Elektroautos werden stets beliebter. Gerade im vergangenen Jahr stieg die Anzahl der Zulassungen rapide an und auch dieses Jahr wird kaum anders aussehen. Interessenten, die durchaus mit einem Umstieg vom Verbrennungsmotor in Richtung Elektroantrieb liebäugeln, fragen sich dennoch, was es eigentlich beim Kauf zu beachten gibt. Sind die Fahrzeuge direkt mit den üblichen Wagen zu vergleichen oder gibt es doch Punkte, die gesondert beachtet werden müssen? Dieser Artikel schaut sich das einmal an.

Auto-laden Elektroauto kaufen im Jahr 2020: Mit diesen vier Tipps zum Erfolg
Abbildung 1: Elektroautos werden immer beliebter – doch was ist im Jahr 2020 beim Kauf zu beachten? Bildquelle: @ Ben Mater / Unsplash.com

Tipp 1: Modelle vergleichen

Selbst bei den Elektroautos gibt es verschiedene Preisklassen. Generell dürfen Interessenten nicht in die Falle tappen, und einige Fehler machen:

  • Direkter Preisvergleich – Elektroautos sind teurer als übliche Fahrzeuge. Es darf also nun nicht der Fehler gemacht werden, Fahrzeuge im beispielhaften Preisrahmen von 20.000 Euro eins zu eins mit Verbrennungsfahrzeugen zu vergleichen.
  • Preisklassen – es gibt Elektrofahrzeuge von unter 10.000 Euro Anschaffungskosten, bis zu 25.000 Euro und darüber hinaus. Die Preise unterscheiden sich anhand der Reichweite des Fahrzeugs. Ein E-Auto für 8.000 Euro kann also nicht direkt mit einem Kleinwagen mit Verbrennungsmotor verglichen werden, da das E-Auto in diesem Fall nur eine sehr eingeschränkte Reichweite hat.

Grundsätzlich sollten Interessenten sich zuerst notieren, was sie benötigen. Hier gibt es eine klare Reihenfolge:

  • Reichweite – sie ist das wichtigste Kriterium. Wie viele Kilometer werden am Tag durchschnittlich gefahren?
  • Lademöglichkeiten – gibt es untertags Lademöglichkeiten? Wer in einem Betrieb arbeitet, der auf dem Unternehmensparkplatz eine Ladestation hat, der kommt natürlich mit einer geringeren Reichweite dank der Zwischenladung aus. Wer diese Möglichkeit nicht hat, aber je Strecke 80 Kilometer fährt, der benötigt eine höhere Reichweite.
  • Modellwünsche – jetzt können die eigentlichen Wünsche hinsichtlich des Fahrzeugdesigns, der Fahrzeuggröße und des Platzbedarfs berücksichtigt werden.

Beim Kauf eines E-Autos steht also nicht der »Blick aufs große Ganze« im Mittelpunkt, sondern der auf die einzelnen Details. Ist dies geklärt, können Modelle und Fabrikate mühelos miteinander verglichen werden.

Tipp 2: Ladesituation klären

Die E-Mobilität hakt aktuell noch an den Lademöglichkeiten. Sicherlich, wer ein Eigenheim hat und bei sich in der Garage eine Ladestation installieren kann, der hat die Tankstelle stets zu Hause. Anders sieht es allerdings mit Mietern und Eigentümern von Eigentumswohnungen aus. Denn bei diesen müssen die Vermieter oder aber Miteigentümer einer Errichtung zustimmen. Allerdings sieht es ganz so aus, als würden die Vorschriften diesbezüglich gelockert. Trotzdem gilt allgemein:

  • Ladenetz – die Regierung will in den kommenden Jahren eine Million neuer Ladestationen errichten lassen. Das Problem: Dies geschieht in den kommenden Jahren. Momenten sollten Interessenten unbedingt prüfen, wie die Ladesituation aktuell bei ihnen aussieht.
  • Stecker – es hilft, gleich vor dem Kauf zu schauen, mit welchen Steckern überhaupt an den Ladestationen aufgeladen werden kann. Leider sind die Anschlüsse bislang nicht genormt, sodass Fahrer oft Adapter benötigen.

Die Ladesituation entscheidet maßgeblich darüber, welche Reichweite das Auto besitzen muss – und somit auch über den Preis. Gibt es im eigenen Ort gerade einmal eine Ladestation auf dem Supermarktparkplatz, so ist davon auszugehen, dass dieser immer rege besucht ist und es durchaus mal knapp werden könnte. Zudem dauert die Ladung selbst im Schnelldurchgang gute zehn bis zwanzig Minuten – diese Zeit muss entgegen dem schnellen Tanken also eingeplant werden.

