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Abbremsen, Gas geben, Abbremsen – bei jedem Bremsvorgang ist die Bremsflüssigkeit im Einsatz, der mit dem Fußtritt des Autofahrers auf das Bremspedal beginnt. Gesteigert wird die eingesetzte Kraft durch den Bremskraftverstärker, bevor diese im Hauptbremszylinder in einen hydraulischen Druck transformiert wird. Über die Bremsleitungen sowie über die Bremsschläuche geht es weiter bis zum Radbremszylinder oder Bremssattel. Hier wird der Bremsvorgang ausgeführt und die Geschwindigkeit gedrosselt. Damit ist die Funktionsfähigkeit der gesamten Bremsanlage von der Bremsflüssigkeit, von ihrer Qualität sowie von ihrem Zustand abhängig. Um die Fahrsicherheit nicht zu gefährden, muss sie regelmäßig erneuert werden. Hinweise zum Wechselzyklus geben die Automobilhersteller im Serviceheft; meist ist ein Austausch alljährlich oder zwei Jahre vorgesehen. Es ist empfehlenswert, diesen Rhythmus unbedingt einzuhalten.
Die Bremsflüssigkeit ist wichtig, da sie die Bremskraft, die durch den Tritt auf das Bremspedal ausgelöst wird, auf die Radbremszylinder überträgt. Die Anforderungen an die Bremsflüssigkeit sind hoch: Sie muss die Kfz-Bauteile der Bremsanlage vor Rost und Verschleiß schützen, dabei darf sie die vorhandenen Gummidichtungen jedoch nicht angreifen. Außerdem muss die Bremsflüssigkeit thermisch belastbar sein. Ein regelmäßiger Wechsel der Bremsflüssigkeit ist schon durch ihre Eigenschaft erforderlich, da sie hygroskopisch ist, also Wasser anzieht und aufnimmt. Selbst bei einem intakten Bremssystem bedeutet dieses, dass sich der Wasseranteil in der Bremsflüssigkeit mit der Zeit erhöht.
Steigt jedoch der Wasseranteil in der Bremsflüssigkeit, sinkt der Siedepunkt, der bei neu eingefüllter Bremsflüssigkeit über 200 °Celsius liegt. Bei jeder Autofahrt, vor allem bei Berg- und Kurvenfahrten, werden die Bremsbauteile thermisch belastet. Alte Bremsflüssigkeit mit hohem Wasseranteil wird dann blubbern und so den hydraulischen Druck im Bremssystem sinken lassen. Die Folge: Das Bremspedal sinkt durch. Nur durch Pumpen lässt sich dieses erneut aufbauen. Tritt dieses Symptom auf, sollte die Bremsflüssigkeit unverzüglich gewechselt werden.
Die hygroskopische Eigenschaft der Bremsflüssigkeit führt dazu, dass alte Bremsflüssigkeit das Bremssystem von innen rosten lässt. Das heißt: Die sicherheitsrelevanten Kfz-Komponenten werden so allmählich beschädigt und unzuverlässig. Ihre Funktion wird vollständig oder teilweise reduziert. Besonders die Bremskolben, Radbremszylinder bei Trommelbremsen und die Bremsleitung sind von dem Rost betroffen. Steht beispielsweise ein Gebrauchtwagen lange Zeit zum Verkauf bereit, können die Elemente der Bremsanlage dieses Fahrzeug bereits vom Rost betroffen sein. Die Bremsflüssigkeit kann innerhalb der Bremsanlage nicht mehr einwandfrei funktionieren, und das führt dazu, dass die Bremsen ungleichmäßig arbeiten oder gar blockieren. Um die Funktion der Bremsanlage wieder herzustellen, müssen alle verrosteten Bauteile der Bremsanlage gegen neue Ersatzteile ausgewechselt werden.
Der Behälter für die Bremsflüssigkeit ist im Motorraum des Fahrzeuges zu finden. Da die Farbe der Bremsflüssigkeit blau, gelb oder grün sein kann, ist an ihr nicht zu erkennen, ob sie gewechselt werden muss oder noch funktionsfähig ist.
Bremsflüssigkeit ist ein aggressiver Stoff und gilt zudem als Gefahrenstoff. Für den Austausch der alten Bremsflüssigkeit und für die Entsorgung gelten daher besondere Anforderungen. Gerät die Bremsflüssigkeit auch ohne einen Wechsel auf die Haut, sollte die Stelle unverzüglich mit Wasser abgespült werden.
In der Kfz-Werkstatt wird der Wechsel der Bremsflüssigkeit sorgfältig und den Anforderungen entsprechend ausgeführt und die alte vorschriftsmäßig entsorgt. Durch die Entlüftungsnippel an den Radbremszylindern wird die alte Bremsflüssigkeit abgelassen und die neue unter Hochdruck in den Ausgleichsbehälter eingepumpt.
