motoroelwechsel Motorölvergleich – Billig-Öle als Alternative zum Markenhersteller
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Ein Motorölwechsel muss regelmäßig ausgeführt werden und kostet ordentlich Geld. Bei einem Literpreis von über 25 €, mehreren Litern Ölbedarf und zusätzlichen Werkstattkosten nimmt das Wechseln bei vielen Autos über 200 € in Anspruch. Billig-Öle können an dieser Stelle beträchtlich Kosten sparen. Unser Ratgeber verrät Wissenswertes zu preiswerten Motorenölen und vergleicht sie mit den teuren Referenzprodukten der Markenhersteller.

Aufgaben des Motorenöls

Benzinmotoren und Dieselmotoren laufen mit Drehzahlen von mehreren tausend Umdrehungen pro Minute. Das Motorenöl wird bei laufendem Motor überall verteilt und schmiert alle beweglichen Teile. Das reduziert die Reibung, die Temperaturentwicklung, den Abrieb und den Spritverbrauch.

Es gibt sehr viele Motoren mit unterschiedlichem Aufbau und Eigenschaften. Die grundsätzlichen Anforderungen an das Öl sind aber immer gleich: Es soll für eine zuverlässige Schmierung sorgen und dabei einen geringen mechanischen Widerstand besitzen. Diese beiden Eigenschaften widersprechen sich, daher suchen Hersteller für ihre Motoren nach dem besten Kompromiss zwischen Schmierleistung und Leichtgängigkeit.

Zusätzlich übernimmt das Öl die Aufgabe der Temperaturregulierung und transportiert Verschleißpartikel und Verunreinigungen aus dem kritischen Bereich des Motors. Diese Fremdstoffe lagern sich dann in der Ölwanne und dem Ölfilter an und werden beim Tauschen des Öls entfernt.

Motorölvergleich – Eigenschaften der Öle

Öle für moderne Motoren müssen verschiedene Eigenschaften aufweisen, die sich mit Additiven positiv oder negativ beeinflussen lassen. Zur Klassifizierung dieser Eigenschaften werden die Ölsorten in Kategorien eingeteilt. Dazu gehören die Ölnormen:

  • SAE (Society of Automotive Engineers)
  • ACEA-Spezifikationen der europäischen Hersteller (Association des Constructeurs Européens d’Automobiles)
  • API Klassen der amerikanischen Autohersteller (American Petroleum Institute)

Die wichtigste Eigenschaft beim Motorölvergleich ist die Viskose, also die Zähflüssigkeit. Hier gilt: Je höher die Viskosität, umso dickflüssiger ist das Öl. Hochviskoses Öl hat Vorteile und Nachteile: Es schmiert sehr zuverlässig, lässt sich aber nur schwer verdrängen und erhöht damit den Kraftstoffverbrauch. Die Viskosität verändert sich mit der Temperatur, daher ist heißes Öl flüssiger als kaltes. Die Viskosität wird mit der SAE-Klasse angegeben.

motoroel-tabelle Motorölvergleich – Billig-Öle als Alternative zum Markenhersteller

Das Motorenöl erfüllt seine Funktion nur unter bestimmten Temperaturen. Beim Kaltstart im Winter herrschen oft Minusgrade. Bei zu kalten Temperaturen lässt sich die Flüssigkeit nicht mehr pumpen. Die SAE-Klassifizierung enthält daher meist eine zusätzliche Zahl, welche die Temperaturbeständigkeit unter Frost angibt. Diese Temperatur sollte in Deutschland und Mitteleuropa bei mindestens -30 °C liegen. Außerdem weist ein W in der SAE-Klasse auf die generelle Wintereignung hin.

Warum ist der regelmäßige Motorölwechsel wichtig?

Beim Ölwechsel im Zuge der Wartung des KFZ wird die alte Flüssigkeit abgelassen und neue eingefüllt. Das hat den Grund, dass das Öl altert und mit der Zeit nicht mehr die volle Belastbarkeit aufweist. Außerdem wird so der Abrieb ausgeschwemmt. Je nach Motor beziehungsweise Triebwerk sind durchschnittlich drei bis sieben Liter Öl nötig. Zusätzlich gilt es, den Ölfilter zu wechseln, da sich hier Verunreinigungen und andere Fremdstoffe sammeln.

