Titelbild-gebrauchte-Motoren-fuers-Auto-im-Internet-kaufen Austauschmotor bei Motorschaden – Wissenswertes über Verschleiß und Austausch
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Ihr Auto hat gravierende Schäden am Motor, beispielsweise durch einen Kolbenfresser oder Getriebeschaden? Das kommt oft einem Totalschaden gleich, weil die Kosten des Austauschmotors den Fahrzeugwert des Autos übersteigen. Wir verraten in diesem Ratgeber, wann sich der Motortausch lohnt und wie sie mit einer Generalüberholung oder Gebrauchtteilen viel Geld sparen und worauf dabei zu achten ist.

Aufbau und Verschleiß der Motorteile

Egal ob Benzinmotor oder Dieselmotor: Der Motor treibt das Auto mit mehreren tausend Umdrehungen pro Minute an und muss über hunderttausend Kilometer und viele Jahre leistungsfähig bleiben. Zur Erfüllung dieser Funktion arbeiten viele Komponenten wie die Zylinder, Kolben, Kurbelwelle, Zahnriemen und Abgasanlage zusammen. Kompression und Zündung bewirken große Kräfte, der Verschleiß an diesem komplexen System bleibt da nicht aus.

Die Hersteller legen die Motoren der meisten Autos so aus, dass diese im Regelbetrieb das Auto überleben. Durch Defekte oder Fehlbelastungen jedoch kommt es hin und wieder zu festgefressenen Teilen und schlimmstenfalls zum Motorschaden. Die meisten Komponenten eines Motors können Sie über den Fachhandel gegen Ersatzteile austauschen.

Bild2-Austauschmotor Austauschmotor bei Motorschaden – Wissenswertes über Verschleiß und Austausch
Austauschmotor
ab
99,00 €

Häufige Ursachen von Schäden und erhöhtem Verschleiß

  • Bedienungsfehler (zu hohe Drehzahl, Verschalten)
  • Lagerschaden durch fehlende Schmierung beweglicher Teile (Ölmangel)
  • Überhitzung durch Defekt am Kühlkreislauf, z. B. Wasserpumpe, Kühlschlauch
  • abgelöste Kleinteile, die Folgeschäden verursachen
  • Fehler an der Zündung, z.B. verschlissene Zündkerzen oder Ventile, Rückstände, unzulässiges Tuning
  • Undichtigkeiten und fehlender Kompressionsdruck
  • Keilriemenriss, Zahnriemenriss, Fehlfunktion der Steuerkette

Wie kann ich meinen Benzinmotor oder Dieselmotor schonen?

An einem Punkt sind sich alle Ratgeber einig: Der günstigste und komfortabelste Schutz vor einem Austauschmotor ist eine angepasste Fahrweise. Vermeiden Sie permanentes Beschleunigen mit Vollgas und halten Sie das zulässige Gesamtgewicht ein. Fahren Sie das Auto im kalten Zustand mit niedrigen Drehzahlen, bis die Betriebstemperatur erreicht ist.

Halten Sie außerdem die vom Hersteller angegebenen Serviceintervalle ein. Eine professionelle Werkstatt entdeckt bei der Durchsicht manche Verschleißerscheinungen am Auto, die Ihnen selber entgehen.

Welche Symptome deuten auf einen Defekt am Verbrennungsmotor hin?

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Egal ob Benzinmotor oder Dieselmotor: Schäden treten meistens schleichend auf. Wenn Sie die Anzeichen früh genug erkennen, lässt sich der Totalschaden des Autos meist verhindern. Typische Anzeichen von Verschleiß an Kurbelwelle, Pleuellager, Kolben oder Zylindern sind:

  • Schwierigkeiten beim Starten
  • ungewöhnliche Laufgeräusche, auch im Leerlauf
  • Motorkontrollleuchte ist häufig oder dauerhaft an
  • Leistungsverlust, ungleichmäßige Beschleunigung und mehr Kraftstoffverbrauch
  • weißer Belag auf der Innenseite des Öldeckels

