Dadurch läuft eine ältere Batterie im Sommer möglicherweise problemlos, versagt jedoch im Winter und Sie brauchen plötzlich Starthilfe. In diesem Fall hilft der Batteriewechsel.

Auch die Anzahl der Lade- und Entladevorgänge beeinflusst die Kapazität. Moderne Batterien verkraften viele Tausend Ladevorgänge, verlieren aber dennoch schleichend an Kapazität. Die meisten Batterien weisen eine Lebensdauer zwischen fünf und sieben Jahren auf, bis das Wechseln nötig ist. Das richtet sich danach, wie das Auto genutzt und unter welchen Bedingungen es geparkt wird.

Was bedeutet die Kontrollleuchte für die Batterie?

Die rote Leuchte mit dem Symbol der Batterie bedeutet, dass das Auto aktuell nur mit dem Strom der Batterie fährt. Der Fehler liegt nicht bei der Starterbatterie. Das Wechseln der Starterbatterie würde das Problem nicht beheben. Suchen Sie stattdessen nach der Ursache, warum die Batterie nicht mehr geladen wird. Hier müssen Sie eventuell die Lichtmaschine oder den Keilriemen tauschen.

Wann sollten Sie einen Autobatteriewechsel durchführen?

Jeder Autofahrer fürchtet den Extremfall: Das Auto springt nicht mehr an. In vielen Fällen ist dafür eine defekte Starterbatterie verantwortlich. Ist dieser Punkt erreicht, spricht man von einer Tiefenentladung. Diese schädigt die schon geschwächte Batterie weiter.

Das Auto lässt sich per Starthilfe mit speziellen Kabeln anlassen. Schließen Sie dazu einfach die beiden Pole an die jeweils gleichen Pole einer anderen Starterbatterie an. Anschließend hilft nur noch das Aufladen oder Wechseln. Es gibt allerdings Symptome, die schon vor der Tiefenentladung auf eine Schwäche der Batterie hinweisen und die jeder Autofahrer kennen und beachten sollte.

Welche Symptome verursacht eine schwache Starterbatterie?

Wenn die Batterie nicht mehr die gewohnte Leistung zur Verfügung stellt, verändert sich das Geräusch des Anlassers. Der Anlasser klingt „gequält“ und braucht länger zum Starten als normal. Tritt dies auf, prüfen Sie umgehend einen Defekt der Batterie und tauschen diese bei Bedarf. Meist hält dieser Zustand nicht lange an und das Auto lässt sich nur noch mit Hilfe starten.

Die Innenraumbeleuchtung und das Begrüßungslicht sind beim Einsteigen dunkler als sonst? Das kann ein Hinweis darauf sein, dass die Batterie fast tot ist. Eine entladene Autobatterie hat häufig schon Schwierigkeiten bei der Versorgung aller Verbraucher im Stand. Meist treten die schwachen Lichter in Verbindung mit einem „gequälten“ Anlasser auf. Fazit: Autobatterie prüfen und Wechseln!

Das Auto springt nach mehrtägigem Stehen schlecht an, läuft aber sonst problemlos? Das ist ein Anzeichen für einen hohen Stromverbrauch im Stand. Ursache könnten dauerhaft leuchtende Lampen sein, welche die schon schwache Autobatterie zusätzlich entladen. Tipp: Messen Sie den Stromverbrauch bei abgezogenem Schlüssel, um heimliche Verbraucher zu entdecken. Gibt es keine, ist der Autobatteriewechsel nötig.

Anleitung – Batteriemessung beim Auto

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Batteriemessung am Auto
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Eine schnelle Möglichkeit ist das Messen der Batteriespannung. Dazu reicht ein normales Multimeter aus. Bei einer Spannungsmessung am Plus- und Minuspol sollte ein Wert zwischen 12 und 13 Volt angezeigt werden. Liegt der Wert darunter, ist die Starterbatterie entweder leer oder kaputt.

Beim Aufladen gilt: Achten Sie auf den richtigen Ladestrom. Nach dem Laden muss die Spannung stimmen. Liegt der Wert nach dem Laden unter 12 Volt, ist die Autobatterie in jedem Fall tot. Das Wechseln sollte sofort erfolgen, wenn die Starterbatterie die 12 Volt nicht mehr erreicht oder anschließend schnell wieder entladen ist.

Bitte beachten: Die Spannung kann im Stillstand richtig angezeigt werden, obwohl die Batterie tot ist. Bei bestimmten Defekten fällt die Spannung erst unter Belastung ab. Das lässt sich nicht mit dem Multimeter prüfen, da eine Belastung benötigt wird.