Wer unsicher ist, wie oft die Bremsflüssigkeit am eigenen Fahrzeug zu wechseln ist, sollte das Service-Heft zu Rate ziehen. In der Regel schreiben nahezu alle Fahrzeughersteller einen Wechsel der Bremsflüssigkeit nach jeweils zwei Jahren vor. Da die Bremsflüssigkeit für die zuverlässige Funktion der sicherheitsrelevanten Bremsanlage erforderlich ist, sollten die vom Autohersteller empfohlenen Wechselintervalle eingehalten werden.
Dieses ist umso wichtiger, da der Wasseranteil durch die hygroskopische Eigenschaft der Bremsflüssigkeit mit der Zeit zunimmt. Das aber führt dazu, dass durch die hohen Temperaturen in der Bremsflüssigkeit Gasblasen entstehen. Platzen diese beim Bremsen, wird der Bremsdruck reduziert. Und das gefährdet nicht nur Ihre Sicherheit, sondern auch die anderer Verkehrsteilnehmer
Die Kontrolle sowie das zeitige Wechseln der Bremsflüssigkeit gehören zu den von dem Autohersteller vorgeschriebenen Wartungsarbeiten. Wird also das eigene Fahrzeug konsequent und regelmäßig zur Inspektion in die Kfz-Werkstatt gebracht, wird zeitgleich die Bremsflüssigkeit kontrolliert und fachmännisch gegen eine neue ausgewechselt.
Bei abgelaufenen Wartungsintervallen wie bei älteren Fahrzeugen oder einer verpassten Inspektion kann der Austausch der Bremsflüssigkeit bei den regelmäßigen Frühjahrs- bzw. den Herbstkontrollen erfolgen.
Bremsflüssigkeiten unterscheiden sich in ihrem Trockensiedepunkt, ihrem Nasssiedepunkt und in ihrer Viskosität. Klassifiziert werden die Typen DOT 3, DOT 4 und DOT 5 nach den DOT Standards, also denen des US-amerikanischen Department oft Transportation. Für die Wahl des richtigen Artikels ist die Fahrzeugleistung entscheidend. Vergleichen Sie die vom Hersteller angegebenen Hinweise im Serviceheft Ihres Autos mit denen des ausgewählten Produktes.
Die Bremsflüssigkeit befindet sich im Ausgleichsbehälter im Motorraum des Fahrzeuges. Anhand der vorhandenen Markierungen am Ausgleichsbehälter können selbst Laien den Stand der Bremsflüssigkeit überprüfen. Je älter das Fahrzeug ist, umso wichtiger sind diese Sichtkontrollen, da durch poröse oder defekte Bremsleitungen, Dichtungen oder undichte Anschlüsse Bremsflüssigkeit verlorengeht. Allerdings sagt der Stand der Bremsflüssigkeit nichts über ihren Zustand aus. Ist die Bremsflüssigkeit schon älter, kann ihr Wassergehalt zu hoch sein und die Bremsfähigkeit enorm einschränken. Alte Behälter gehören nicht in die Müllcontainer! Bremsflüssigkeit ist aggressiv und schadstoffhaltig und darf weder in die Umwelt noch in die Kanalisation gelangen. Alte Behälter sowie mögliche Reste müssen den gesetzlichen Vorgaben entsprechend über professionelle Entsorgungsbetriebe fachmännisch als Sondermüll entsorgt werden. Wird es ignoriert und die Umwelt durch gedankenloses Wegkippen der Bremsflüssigkeit gefährdet, droht ein Bußgeld.
Es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten Bremsflüssigkeit zu kaufen. Z.B. können Sie diese auf einer Tankstelle, in einer Autowerkstatt, im Baumarkt, im Ersatzteilhandel oder direkt beim Vertragshändler beziehen. Wir allerdings empfehlen immer die Preise im Internet zu vergleichen. Wenn Sie genau wissen, welche Bremsflüssigkeit Sie benötigen, ob DOT3, 4 oder 5, dann ist es ziemlich einfach online den besten Preis zu finden und Bremsflüssigkeit günstig zu kaufen. Ob es sich allerdings zzgl. dem Versand bei kleinen Mengen noch lohnt, müssen Sie dann mit den Preisen vom Händler bei Ihnen vor Ort vergleichen. Es macht auch keinen Sinn für nur ein Fahrzeug einen großen Kanister zu kaufen, da Bremsflüssigkeit dazu neigt, Wasser zu binden und dadurch ist ein geöffneter Behälter nicht ewig verwendbar. Daher immer nur so viel Bremsflüssigkeit kaufen, wie Sie auch wirklich benötigen.
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