Ein zu hoher Ölverbrauch beim Auto kommt in der Regel durch undichte Stellen zustande. Das Motoröl verschwindet in der Regel nicht, sondern verbrennt und bewirkt blauen Auspuffqualm oder läuft in das Kühlwasser. Zu den möglichen Ursachen zählen:

  • Schäden an Dichtungen, beispielsweise an der Zylinderkopfdichtung
  • abgenutzte Kolbenringe
  • falsche Einstellung der Einspritzpumpe

Eine weitere große Gefahr für Benzinmotoren und Dieselmotoren ist die Überhitzung. Im Brennraum entstehen hohe Temperaturen, die normalerweise vom Kühlwasser aufgenommen und durch den Kühlkreislauf abgegeben werden. Bei einem Defekt am Auto jedoch ist dieser Ablauf gestört, unter anderem durch:

Wann lohnt sich der Einbau eines Austauschmotors?

Egal ob Ottomotor, Dieselmotor, Schaltgetriebe oder Automatikgetriebe: Bei den meisten Schäden ist die Motorreparatur oft die günstigste Lösung. Sie können Einzelteile erneuern, Ruß und andere Ablagerungen entfernen und undichte Teile tauschen. Viele Kleinteile erhalten sie preiswert im Handel.

Sie können selber entscheiden, ob eher Reparatur oder Wechseln infrage kommt. Der Austauschmotor lohnt sich, wenn:

  • der Austausch günstiger ist als die Reparatur
  • die Kosten des Austauschmotors den Zeitwert des Autos nicht übersteigen
  • der Motorentausch den Wert des Autos nicht negativ beeinflusst (Oldtimer im Originalzustand)

Varianten eines Austauschmotors

Die Schäden an Ihrem Auto sind so gravierend, dass sich die Instandsetzung nicht mehr lohnt? Dann stellt der Austauschmotor eine Alternative dar. Hierbei gibt es durchaus Unterschiede. Unser Ratgeber erklärt, welche drei Arten von Austauschmotoren zur Verfügung stehen:

  • Teilmotor
  • Teilkomplettmotor
  • Komplettmotor

Teilmotor

Der Teilmotor ist die günstigste Variante des Austauschmotors. Er enthält lediglich das Kurbelgehäuse, Kolben, Kurbelwelle und die Lager. Zylinderkopf, Dichtungen und Nebenaggregate fehlen. Diese Variante bietet sich an, wenn viele Teile am Austauschmotor wiederverbaut werden können. Erhältlich sind Teilmotoren in der Autoverwertung und im Onlinehandel.

Teilkomplettmotor

Diese Variante enthält alle Komponenten des Teilmotors und zusätzlich Zylinderkopf und Wellendichtringe. Die Nebenaggregate wie Wasserpumpe, Lichtmaschine und Klimakompressor müssen vom alten Benzinmotor oder Dieselmotor übernommen werden. Der Teilkomplettmotor ist die Wahl, wenn Ihre Diagnose beim KFZ einen Motorschaden mit umfangreichen Schäden ergeben hat.

Komplettmotor

Der Komplettmotor ist, wie der Name bereits verrät, komplett. Er enthält alle Teile und muss nur noch montiert werden. Die Kosten sind demnach höher als bei den anderen Varianten. Der Komplettmotor ist sehr selten im Handel oder bei der Autoverwertung erhältlich, da die Kosten hoch sind und selten alle Teile benötigt werden.

Austauschmotor beim Auto kaufen: Neu oder gebraucht?

Sie können Motoren für die meisten Autos neu oder gebraucht kaufen. Beide Varianten haben ihre Vorteile und Nachteile. Ein neuer Motor bietet Sicherheit. Hier haben Sie die volle Garantie vom Hersteller, aber diese Kosten lohnen sich bei älteren Autos nicht. Ersatzteil inklusive Einbau kostet je nach Hersteller durchaus 10.000 € und mehr.