Ratgeber zum Batteriekauf

Sie sollten darauf achten, dass die neue Batterie auch zum Auto passt. Die drei wichtigsten Eigenschaften der Batterie, die unbedingt stimmen müssen, sind:

  • Batteriespannung: Normalerweise 12 Volt
  • Kapazität: Wert in Ah (darf größer sein, aber nicht kleiner)
  • Abmessungen: Länge x Breite x Höhe

Eine interessante Alternative sind wartungsfreie Autobatterien. Die Preise dieser Starterbatterien liegen meist nur wenige Euro höher. Bei normalen Batterien muss von Zeit zu Zeit destilliertes Wasser aufgefüllt werden. Wenn Sie eine Starterbatterie bestellen, welche die Aufschrift „wartungsfrei“ trägt, dann entfällt diese Wartungsarbeit.

Autobatteriewechsel selber machen – Schritt für Schritt Anleitung

Das Tauschen der Starterbatterie beim Auto ist normalerweise kein Problem. Wir führen in unserem Ratgeber auf, wie das funktioniert. Dafür werden die folgenden Komponenten und Werkzeuge benötigt:

1. Vorbereitung

Das Auto sollte an einem gut beleuchteten Ort geparkt werden, um die Autobatterie zu wechseln. Zündquellen dürfen sich nicht in der Nähe befinden. Zur Sicherung gegen Wegrollen gilt: Feststellbremse anziehen und Gang einlegen. Ziehen Sie den Zündschlüssel ab, um alle großen elektrischen Verbraucher auszuschalten. Andernfalls kann es beim Abklemmen zum Funkenflug kommen. Das gleiche gilt nach dem Tauschen beim Anschließen der neuen Autobatterie.

Zum Schutz der Person gilt es, die persönliche Schutzausrüstung anzulegen. Der Schutz ist wichtig, falls beim Wechseln Batterieflüssigkeit ausläuft oder bereits ausgelaufen ist. Hierbei handelt es sich um eine Säure, die der Haut und besonders den Augen großen Schaden zufügen kann. Zur Schutzausrüstung gehören im Idealfall:

  • Arbeitsjacke
  • Handschuhe
  • Schutzbrille

2. Alte Starterbatterie abklemmen

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Alte Autobatterie abklemmen
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Der nächste Schritt zum Wechseln ist: Suchen Sie die Starterbatterie im Auto. In den meisten Fahrzeugen ist sie im Motorraum verbaut. Bei Transportern sitzt sie häufig unter dem Beifahrersitz, bei anderen Autos ist sie eventuell im Kofferraum zu finden. Häufig muss eine Abdeckung entfernt werden, welche die Sicht auf die Autobatterie verdeckt. Ist die Batterie versteckt, weist normalerweise ein Batteriesymbol in der Nähe darauf hin.

Das Abklemmen der Pole muss vorsichtig und in der richtigen Reihenfolge geschehen: Erst Minus, dann Plus! Der abgeklemmte Pol samt Kabel wird sofort mit Isolierband abgeklebt oder mit einer Folie überzogen. So kann es nicht zu elektrischen Unfällen kommen.

3. Alte Batterie ausbauen

Die Pole wurden entfernt und isoliert. Nun lässt sich die Autobatterie ausbauen und tauschen. Dazu muss die mechanische Sicherung gelöst werden. Meist ist dies eine Art Bügel oder Brücke und hält die Autobatterie an Ort und Stelle. Die Befestigung der Sicherung besteht in der Regel aus einer oder zwei Schrauben. Nach der Demontage der Befestigung sollte sich die Autobatterie problemlos herausnehmen lassen. Achtung: Die Batterie besitzt ein ordentliches Gewicht!

Bei der Starterbatterie im Motorraum des Autos: Vor dem Wechseln empfiehlt es sich, die Halterung und Fläche kurz mit einem Lappen vom groben Dreck zu reinigen.

4. Neue Starterbatterie einsetzen und anschließen

Das Wechseln und Einbauen der neuen Batterie funktioniert genau in umgekehrten Schritten wie der Ausbau der alten. Die neue Autobatterie wird so hineingestellt wie Sie die alte entfernt haben. Nun wird die Halterung wieder angebracht, um die Autobatterie zu befestigen.

Vor dem Anschluss werden die Kontakte gereinigt, damit hier ein sauberer Kontakt entsteht. Beim Anschließen wird ebenfalls in umgekehrter Reihenfolge vorgegangen: Erst Plus, dann Minus. Der Grund ist identisch, da so ein Kurzschluss vermieden wird.

Nach dem Anschluss werden die freiliegenden Flächen der Kontakte mit Polfett eingefettet. Das Polfett verhindert, dass die Kontakte korrodieren. Es darf allerdings nicht vor dem Anschluss auf die Kontakte aufgetragen werden, da es die elektrische Verbindung

Achtung: Polfett dürfen Sie nicht mit Kontaktfett tauschen, da dies komplett andere Eigenschaften besitzt!

5. Batterietest

Der Autobatteriewechsel ist abgeschlossen. Nun folgt noch der Funktionstest. Normalerweise werden die Autobatterien vom Hersteller im teilweise geladenen Zustand geliefert. Normalerweise muss daher vor der Inbetriebnahme kein Ladestrom angelegt werden.

