bild1-1024x682 Von der Heizung bis zum Werkzeug: Wie aus der Garage eine Hobby-Autowerkstatt wird
Die eigene Garage dient den meisten Menschen immer noch vordergründig als Stellplatz für das Auto. Mit ein paar Handgriffen, der richtigen Ausstattung und dem passenden Werkzeug wird sie aber auch zur Autowerkstatt für Hobby-Schrauber.

Reifen wechseln, Zündkerzen austauschen oder den Lack polieren – das sind Dinge, die Hobby-Schrauber selbst erledigen. Und manche schrauben darüber hinaus noch am geliebten Zweitauto, dem edlen Oldtimer oder dem schnittigen Youngtimer, der im Sommer dann wieder über den Asphalt rollen darf. Vorausgesetzt natürlich, sie haben den nötigen Platz dafür. Und hierbei kommt sie ins Spiel: die eigene Garage. Denn obwohl diese immer noch vordergründig dafür genutzt wird, um das Auto darin abzustellen und vor Wind und Wetter zu schützen, so kann sie auch in eine Autowerkstatt für Hobby-Schrauber verwandelt werden. Der folgende Artikel verrät, worauf es dabei ankommt.

Rechtliches & Bautechnisches

Bevor sich Schrauber mit dem Einrichten der Hobby-Autowerkstatt beschäftigen können, sollten zwei wichtige Dinge ganz oben auf der Agenda stehen: Rechtliches und bautechnische Voraussetzungen. Das heißt: Die eigene Garage darf nur dann in eine Werkstatt verwandelt werden, wenn diese ausschließlich privat genutzt wird und nicht etwa gewerblich. Ebenso darf es zu keiner Umweltverschmutzung dadurch kommen. Und nicht zuletzt sollte ein Augenmerk auf die Nachbarschaft gelegt werden – diese sollte auf keinen Fall belästigt werden. Sind diese drei Punkte abgehakt, so geht es noch um die Größe. Denn die Garage muss in erster Linie groß genug sein, um überhaupt darin schrauben und Werkzeug lagern zu können. Als Faustregel gilt: Zwischen Fahrzeug und Wand sollten an den Seiten mindestens 1,50 Meter Platz übrigbleiben, vor dem Auto mindestens 2,50 Meter. So lässt sich beispielsweise noch eine Werkbank unterbringen. Noch besser ist eine Garage, in der auch das Zweitauto, an dem gerade geschraubt wird, dauerhaft Platz findet. Die Kür ist natürlich eine Hebebühne in Zweisäulen-Bauweise. Hierfür braucht es allerdings mindestens drei Meter an Innenraumhöhe – je mehr desto besser. Achtung: In diesem Fall muss auch an das richtige Garagentor gedacht werden. Schwing- oder Rolltore fallen bei dieser Entscheidung mitunter bereits weg. Besser geeignet ist hingegen ein Tor, das sich zur Seite öffnet.

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Licht & Leuchtmittel

Wer regelmäßig in der eigenen Garage ans Werk geht, braucht gutes Licht und es sollte speziell im Winter warm sein. Deckenleuchten mit einem breiten Abstrahlwinkel sind daher genauso Pflicht wie Wandleuchten, die die Seitenkanten der Garage ausleuchten. Oft kommen dabei stabförmige Leuchtstofflampen zum Einsatz, denn sie sind rasch hell und verbrauchen wenig Energie. Wichtig sind dabei auch die Leuchtmittel selbst: Da es im Inneren der Hobby-Autowerkstatt mitunter staubig werden kann, sind solche mit der IP-Nummer 44 oder 54 optimal. Auch Einbauspots und LED-Streifen können dunkle Ecken aufhellen und für die Werkbank eignet sich zusätzlich eine Tischleuchte, um die Details im Blick zu haben.

Heizung & Strom

In puncto Heizung haben Autoschrauber mittlerweile die Qual der Wahl: Die Möglichkeiten der Garagenheizung reichen von einer Elektroheizung über eine Infrarotheizung bis hin zu Gas-Heizstrahlern oder einem Ofen. Hierbei kommt es in erster Linie darauf an, wie viel Zeit in der Werkstatt verbracht wird. So erwärmen Elektro- und Infrarotheizung den Raum zwar schnell, können aber auf Dauer kostspielig werden. Wer Gas-Heizstrahler im Einsatz hat, muss in jedem Fall auf eine gute Belüftung achten und wer einen Ofen haben möchte, braucht einen Kamin-Anschluss. Am Komfortabelsten ist es immer noch, die Garage an die Zentralheizung anzuschließen. Das ist allerdings nur dann möglich, wenn die Garage an das Haus angrenzt. Wichtig ist in jedem Fall bei allen Varianten eine gute Isolierung. Aber auch ein guter Luftaustausch ist unabdingbar, damit sich weder Rost noch Schimmel bilden können. Darüber hinaus ist für viele Heizungsmöglichkeiten ein Stromanschluss Pflicht. Strom ist generell eine Grundvoraussetzung, um in der Garage schrauben zu können. 400-Volt-Kraftstrom, ein eigener Sicherungskasten und genügen Steckdosen sind ein Muss.

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Ausstattung & Interior

In puncto Einrichtung geben in erster Linie die eigenen Wünsche und jene Tätigkeiten, die konkret in der Werkstatt ausgeführt werden, den Takt vor. Zur Grundausstattung sollten aber in jedem Fall folgende Dinge gehören:

  • Regale und Schränke zum Aufbewahren von Werkzeug und Autoteilen (Schränke, die sich verschließen lassen, eignen sich hervorragend, denn so können die Teile nicht schmutzig werden oder herausfallen.)
  • Planen, um beispielsweise den Boden nicht zu verschmutzen
  • Ölwanne, um Flüssigkeiten sicher aufzufangen (Achtung: Schadstoffe müssen auch unbedingt richtig entsorgt werden – gelangt eine solche Flüssigkeit ins Grundwasser, sind hohe Strafen angesagt.)
  • Geeignete Behälter, um Kraftstoff aufzubewahren (Achtung: In einer Privatgarage dürfen nicht mehr als 20 Liter Benzin und 200 Liter Diesel gelagert werden.)
  • Arbeitstisch oder Werkbank
  • Optional: Hebebühne

Werkzeug & Kfz-Zubehör

Schließlich brauchen Autoschrauber die nötigen Utensilien und das passende Auto-Werkzeug, um Arbeiten an den Fahrzeugen durchführen zu können. Auch hierbei hat sich folgende Grundausstattung bewährt:

  • Handschuhe
  • Sicherheitsschuhe
  • Schutzbrille
  • Taschenlampe
  • Hammer
  • Wasserpumpenzange und Kombizange
  • Bohrmaschine und Akku-Bohrer
  • Luftkompressor und Luftdruckprüfer
  • Wagenheber und Unterstellböcke
  • Drahtbürste
  • Maulringschlüssel-Satz
  • Schraubendreher-Satz
  • Ratschenkasten und Drehmoment-Schlüssel

Fotos: Pexels

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