Eine preiswertere Alternative bietet das Tauschen gegen gebrauchte oder generalüberholte Motoren. Diese liegen im Preis um bis zu 60 % unter dem Neuteil. Beim Einbau durch eine Fachwerkstatt erhalten Sie auch hier eine Gewährleistung von einem Jahr, bei einigen Werkstätten sogar zwei Jahre.

Vor dem Tauschen des Motors sollten Sie selber Kostenvoranschläge einholen. Diese geben einen Richtwert, wie hoch die Kosten ausfallen werden. Generell gilt: Autohaus und Vertragswerkstatt des Herstellers sind teurer als freie Werkstätten.

Worauf sollte ich beim Kauf eines gebrauchten Austauschmotors achten?

Beim Tauschen von Motoren oder Teilen davon ist es wichtig, dass alt und neu identisch sind. Wenn Sie einen falschen Motor beispielsweise aus einem anderen Herkunftsland einbauen, ergibt sich ein gesetzliches Problem und die Betriebserlaubnis erlischt. Der Tüv kann diese zwar in einigen Fällen wieder erteilen, eine Garantie gibt es jedoch nicht.

Jeder Motor verfügt über eine Motorkennnummer, auch Motorcode genannt. Dies ist eine Nummer, über die sich der Motortyp exakt identifizieren lässt. Vergleichen Sie die Motorkennung vom alten und neuen Antrieb, um sicherzustellen, dass es sich um den gleichen Typ handelt. Hier zeigt sich ein weiterer Vorteil beim Tauschen in der Werkstatt: Die Fachleute werden keine falschen Komponenten im Auto verbauen.

Wie kann man den Zustand eines gebrauchten Verbrenners selber beurteilen?

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Falls der Motor noch im Auto eingebaut ist, führen Sie einfach einen Testlauf durch. Horchen Sie auf ungewöhnliche Laufgeräusche, das Rasseln der Kolbenringe und Zündprobleme. Begutachten Sie das Serviceheft und den Kilometerstand des Autos, um den Zustand einzuschätzen. Wenn das Auto regelmäßig in einer Werkstatt war, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass alles in Ordnung ist.

Falls Sie einen bereits ausgebauten Motor kaufen wollen, müssen Sie diesen manuell untersuchen. Achten Sie zuerst darauf, dass sich der Antrieb im Originalzustand befindet. Umbauten führen in der Regel zu erhöhtem Verschleiß. Begutachten Sie anschließend, soweit möglich, alle kritischen Verschleißteile, um übermäßige Abnutzung auszuschließen. Wenn Sie unsicher sind, nehmen Sie Werkzeug, Prüfgeräte und am besten einen Fachmann zur Diagnose Vorort mit. Dieser nutzt ein Endoskop, um von außen unsichtbare Schäden, beispielsweise am Kurbelwellenausgang zu beachten. Alternativ kaufen Sie den Motor nur bei einer seriösen Werkstatt oder Autoverwertung!

Gibt es Austauschmotoren bei Elektroautos?

Die meisten Autos mit Elektroantrieb sind noch nicht lange auf dem Markt. Langfristiger Verschleiß und Motorschäden zeigen sich erst nach vielen Jahren. Der E-Motor ist daher noch nicht flächendeckend als Austauschmotor verfügbar. Bei Einzelfällen, die schon nach kurzer Laufzeit auftreten, werden sich die Hersteller kulant zeigen und Lösungen anbieten. Die Kosten für die Besitzer von elektrischen Autos bei einem Motorschaden nach längerer Zeit sind noch nicht absehbar.

Haftungsausschluss

Unsere Ratgeber enthalten viele fachliche Informationen rund um das KFZ, die wir sorgfältig zusammengetragen haben. Diese Artikel können allerdings die Fachkenntnis eines Spezialisten nicht ersetzen. Autoteile-Markt haftet daher nicht für Schäden und Verletzungen, die durch unsachgemäß ausgeführte Reparaturen entstehen. Wir empfehlen grundsätzlich, Arbeiten am KFZ nur von einem Fachmann ausführen zu lassen.

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