Bremssattel / Bremszange gebraucht oder neu für die Auto Bremse online kaufen
Der Bremssattel ist Teil der Scheibenbremsanlage und nimmt unter anderem die Bremsbeläge auf. Er umfasst die Bremsscheibe von beiden Seiten und sorgt dafür, dass die Bremsbeläge punktgenau gegen die Scheibe gepresst werden, um das Fahrzeug zuverlässig abbremsen zu können. Da es sich bei allen Teilen des Bremssystems um sicherheitsrelevante Bauteile handelt, sollten defekte Bremssättel schnellstmöglich ersetzt werden.
Wird der Fuß vom Bremspedal genommen, lösen sich die Bremsbeläge von den Bremsscheiben, um in ihre Ausgangsposition zurückzukehren. Dieser geführte Vorgang funktioniert nicht, wenn der Bremssattel defekt ist oder festsitzt. Mit der Zeit und der Laufleistung leidet der Bremssattel, da beim Bremsen Bremsstaub entsteht und die Wirksamkeit des Bremssattels beeinträchtigt. Auch Verschmutzungen, Nässe und Streusalz wirken auf den Bremssattel ein.
Inhaltsverzeichnis
Scheibenbremse ist heute Standard beim Auto
Bereits in den 1950er Jahren wurde erstmals eine Scheibenbremse in einem europäischen Sportwagen eingebaut. Schon bald erkannten die Automobilbauer das Potential der neuartigen Bremsanlage und verbauten sie in den folgenden Jahrzehnten mehr und mehr an Serienmodellen.
Stets war der Bremssattel ein wichtiges Bauteil dieses Bremsentyps. Heute sind Scheibenbremsen bei neueren Autos zumindest an der Vorderachse Standard, an der Hinterachse kommen je nach Fahrzeuggewicht und Motorleistung Scheibenbremsen oder klassische Trommelbremsen zum Einsatz. Ebenso verfügen Motorräder bereits seit den 1970er Jahren teilweise über Scheibenbremsen am Vorderrad, auch am Hinterrad ist diese Art der Bremse heute nicht unüblich.
Die unterschiedlichen Bauformen
Bei Scheibenbremsen ist zwischen solchen mit Einkolben-Bremssätteln und Ausführungen mit Mehrkolben-Bremssätteln zu unterscheiden, sowie zwischen Festsattelbremsen und Schwimmsattelbremsen. Einkolben-Bremssättel verfügen über nur einen Bremskolben, in der Regel handelt es sich hierbei um sogenannte schwimmend gelagerte Faustsättel, auch als Schwimmsattel bekannt. Sie kommen heutzutage häufig bei Großserienfahrzeugen zum Einsatz. Mehrkolben-Bremssättel weisen hingegen mehrere Bremskolben auf, die für ein Anpressen der Bremsbeläge gegen die Bremsscheibe verantwortlich sind.
Während bei schwimmend gelagerten Bremssätteln der gesamte Sattel verschiebbar auf Bolzen gelagert ist, und auf diese Weise mit nur einem Bremszylinder die Bremsbeläge auf beide Seiten der Bremsscheibe gepresst werden können, sind die festgelagerten Ausführungen grundlegend anders aufgebaut. Festsättel verfügen über mindestens zwei Bremszylinder, die in einer starr montierten Bremszange angebracht sind. Mit ihrer Hilfe werden die Bremsbeläge von der Vorder- und Rückseite gegen die Bremsscheibe gedrückt.
Die Bremsfunktion beim Faustsattel
Durch den Tritt auf das Bremspedal wird im Bremssystem eine hydraulische Kraft erzeugt. Der Druck wird durch die Bremsleitungen auf die Bremssattelkolben übertragen, wobei zuerst die inneren Bremsbeläge gegen die Bremsscheiben gepresst werden.
Hierdurch verschieben sich die gleitend gelagerten Bremssättel, so dass auch die äußeren Bremsbeläge gegen die Bremsscheiben gedrückt werden. Die Bremsscheibe wird folglich von beiden Seiten – wie von einer Faust – festgehalten und das Fahrzeug somit abgebremst. Nimmt der Fahrer den Fuß von der Bremse, so bricht der Druck im Bremssystem zusammen. Die Bremssattelkolben kehren in ihre Ausgangsposition zurück und die Bremsscheibe kann wieder frei drehen.
Wie sich ein Defekt bemerkbar macht
Ein Bremssatteldefekt kann sich zum Beispiel durch einen deutlich spürbaren Widerstand beim Anfahren bemerkbar machen, der sodann verschwindet.
