Titelbild-Wischwasserpumpe-erneuern Waschwasserpumpe selber wechseln – Wissenswertes, Diagnose und Ratgeber zum Tauschen
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Die Scheibenwaschfunktion Ihres Autos funktioniert nicht mehr oder es kommt nur unzureichend Wasser? Das kann an einem Defekt der Waschwasserpumpe liegen. Diese spritzt das Wasser aus kleinen Düsen auf die Scheiben. Eine kaputte Pumpe bewirkt, dass kein Wasserdruck mehr vorhanden ist. In diesem Ratgeber erläutern wir typische Symptome für den Ausfall der Waschwasserpumpe und erklären, wie Sie diese beim Kfz testen und selber wechseln können.

Aufgabe der Waschwasserpumpe

Die Scheiben des Autos müssen während der Fahrt immer sauber sein, damit der Fahrer die Straße gut im Blick hat. Staub, Dreck, Öl, Streusalz und Schlieren behindern die Sicht, speziell bei der Windschutzscheibe und Heckscheibe. Mit der Scheibenwischanlage sorgt der Fahrer im Sommer und Winter für saubere Scheiben. Diese umfasst folgende Komponenten:

  • Scheibenwischer
  • Spritzdüsen
  • Schläuche
  • Wischwasserbehälter
  • Waschwasserpumpe

Das Wischwasser besteht überwiegend aus Wasser und enthält Zusätze für die Reinigung der Scheiben. Im Winter müssen Anteile an Frostschutz hinzugefügt werden. Das verhindert, dass die Flüssigkeit im Wassertank, den Schläuchen oder der Pumpe zu Eis gefriert. Bei vielen neueren Autos sind auch die Waschdüsen beheizt, um diese vor Frostschäden zu schützen.

Die Waschwasserpumpe ist der wichtigste Teil der Reinigungsanlage und wird auch als Spritzwasserpumpe oder Wischwasserpumpe bezeichnet. Sie fördert das Wischwasser aus dem Wischwassertank und drückt es durch die Leitungen. Diese führen zu den Waschdüsen, die meist in der Motorhaube oder Heckklappe eingebaut sind. Je nach Aufbau der Düsen gelangt so ein Strahl oder breiter Fächer auf die Scheiben.

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Wo ist die Wischwasserpumpe im Auto verbaut?

Die Wischwasserpumpe ist üblicherweise im Motorraum des Autos verbaut. Meist befindet sie sich direkt am Wischwassertank und ist dort eingesteckt. Der Wischwassertank ist ein transparenter Tank mit blauem Deckel und einem Einfüllstutzen. Dieser Stutzen ist nach dem Öffnen der Motorhaube direkt zugänglich, um Wischwasser nachzufüllen.

Welche Arten von Waschwasserpumpen gibt es?

Je nach Hersteller, Auto und Ausstattung können unterschiedliche Waschwasserpumpen verbaut sein. Ein Kfz besitzt eine bis drei Pumpen für das Wischwasser. Grundsätzlich werden die Wischwasserpumpen in drei Arten unterteilt:

  • Monopumpe: für eine Scheibe
  • Dualpumpe: für Windschutzscheibe und Heckscheibe (auch Kombipumpe)
  • Hochdruckpumpe für die Scheinwerferreinigungsanlage

Achtung: Die Pumpe für die Scheibenreinigung darf nicht mit der Wasserpumpe für den Kühlkreislauf des Autos verwechselt werden. Diese hat eine ähnliche Funktion, aber eine ganz andere Aufgabe.

Warum fördert die Waschwasserpumpe kein Wasser mehr?

Bild6-Wischwasserduesen Waschwasserpumpe selber wechseln – Wissenswertes, Diagnose und Ratgeber zum Tauschen
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Kommt beim Betätigen des Schalters kein Wasser mehr an, kann das an einer kaputten Waschwasserpumpe liegen. Es kommen allerdings noch andere Teile in Betracht. Die häufigsten Ursachen für eine ausgefallene Scheibenreinigung sind:

  • Wischwassertank leer
  • Leitung undicht oder abgerutscht
  • Düsen verstopft, verkalkt oder zugefroren
  • elektrischer Fehler, z. B. Stecker lose, Schalter defekt, Sicherungen durchgebrannt
  • Schaden an Leitungen oder Schläuchen durch Marder
  • Waschwasserpumpe defekt

Welche Ursachen sollte ich vor dem Tauschen der Waschwasserpumpe ausschließen?

Bevor Sie die Wischwasserpumpe des Autos umsonst erneuern, sollten Sie andere Ursachen überprüfen. Es kann sonst passieren, dass die Scheibenreinigung nach dem Wechseln immer noch nicht funktioniert. Dazu sollten Sie zuerst die Zündung einschalten und die Scheibenreinigung betätigen.

