Glücklich sind die Autofahrer, die ihr Fahrzeug in einer Garage abstellen können. Viele müssen ihr Auto jedoch das ganze Jahr über im Freien parken – auch in den feuchten Monaten. Sie spüren die unangenehme Feuchtigkeit, die sich vor allem im Herbst und im Winter im Fahrzeuginneren ausbreitet. Aufgrund dieser Feuchtigkeit ist es eine Herausforderung, die Windschutzscheibe und die Seitenfenster vor dem Start freizubekommen.
Feuchte Luft im Auto – in mehrfacher Hinsicht gefährlich
Feuchtigkeit im Fahrzeug ist unbedingt zu vermeiden, da sie die Sicht einschränkt und somit die Fahrsicherheit erheblich reduziert. Außerdem ist Feuchtigkeit im Auto gesundheitsgefährdend – vor allem für Säuglinge, Kleinkinder, ältere Personen und für Allergiker. Schließlich ist die Feuchtigkeit ein hervorragender Nährboden für Bakterien und Pilze.
Warten Sie daher nicht, bis Sie einen modrigen Geruch im Fahrzeug feststellen! Werden Sie gleich zu Beginn aktiv. Feuchtigkeit im Auto muss nicht sein. Autoteile-Markt hat einige Tipps zusammengestellt, mit denen Sie Feuchtigkeit im Auto vermeiden.
Feuchtigkeit in der Lüftungsanlage vermeiden: nasses Laub entfernen
Fallende Blätter sind für Fahrzeugbesitzer ein Problem, das nicht ignoriert werden sollte. Entfernen Sie alle Blätter von Ihrem Auto – auch diejenigen, die sich zwischen der Windschutzscheibe und der Motorhaube befinden. Liegt Laub zwischen der Windschutzscheibe und der Motorhaube, blockiert dieses die Regenabläufe. Das heißt: Feuchtigkeit und Wasser kann in die Lüftung dringen. Im schlimmeren Fall gelangt das Wasser gleich in den Fußraum des Fahrzeuges.
Nehmen Sie sich daher die Zeit, um Ihr Fahrzeug gründlich von dem Laub zu entfernen. Möglich ist dies mit sanften Gegenständen oder mit den Händen. Es ist schnell erledigt, der Zeitaufwand ist gering. Die Wirkung aber ist enorm – vor allem, wenn das nasse Laub regelmäßig vom Auto entfernt wird.
Wassereintritt unterbinden und poröse Dichtungen austauschen
Aus veralteten, porösen Dichtungen kommt nicht nur etwas heraus, sie lassen gleichzeitig Feuchtigkeit und Nässe eintreten. Durch poröse Dichtungen kann Nässe beispielsweise über die Antennensockel, über den Kofferraumdeckel, Autoscheiben und die Schiebedächer in das Fahrzeuginnere gelangen.
Vermeiden Sie, dass Feuchtigkeit über poröse, veraltete Dichtungen in Ihr Auto gelangt. Kontrollieren Sie kontinuierlich alle Dichtungen sorgfältig und tauschen Sie diese bei Bedarf gegen neue Ersatzteile aus. Sonne, Hitze und Kälte beanspruchen die Dichtungen und ihre Elastizität lässt mit der Zeit nach.
Mit regelmäßiger Pflege schützen Sie Dichtungen und verlängern so ihre Lebensdauer. In den kalten Monaten pflegen Sie die Dichtungen beispielsweise mit einem Pflegestift.
Lüftungen freihalten und Luftzirkulation prüfen
Die Lüftungsöffnungen sind der wohl wichtigste Teil der Lüftungsanlage im Inneren des Autos. Das betrifft insbesondere die verstellbaren Klappen im Armaturenbrett. Vermeiden Sie es, den Bereich vor der Windschutzscheibe beispielsweise mit Zeitungen oder anderen Gegenständen zu blockieren.
Achten Sie darauf, dass alle Lüftungen – auch die im Kofferraum, die sich in der Regel seitlich befinden – stets frei zugänglich sind und nicht durch Gegenstände blockiert werden. Nur so können die Lüftungen reibungslos arbeiten und das Fahrzeuginnere immer gut belüften.
Feuchtigkeit im Auto bekämpfen und Klimaanlage einschalten
Die Klimaanlage kühlt nicht nur im Sommer, sondern sie entfeuchtet auch. Bereits kurze Fahrten mit eingeschalteter Klimaanlage trocknen das Auto merklich aus. Nutzen Sie diese Methode insbesondere, wenn das Auto nicht täglich genutzt wird. Hier sammelt sich Feuchtigkeit in den Sitzen und Fußmatten.
Das Trocknen per Klimaanlage funktioniert selbst im Winter. Über die Klimaanlage findet ein Luftaustausch und eine Trocknung statt. Sie erhöhen die Effizienz deutlich, indem Sie nicht auf Umluft schalten, sondern die Außenluft in das Auto hineinströmen lassen.
Feuchte Luft im Auto binden mit Hausmitteln
Wenn das Fahrzeuginnere bereits feucht ist und Sie keine Klimaanlage zum Trocknen besitzen, sollten Sie trotzdem etwas dagegen unternehmen. Sie können die feuchte Luft mit Hausmitteln bekämpfen. Nutzen Sie hierfür Mittel, welche Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen. Dazu zählen zum Beispiel:
- Katzenstreu
- Salz
- Kohle
- Zeitungspapier
- Luftentfeuchter aus dem Handel
Auto trocknen mit Katzenstreu, Salz oder Kohle
Katzenstreu, Salz oder Kohle können Sie entweder in einer Schüssel oder in ein Handtuch eingewickelt in das Auto legen. Nutzen Sie dafür Orte mit guter Luftzirkulation wie die Fußräume oder den Kofferraum, sofern dieser nicht vollständig abgetrennt ist. Prüfen Sie täglich, wie feucht das Tuch wird und tauschen Sie das Tuch und das eingewickelte Mittel aus, wenn es zu feucht wird.