Ein Ölwechsel und die Wechselfristen werden im Serviceheft eingetragen. Die Wartungsintervalle schreibt der Hersteller des Autos vor. Kürzere Intervalle sind möglich, aber oft überflüssig. Halten Sie in jedem Fall die Intervalle für Ihr Auto ein, andernfalls verlieren Sie jegliche Kulanzansprüche. Außerdem drohen der Verlust der Garantie und schlimmstenfalls Motorschäden.

Sind Premium Schmierstoffe immer besser als günstige?

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Auch wenn im Test oft Markenöle von Mannol, Castrol oder LiquiMoly die Testsieger stellen, so ist das Preis-Leistungs-Verhältnis bei günstigen Produkten oft genauso gut oder sogar besser. Durch große Unterschiede im Preis zwischen 50 und 200 % gehen das Billig-Öle immer wieder als Preis-Leistungs-Sieger hervor.

Tatsache ist: Solange das Motorenöl die richtige Klassifizierung und Freigabe besitzt, können Sie es ebenso verwenden wie ein Markenprodukt vom Autohaus oder Erstausrüster. Es werden keine gefährlichen Symptome auftreten.

Wann sollte ich lieber preiswerte Motorölsorten verwenden?

Bei neuen Autos in der Garantiezeit raten wir zum Kauf von Markenölen, die der Hersteller zugelassen hat. Ältere Autos hingegen mit großer Laufleistung können Sie in der Regel mit günstigen Motorölsorten betreiben.

Bei Billig-Ölen sind genau wie bei Markenölen synthetische, teilsynthetische und mineralische Ölsorten verfügbar. Achten Sie lediglich auf die richtige SAE-Klasse, um Verschleißschäden zu vermeiden.

Besitzen No-Name-Motoröle eine Herstellerfreigabe?

Günstige Ölsorten besitzen auch Herstellerfreigaben, genau wie Markenöle. Die Ölproduzenten müssen schließlich konkurrenzfähig bleiben und können sich keine Qualitätsschwankungen leisten. Generell gilt allerdings, dass nicht alle Motorenöle und Ölzusätze uneingeschränkt für jedes Auto zugelassen sind. Ein Blick in die Betriebsanleitung des Autos oder auf die Internetseite des Herstellers verrät, welches Motorenöl der Autohersteller zugelassen hat.

Das Motoröl kann aber möglicherweise trotz fehlender Herstellerfreigabe für das Auto geeignet sein. Manche Ölproduzenten sparen sich die teure Prüfung durch den Hersteller. Das wichtigste Merkmal ist die SAE-Klasse. Solange diese mit der Herstellerfreigabe identisch ist, nimmt das Auto davon keinen Schaden. Sie müssen durch den Austausch auch keine Schäden oder gesetzlichen Schwierigkeiten bei der Tüv Hauptuntersuchung befürchten.

Achtung in der Garantiezeit: Während der Gewährleistungspflicht des Herstellers sollten Sie ausschließlich vom Hersteller zugelassene Ölsorten verwenden. Ihnen können sonst bei Defekten oder ungewöhnlichem Verschleiß Nachteile bezüglich der Garantie entstehen, wenn es zu einer Überprüfung kommt!

Welche Normen erfüllen No-Name Motorölsorten?

Das lässt sich nicht pauschal beantworten, sondern kommt immer auf die Motorölsorte an. Grundsätzlich können Billig-Öle ebenso viele Normen und Vorgaben erfüllen wie Markenöle. Achten Sie auf die Angaben des Ölherstellers zu den typischen Klassifizierungen:

  • SAE
  • ACEA
  • API
  • herstellerspezifische Normen

Worauf muss ich beim Motorölvergleich von Billig-Öl achten?

Bestellen Sie nur Motorenöl, welches die Anforderungen für Ihr Auto erfüllt. Diese Angabe besteht üblicherweise aus der SAE-Klasse und enthält häufig auch die ACEA-Klassifikation. Beispiele für die Anforderungen wären:

  • 10W-40 A3/B3
  • 5W-40 A3/B4
  • 5W-30 B3/C3
  • 15W-40 A3/B4

Viele Etiketten von Ölsorten sind hervorragend gekennzeichnet und lassen auf einen Blick erkennen, wofür der Schmierstoff geeignet ist. Einige Hersteller verwenden unklare und verklausulierte Angaben, um von fehlenden Freigaben oder Normen abzulenken. Im Zweifel sollten Sie einfach eine andere Marke mit besserer Kennzeichnung einsetzen.