Hören Sie auf den Motor. Je nachdem, ob er Geräusche macht oder stumm bleibt, prüfen und beheben Sie folgende Punkte vor dem Tauschen der Waschwasserpumpe:

  • Pumpgeräusch ohne Wischwasser: Wassertank leer, Düse verstopft, Fremdkörper im Schlauch
  • Wischwasser im Motorraum oder Wasserflecken unter dem Auto: Schlauch undicht, Schläuche von der Waschwasserpumpe oder Düse gelöst
  • kein Pumpgeräusch: elektrischer Fehler, Stecker und Sicherungen prüfen, Spannung oder Strom am Stecker mit einem Multimeter messen und gleichzeitig Wischwasserpumpe betätigen

Wodurch geht die Waschwasserpumpe kaputt?

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Jedes elektromechanische Bauteil unterliegt einem langsamen Verschleiß. Die Waschwasserpumpe bildet hier keine Ausnahme. Sie verschleißt langsam und hält bei den meisten Autos über 100.000 km, je nach Modell auch weit über 200.000 km.

In den Wischwassertank darf nur saubere Flüssigkeit eingefüllt werden. Schmutz, Fremdkörper und dreckiges Wasser können dafür sorgen, dass die Pumpe blockiert. Werden zu aggressive oder für die Sprühreinigung ungeeignete Reinigungsmittel eingesetzt, ist die Waschwasserpumpe ebenfalls schneller verschlissen.

Ein großes Problem stellt auch Frost im Winter dar. Wenn es kalt wird und im Wischwasser nicht genügend Frostschutz vorhanden ist, kann die Flüssigkeit gefrieren. Friert der Tank zu, fördert die Waschwasserpumpe nicht mehr. Friert das Wasser in unbeheizten Düsen oder der Waschwasserpumpe zu, kann es diese Teile zerstören.

Welche Symptome deuten auf eine schleichenden Defekt der Wischwasserpumpe hin?

Nicht immer kommt der Defekt mit einem Schlag. Die Waschwasserpumpe kann ihren Dienst auch schleichend versagen. Achten Sie auf die folgenden Anzeichen für einen baldigen Defekt:

  • zu wenig oder fast kein Wischwasser
  • wenig oder kein Druck
  • Wasserverlust und Wasserflecken unter dem Auto aber kein Schlauch undicht
  • ungewöhnliche Geräusche beim Pumpen

Die Scheibenwaschanlage ist Bestandteil der sicherheitsrelevanten Ausstattung des Autos. Wenn diese vollständig ausfällt, hat der Fahrer eine sehr schlechte Sicht bei Verschmutzungen. Sie sollten daher vorher reagieren und die Waschwasserpumpe wechseln.

Ein weiteres Problem ergibt sich bei der Hauptuntersuchung. Hier wird der TÜV auch die Scheibenreinigung prüfen. Das Gesetzliche besagt: Was am Auto verbaut ist, muss auch funktionieren. Läuft die Scheibenreinigung nicht, gilt das als Mangel und das Auto besteht die HU nicht.

Waschwasserpumpe selber wechseln – Schritt für Schritt Anleitung

Ihre Scheibenreinigungsanlage funktioniert nicht und Sie haben alle anderen Ursachen ausgeschlossen? Dann folgen Sie unserer Einbauanleitung und tauschen Sie die Pumpe einfach selber. Bei vielen Autos erreichen Sie das Teil direkt über die Motorhaube.

Achten Sie nur vor der Bestellung des Ersatzteils darauf, ob das Auto zwei Monopumpen jeweils für Frontwischer und Heckwischer oder eine Kombipumpe nutzt. Die Antwort finden Sie in der Bedienungsanleitung oder im Internet. Dementsprechend benötigen Sie beim Wechseln eine oder zwei Waschwasserpumpen. Die Ausnahme bilden Autos ohne Heckscheibenwischer. Hier ist üblicherweise nur eine Monopumpe verbaut.

Zum selber Wechseln der defekten Waschwasserpumpe benötigen Sie die folgenden Werkzeuge und Hilfsmittel:

  • Satz Steckschlüssel
  • Schraubendreher
  • evtl. Wagenheber, Hebebühne, Grube

1. Waschwasserpumpe suchen

Als erstes müssen Sie die Wischwasserpumpe finden. Öffnen Sie die Motorhaube und suchen Sie nach dem Wischwasserbehälter. Er befindet sich meist seitlich in der Nähe des Rads oder vorn am Stoßfänger. Falls der Behälter schwer zu finden ist, verfolgen Sie den Einfüllstutzen mit dem blauen Deckel.

Wenn Sie den Behälter gefunden haben, suchen Sie nach der Waschwasserpumpe, die meist in den Behälter eingesteckt ist. Je nach Auto müssen Sie andere, störende Teile abbauen, um an den Wischwassermotor heranzukommen.

Bei den meisten Autos ist der Wischwasserbehälter und die zugehörige Pumpe über die Motorhaube zugänglich. Es gibt allerdings einige Modelle, bei denen der Behälter versteckt ist. Hier müssen Sie zum Wechsel der Scheibenwaschpumpe das Auto anheben und die Radhausverkleidung oder den Stoßfänger abbauen.

2. Stecker lösen

Stellen Sie sicher, dass die Zündung ausgeschaltet ist. Das Abklemmen der Batterie ist nicht zwingend erforderlich. Trennen Sie die elektrische Verbindung, indem Sie den Stecker ziehen. Er verfügt normalerweise über eine Verriegelung, beispielsweise in Form einer Klammer. Lösen Sie die Verriegelung und ziehen Sie den Stecker von der Waschwasserpumpe ab.