Hierbei können ebenso quietschende und schleifende Geräusche auftreten. Durch einen kaputten Sattel kann es auch zu einem dauerhaften Schleifen der Bremsbeläge auf der Bremsscheibe kommen. Der Sattel kann in diesem Fall festsitzen, so dass er sich beim Loslassen des Bremspedals nicht in die Ausgangsposition zurückbewegt. Das Schleifen der Bremsbeläge auf der Bremsscheibe kann sich zum Beispiel durch stärkere Erwärmung des jeweiligen Rades bemerkbar machen.
Geruchsentwicklung und Fahrverhalten
Auch eine ungewöhnliche Geruchsentwicklung kann auf diesen Defekt aufmerksam machen. Zudem kann sich das Fahrverhalten des Fahrzeugs negativ ändern, so dass sich der Defekt zum Beispiel auch durch einseitiges Bremsen bemerkbar machen kann. Auch kann der Geradeauslauf des Autos gestört sein, wenn ein Sattel festsitzt und ein einzelnes Rad ständig leicht abgebremst wird, was ansonsten mitunter unbemerkt bleibt. Ferner kann sich ein festsitzender Sattel durch einen einseitigen Widerstand beim Einlenken bemerkbar machen oder auch zu auffälligen Vibrationen im Lenkrad während der Fahrt führen.
Defekte Bremssättel zeitnah tauschen
Häufig fallen Defekte an den Bremsen erst bei der Hauptuntersuchung auf, wenn der Prüfer unter das Fahrzeug schaut, oder die unzureichende oder ungleichmäßige Bremsleistung beim Test auf dem Bremsenprüfstand auffällt.
Es ist daher nie verkehrt, die Bremsen und Bremssättel im Vorfeld zumindest einer optischen Prüfung zu unterziehen. Defekte Bremssättel sollten am besten sofort ausgetauscht werden, da ansonsten die Bremswirkung des Fahrzeugs beeinträchtigt werden kann, bis hin zum Bremsverlust. Ein defekter Bremssattel kann außerdem für kostenintensive Folgeschäden an der Bremsscheibe oder an den Bremsbelägen verantwortlich sein, auch deshalb sollte das Wechseln defekter Bremssättel zeitnah erfolgen.
Ursachen für einen Bremssatteldefekt
Bremssättel sind im Fahrbetrieb zahlreichen Belastungen ausgesetzt und können deshalb auch schon einmal kaputtgehen. Beim Bremsen entsteht große Hitze, der dieses Bauteil direkt ausgesetzt ist. Zudem sind die Bremssättel weitgehend ungeschützt an der Unterseite des Fahrzeugs positioniert, wo sie Spritzwasser bei Regen oder dem winterlichen Streusalznebel direkt ausgesetzt sind, was zu Korrosion und einer begrenzten Lebensdauer führen kann. Wasser kann hierbei mitunter durch defekte Dichtungen eindringen und für eine Korrosion im Innern sorgen. Ist der Sattel schon stark korrodiert, so bietet es sich an, ihn gegen ein neues oder gebrauchtes Bauteil zu tauschen.
Den Bremssattel wechseln
Die Bremsanlage eines jeden Fahrzeugs stellt ein sicherheitsrelevantes System dar, an dem nur von Fachleuten und Profis Hand angelegt werden sollte. Häufig sind Defekte am Bremssystem auch nur schwer zu lokalisieren oder es sind mehrere Bauteile betroffen.
Wer über das nötige Fachwissen verfügt, kann das defekte Bauteil jedoch zügig gegen einen neuen oder gebrauchten Bremssattel austauschen. Die genaue Vorgehensweise unterscheidet sich hierbei von Fahrzeug zu Fahrzeug, setzt jedoch in der Regel Fachkenntnis voraus. Ist der Sattel einmal ausgebaut, was sich am besten unter Zuhilfenahme einer Hebebühne bewerkstelligen lässt, so kann auch gleich ein Blick auf die Bremsbeläge und die Bremsscheibe geworfen werden. Sind diese verschlissen, so sollten sie ebenfalls ausgetauscht werden.
Neue und gebrauchte Bremssättel kaufen
Bremssättel werden von verschiedenen Herstellern produziert und als Neuteil angeboten, wobei die Kosten mitunter vom jeweiligen Fahrzeugmodell und dem damit verbundenen Aufbau des Sattels abhängig sind.
Wer sparen möchte, kann den Bremssattel günstig gebraucht kaufen, sollte dabei aber auf gute Gebrauchtteile aus zuverlässiger Quelle achten zum Beispiel von einer Autoverwertung in der Nähe. Das passende Bauteil lässt sich im Onlineshop nach Eingabe von Fahrzeughersteller und Fahrzeugmodell in der Regel schnell finden. Hierbei schadet es nie, zur Sicherheit auch die Teilenummern zu vergleichen.