Textilien trockenlegen mit Zeitungspapier
Zeitungspapier bietet sich besonders an, um die Feuchtigkeit aus Textilien zu binden. Bei nassen Fußmatten beispielsweise hilft es, für ein paar Tage Zeitungen auf und unter die Matten zu legen. Tauschen Sie das Papier aus und wiederholen Sie den Vorgang, bis der muffige Geruch verschwindet und sich die Matten trocken anfühlen.
Einsatz von Raumentfeuchtern
Einen gewöhnlichen Raumentfeuchter erhalten Sie im Baumarkt oder im Einzelhandel. Diesen können Sie je nach Bedarf einfach im Fußraum oder im Kofferraum aufstellen. Im Behälter sammelt sich Wasser, das Sie in Abständen ausschütten müssen.
Achten Sie nur darauf, den Entfeuchter zu sichern, damit er nicht umfällt, sonst wäre die gebundene Feuchtigkeit wieder im Fahrzeug. Stellen Sie ihn beispielsweise in einen großen Behälter, welcher nicht umkippen kann oder sich besser befestigen lässt.
Lüften – Effektivste Methode gegen Feuchtigkeit
Eine ordentliche Frischluftzufuhr ist die effektivste Art, das Auto zu trocknen. Das Prinzip ist das gleiche wie beim Lüften des Hauses: Die in der warmen Raumluft gebundene Feuchtigkeit wird abtransportiert und trockene Luft strömt herein. Durch Lüften werden Sie innerhalb von Stunden eine deutliche Verbesserung der Luftqualität spüren.
Wenn Sie die Möglichkeit haben, stellen Sie das Auto bei Sonnenschein mit leicht geöffneten Fenstern ab. Durch die Sonne wärmt sich der Innenraum auf und durch die Fenster findet der Luftaustausch statt. Dazu müssen die Fenster nicht bis zum Anschlag heruntergelassen werden, schon eine Fingerbreite macht einen großen Unterschied aus.
Alternativ können Sie auch während einer Fahrt bei trockenem Wetter nachhelfen. Schalten Sie die Heizung ein und öffnen Sie die Fenster einen Spaltbreit. Der Effekt ist der gleiche. Die warme Luft im Innenraum entweicht und nimmt die Feuchtigkeit mit.
Extreme Feuchtigkeit im Auto bekämpfen: einen Fachmann aufsuchen
Lässt sich die Feuchtigkeit nicht aus dem Auto vertreiben, suchen Sie die Experten Ihrer Kfz-Werkstatt auf. Ignorieren Sie die Feuchtigkeit im Fahrzeug nicht! Feuchtigkeit kann die Sicht erheblich einschränken.
Mit der zusätzlichen Dunkelheit und den wechselnden Straßenverhältnissen der kalten Jahreszeit bedeutet die eingeschränkte Sicht ein zusätzliches Sicherheitsrisiko im Straßenverkehr. Werden auf Dauer Bakterien und Schimmelpilze, die in der Feuchtigkeit einen idealen Nährboden haben, eingeatmet, ist dieses gesundheitsgefährdend.
Und: Feuchtigkeit im Auto kann Rostfraß begünstigen und damit den Austausch diverser Kfz-Bauteile gegen neue Ersatzteile notwendig machen. Bei hartnäckiger Feuchtigkeit im Auto helfen Ihnen die Spezialisten Ihrer Kfz-Werkstatt gewiss gern.
Autoteile-Markt wünscht Ihnen eine trockene, sichere Fahrt!
FAQ – Feuchtigkeit im Auto vermeiden
Was kann ich gegen feuchte Luft im Auto unternehmen?
Die Feuchtigkeit setzt sich in der Luft und in den Textilien fest. Sie können dies allerdings bekämpfen, indem Sie die Luftfeuchtigkeit senken. Das geht am schnellsten durch Auslüften des Autos bei trockenem Wetter. Alternativ können Sie Hausmittel einsetzen, welche Feuchtigkeit binden. Dazu gehören zum Beispiel:
- Salz
- Kohle
- Katzenstreu
- Zeitungspapier
Warum sollte ich die Klimaanlage auch in den kälteren Jahreszeiten nutzen?
Die Klimaanlage dient nicht nur im Sommer zur Kühlung des Autos, sondern sie entfeuchtet auch sehr effizient. Schon kurze Fahrten mit Klimaanlage trocknen den Innenraum merklich aus. Schalten Sie die Klimaanlage daher auch im Herbst und Winter von Zeit zu Zeit ein.
F. Selleng wurde in Köthen (Anhalt) geboren. Als ausgebildeter Mechatroniker bei der Deutschen Bahn, arbeitete er dort in der Wartung und Instandhaltung von Schienen-Baufahrzeugen.
Nach einer Fortbildung zum Industriemeister Elektrotechnik wechselte er später in die Autoindustrie nach Leipzig. In den folgenden Jahren arbeitete er bei Porsche und BMW.
Seit dem Schuljahr 2016/17 ist er als Fachlehrer für Elektrotechnik an einer Berufsschule tätig. Im gleichen Zeitraum begann er, als freier Autor fachliche Texte und Ratgeber zu verfassen.