3. Waschwasserpumpe aus dem Tank herausnehmen

Achtung: Sobald Sie die Waschwasserpumpe aus dem Tank herausziehen, wird das Wasser aus dem Tank herauslaufen. Sie können den Wassertank vorher manuell leeren oder stellen Sie ein Gefäß unter.

Die Waschwasserpumpe ist in den Scheibenwaschbehälter eingesteckt. Ziehen Sie die Pumpe vorsichtig heraus. Das geht möglicherweise etwas schwer. Sobald die Wischwasserpumpe sich allerdings einmal bewegt, sollte sie sich problemlos herausnehmen lassen. Passen Sie auf die Dichtung auf, damit diese nicht im Motorraum verschwindet. Wenn eine neue Dichtung mitgeliefert wurde, tauschen Sie diese aus.

Die Schläuche sind nur auf die Anschlüsse der Pumpe gesteckt und lassen sich abziehen. Bei einer Kombipumpe merken Sie sich die Position der Schläuche, bevor Sie diese lösen. Hier muss der Schlauch für Frontscheibe und Heckscheibe wieder an den gleichen Anschluss, da sonst die Funktionen am Lenkstockschalter vertauscht wären. Nach dem Lösen der Schläuche sollten Sie die Waschwasserpumpe in der Hand halten.

4. Neue Waschwasserpumpe einsetzen

Nehmen Sie die neue Wischwasserpumpe und gehen Sie in umgekehrter Reihenfolge vor. Schließen Sie zuerst die Schläuche wieder an und stecken Sie diese bis zum Anschlag auf. Achten Sie auf die richtige Position, auch bezüglich der Drehung der Schläuche. Die Waschwasserpumpe wird sich sonst nicht korrekt einsetzen lassen.

Stecken Sie nun die neue Waschwasserpumpe in den Wasserbehälter. Durch die Dichtung sollte ein leichter Widerstand spürbar sein, bis die Wasserpumpe am Anschlag einrastet.

Als letztes fehlt noch der Stecker. Drücken Sie diesen in die Buchse der Waschwasserpumpe, bis er vollständig einrastet. Die Verriegelung sollte greifen, sodass sich der Stecker nicht von selbst lösen kann. An dieser Stelle können Sie einen kurzen Testlauf durchführen, wenn noch genügend Wasser im Behälter ist.

5. Zusammenbau

Das Wechseln der Waschwasserpumpe ist abgeschlossen. Nun können Sie die anderen Teile wieder anbauen, die zum Tauschen der Pumpe demontiert werden mussten. Dazu gehören Abdeckungen wie die Radhausschale oder Teile der Stoßstange. Falls noch nicht geschehen: Füllen Sie den Wischwasserbehälter wieder mit Scheibenreiniger auf.

Spätestens jetzt sollten Sie auch die Funktion testen. Prüfen Sie bei eingeschalteter Zündung, ob die Waschwasserpumpe ihren Dienst erfüllt und das Spritzwasser wieder in gewohntem Druck aus den Düsen kommt. Alles in Ordnung? Dann ist die Scheibenreinigungsanlage Ihres Autos wieder in ordnungsgemäßem Zustand.

Waschwasserpumpe wechseln | Pumpe für Scheibenreinigungsanlage wechseln | DIY Tutorial

Waschwasserpumpe eigenständig erneuern – Kosten und Aufwand

Mit unserer Einbauanleitung können Sie die Waschwasserpumpe bei den meisten Autos auch ohne Bordbuch selber wechseln. Die Kosten für eine neue Pumpe liegen meist zwischen 5 und 30 €. Der Zeitaufwand beträgt je nach Fahrzeug zwischen 15 und 60 Minuten.

Den Einkaufspreis können Sie weiter verringern, indem Sie eine gebrauchte Pumpe kaufen. Diese kostet durchschnittlich etwa 50 % des Neupreises und kann bei teuren Pumpen etliche Euro sparen.

Wischwasserpumpe in der Werkstatt wechseln lassen

Wenn Sie unsicher sind, lassen Sie den Austausch der Wischwasserpumpe einfach in der Werkstatt vornehmen. Die Fachleute erneuern die Pumpe und prüfen alle anderen Teile der Scheibenwaschanlage auf Sicht. Hier fallen jedoch höhere Kosten als beim DIY an. Durchschnittlich berechnet eine Fachwerkstatt je nach Auto zwischen 80 und 200 €.

Haftungsausschluss

Unsere Ratgeber enthalten viele fachliche Informationen rund um das KFZ, die wir sorgfältig zusammengetragen haben. Diese Artikel können allerdings die Fachkenntnis eines Spezialisten nicht ersetzen. Autoteile-Markt haftet daher nicht für Schäden und Verletzungen, die durch unsachgemäß ausgeführte Reparaturen entstehen. Wir empfehlen grundsätzlich, Arbeiten am KFZ nur von einem Fachmann ausführen zu lassen.

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