Woher weiß ich, dass ein Motorenöl die Norm des Herstellers erfüllt?

Die Autohersteller haben eigene Normen abseits der SAE, API und ACEA. Diese besitzen eigene Vorgaben und Namen. Wenn ein Motoröl vom Hersteller zugelassen wurde, trägt es auch die Bezeichnung der jeweiligen Norm. Beispiele für herstellerspezifische Ölnormen sind:

  • BMW Longlife-04: Longlife Ölsorte für Benzin- und Dieselmotoren ab Baujahr 2004 mit Partikelfilter
  • VW 508 00: kraftstoffsparendes SAE 0W-20 mit abgesenktem Aschegehalt für Ottomotoren mit verlängerten Ölwechselintervallen
  • VW 509 00: kraftstoffsparendes SAE 0W-20 mit abgesenktem Aschegehalt für Dieselmotoren mit verlängerten Ölwechselintervallen
  • GM-LL-A-025: Opel Benzinmotoren, SAE 0W-30, entspricht ACEA A3/B3
  • RN0720: Renault Dieselmotoren mit Partikelfilter, SAE 0/5W-30/40

Beispiele für preiswerte Ölsorten mit Herstellerfreigaben sind:

  • ADDINOL SAE 5W-40 Super Light – erfüllt die VW-Norm 502 00 und 505 00
  • FANFARO 10W-40 TSX – erfüllt die RENAULT Norm RN 0700
  • CHEMPIOIL Turbo DI SAE 10W-40 – erfüllt die VW-Norm 502 00 und 505 00
  • PEMCO SAE 5W-30 iDrive 345 – erfüllt die BMW-Norm Longlife-04
  • FANFARO 10W-30 SPX – erfüllt die Mercedes-Benz-Norm MB 229.1
  • OBI High Star A3/B4 SAE 10W-40 – erfüllt die VW-Norm 501 00 und 505 00

Wo kann ich einen Motorölvergleich durchführen und Schmierstoffe billig einkaufen?

Ihr Motoröl ist verschlissen und Sie wollen es erneuern? Dann führen Sie am besten einen Motoröl Preisvergleich online durch, zum Beispiel bei Autoteile-Markt. Sie können hier Preisunterschiede erkennen und teuer mit billig vergleichen. Marktplätze im Internet zeichnen sich durch Billiganbieter aus, sodass Sie Ihre Ölsorte deutlich günstiger bekommen als im örtlichen Handel.

Sie brauchen dringend Nachschub, da das Auto an Ölverlust leidet? Kein Problem, denn bei akutem Bedarf erhalten Sie Ihr Motorenöl natürlich auch Vorort. Tankstelle, Baumarkt und Autoteileshop haben die meistgenutzten Sorten auf Lager. Hier müssen Sie allerdings mit höheren Kosten rechnen.

Versierte Mechaniker können sich die Werkstatt sparen und den Ölwechsel nach Anleitung selber durchführen. Nehmen Sie diese Arbeit aber nur selber vor, wenn Sie über entsprechende Fachkenntnis verfügen. Im Zweifel sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen oder eine Werkstatt aufsuchen.

Motorenöl besonders günstig für Wiederverkäufer

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Haftungsausschluss

Unsere Ratgeber enthalten viele fachliche Informationen rund um das KFZ, die wir sorgfältig zusammengetragen haben. Diese Artikel können allerdings die Fachkenntnis eines Spezialisten nicht ersetzen. Autoteile-Markt haftet daher nicht für Schäden und Verletzungen, die durch unsachgemäß ausgeführte Reparaturen entstehen. Wir empfehlen grundsätzlich, Arbeiten am KFZ nur von einem Fachmann ausführen zu lassen.

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F. Selleng wurde in Köthen (Anhalt) geboren. Als ausgebildeter Mechatroniker bei der Deutschen Bahn, arbeitete er dort in der Wartung und Instandhaltung von Schienen-Baufahrzeugen.
Nach einer Fortbildung zum Industriemeister Elektrotechnik wechselte er später in die Autoindustrie nach Leipzig. In den folgenden Jahren arbeitete er bei Porsche und BMW.
Seit dem Schuljahr 2016/17 ist er als Fachlehrer für Elektrotechnik an einer Berufsschule tätig. Im gleichen Zeitraum begann er, als freier Autor fachliche Texte und Ratgeber zu verfassen.

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