Tipp 3: Finanzierung klären

Generell unterscheidet sich die Finanzierung eines E-Autos nicht von der Finanzierung eines üblichen Fahrzeuges. Einzig der Kaufpreis ist zumeist deutlich höher. Aber welche Möglichkeiten gibt es?

  • Über den Händler – diese Finanzierung ist sehr einfach, da der Verkäufer praktisch alles regelt. Dafür haben Käufer keinen Einfluss auf die Kreditkonditionen, denn sie müssen das ihnen gebotene Angebot annehmen.
  • Autokredit – dieser wird eigenständig aufgenommen und dient rein der Finanzierung eines Fahrzeugs. Kunden können vorab Angebote miteinander vergleichen und selbst überlegen, welches Angebot für sie vorteilhaft ist.
  • Ratenkredit – auch ein nicht zweckgebundener Ratenkredit kann für den Autokauf aufgenommen werden. Die Vorteile gleichen denen des Autokredits, allerdings sind Ratenkredite in dieser Höhe oft ein wenig teurer als spezielle Autokredite.

Alternativ bietet sich die 3-Wege-Finanzierung an. Auch dies ist ein Kredit, er wird allerdings in drei Schritten beglichen:

  • 1. Schritt: Anzahlung

Viele Fahrzeugkäufer geben ihr altes Fahrzeug ab, wenn sie den E-Wagen kaufen. Der Wert des alten Fahrzeugs wird nun auf den Kaufpreis angerechnet, wodurch die erste Anzahlung besteht. Dieser Wert kann natürlich aufgestockt werden. Wer noch Ersparnisse hinzugeben möchte, der kann die Anzahlung deutlich erhöhen.

  • 2. Schritt: Raten

Die monatlichen Raten sind recht gering, da von der Gesamtsumme bereits durch die Anzahlung ein guter Teil beglichen wurde. Die Ratenphase läuft über einen Zeitraum von zwei bis vier Jahren.

  • 3. Schritt: Ablöse:

Das ist die Restzahlung des Kredits. Die Schlussrate orientiert sich am Restwert des Fahrzeugs und kann durchaus bis zu 50 Prozent des Kredits betragen. Allerdings besteht an diesem Punkt die Möglichkeit, den Wagen abzugeben oder aber, die Schlussrate mittels eines Anschlusskredits zu begleichen.

Die 3-Wege-Finanzierung wird auch als Ballonkredit angeboten, bei der Rückzahlung hauptsächlich über eine hohe Rate zum Schluss erfolgt.

Tipp 4: Staatliche Förderungen nutzen

Der Staat fördert die Anschaffung von E-Autos. Nicht nur wurde die Förderung zuletzt verlängert, sie wurde auch erhöht. Allerdings hängt der Förderbetrag vom Fahrzeugwert ab und schwankt für reine Elektroautos zwischen 5.000 Euro (Fahrzeugwert über 40.000 Euro) und 6.000 Euro (Fahrzeugwert bis 40.000 Euro). Interessenten müssen diesen Punkt unbedingt ansprechen, da die komplette Auszahlung des Förderbetrags durchaus unterschiedlich gehandhabt wird. Zudem gilt:

  • Regionale Förderungen – auch einzelne Bundesländer, Kommunen und Städte bieten teils gezielte Förderprogramme für E-Autos an. Sie können gemeinsam mit der bundeseinheitlichen Förderung genutzt werden.

Gute Händler weisen auf die Förderprogramme hin und rechnen sie direkt in den Preis mit ein. Es schadet jedoch nie, noch einmal gezielt nachzufragen, da die Förderbeträge immerhin auch über die Kredithöhe entscheiden.

Fazit – eine gute Vorplanung hilft

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Abbildung 2: Mit dem richtigen Elektroauto jetzt durchstarten. Bildquelle: John Cameron / Unsplash.com

Um ein E-Auto anzuschaffen, sollten Interessenten eine gute Vorarbeit leisten. Besonders die Frage, welche tatsächliche Reichweite tagtäglich benötigt wird, ist wichtig. Hier hilft es, für eine gewisse Zeit taggenau aufzuschreiben, wie viele Kilometer gefahren werden. Oft ist es erschreckend, wie viele Zusatzkilometer durch »kleine Einkäufe« zusammenkommen. Nun folgt ein genereller Überblick über die Ladesituation und die Abklärung, ob und wie bei sich zu Hause geladen werden kann. Erst nun geht es an die tatsächliche Auswahl der möglichen Fahrzeuge, der sich natürlich die Finanzierung anschließt.

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