Prüfen Sie bereits beim Öffnen der Tür, ob die Innenbeleuchtung des Autos funktioniert. Stecken Sie den Schlüssel ein und starten Sie das Auto. Wenn jemand zur Hilfe anwesend ist, lassen Sie diese Person während des Startens die Kontakte beobachten. Bei sauberem Kontakt dürfen weder Funken noch Rauch entstehen. Der Motor startet problemfrei? Das war das Wechseln erfolgreich und Sie können ohne Starthilfe weiterfahren!

Die einzige Wartungsarbeit ist: In zeitlichen Abständen muss der Flüssigkeitsstand der Batteriezellen kontrolliert und bei Bedarf destilliertes Wasser aufgefüllt werden. Ist die Batterie wartungsfrei, entfällt dieser Schritt.

6. Altbatterie entsorgen

Die Altbatterie darf nach dem Tauschen auf keinen Fall im Restmüll entsorgt werden. Sie enthält Stoffe, die der Umwelt starken Schaden zufügen. Altbatterien können nach dem Ausbauen überall dort abgegeben werden, wo neue Autobatterien angeboten werden. Meist fallen hier Kosten von wenigen Euro an.

Batterie richtig wechseln ! | Autobatterie Wechsel | DIY Tutorial

Kosten beim Autobatteriewechsel zuhause

Mit unserer Schritt für Schritt Anleitung ist das Wechseln der Autobatterie in der Regel kein Problem. Die Preise der Autobatterien selber bewegen sich meist zwischen 50 und 200 €. Das Polfett kaufen Sie für wenige Euro im Baumarkt oder online. Das Entsorgen der Altbatterie kostet ebenfalls wenige Euro und fällt kaum in Gewicht. Die Kosten für die Batterie richten sich überwiegend nach der Batteriekapazität und damit nach der Größe des Fahrzeugs. Damit gilt meist: Je größer das Fahrzeug, umso teurer wird das Wechseln der Starterbatterie.

Was kostet es, die Starterbatterie in der Werkstatt wechseln zu lassen?

Der Autobatterietausch ist normalerweise überhaupt kein Problem und kann von jedem Laien selber erledigt werden. Das Wechseln in der Werkstatt ist zwar bequemer, dafür aber mit etwas höheren Preisen verbunden. Erstens müssen Sie hier mit höheren Kosten beim Kauf der Batterie rechnen, da Sie nicht bestimmen können, welche Starterbatterie gekauft wird. Zweitens kommt noch etwas Arbeitszeit und eventuell eine Gebühr für das Entsorgen der Altbatterie hinzu. Für einen Wechsel in der Werkstatt fallen durchschnittlich Kosten zwischen 100 und 300 € an. In Ausnahmefällen können die Preise auch deutlich darüber liegen.

Haftungsauschluss

Unsere Ratgeber enthalten viele fachliche Informationen rund um das KFZ, die wir sorgfältig zusammengetragen haben. Diese Artikel können allerdings die Fachkenntnis eines Spezialisten nicht ersetzen. Autoteile-Markt haftet daher nicht für Schäden und Verletzungen, die durch unsachgemäß ausgeführte Reparaturen entstehen. Wir empfehlen grundsätzlich, Arbeiten am KFZ nur von einem Fachmann ausführen zu lassen.

FAQ – Autobatteriewechsel

Ja, ein Autobatteriewechsel lässt sich bei fast allen Autos selber durchführen. Befolgen Sie beim Batteriewechsel unbedingt unsere Anleitung zum Anklemmen und Abklemmen, um Unfälle zu vermeiden.

Das hat den Grund, da alle Metallteile des Autos mit der Masse (Minus) verbunden sind. Bei einem Kontakt des Schlüssels mit dem Minuspol und der Masse geschieht daher nichts. Ein Kontakt des Schlüssels mit dem Pluspol und einem Metallteil würde einen Kurzschluss und damit einen Funkenflug auslösen. Sie könnten damit elektrische Geräte im Auto zerstören oder die Batterie beschädigen, wodurch Batteriesäure austritt.

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F. Selleng wurde in Köthen (Anhalt) geboren. Als ausgebildeter Mechatroniker bei der Deutschen Bahn, arbeitete er dort in der Wartung und Instandhaltung von Schienen-Baufahrzeugen.
Nach einer Fortbildung zum Industriemeister Elektrotechnik wechselte er später in die Autoindustrie nach Leipzig. In den folgenden Jahren arbeitete er bei Porsche und BMW.
Seit dem Schuljahr 2016/17 ist er als Fachlehrer für Elektrotechnik an einer Berufsschule tätig. Im gleichen Zeitraum begann er, als freier Autor fachliche Texte und Ratgeber zu verfassen.

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