ölfilter-wechseln 🚗 Ölfilter und Motoröl selber wechseln – So einfach geht es!
Ă–lfilter wechseln
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Für ein langes Motorleben wird meist nur das Motoröl verantwortlich gemacht. Der Ölfilter ist jedoch genauso wichtig. Sobald er seinen Dienst einstellt, erhöht sich der Motorverschleiß spürbar und teure Folgeschäden treten auf. In diesem Artikel klären wir auf, wie häufig Ölfilter und Motoröl gewechselt werden. Außerdem zeigen wir, wie die Diagnose funktioniert und wie Sie diese Wartungsarbeit selber durchführen.

Die Wechselintervalle von Filter und Ă–l

Jeder Hersteller verfügt über eigene Vorgaben, was den Austausch angeht. In den letzten Jahren wurden besonders die Filter stets zuverlässiger, der Einsatz neuen Materials erlaubte dabei deutlich längere Intervalle ohne ein vorheriges Wechseln. Früher waren 5.000 km üblich, wo heutige Filter und Öle meist 15.000 bis 30.000 km verkraften.

Die moderne Technik im Auto informiert den Fahrer normalerweise rechtzeitig über den notwendigen Wechsel. Hier schlägt der Bordcomputer Alarm, welcher die Empfehlung von Verschleiß und Fahrleistung abhängig macht. Treten jedoch Symptome von verschlissenem Öl oder einem zugesetzten Filter auf, ist es schon zu spät. Als Faustregel gilt deshalb der Wechsel im Jahrestakt und nach spätestens 30.000 Kilometern. Bei Kurzstreckenbetrieb des Autos entsteht ein noch höherer Verschleiß am Motor, weshalb in diesem Fall der regelmäßige Wechsel noch wichtiger ist.

Die Aufgaben des Motorenöls

Intaktes, gefiltertes Motoröl hat im Auto mehrere wichtige Aufgaben. Umso wichtiger ist es, nicht an der Qualität des Motoröls zu sparen, sondern den Mehrwert für den Motor zu beachten. Zu den Aufgaben zählen:

  • Reinigung des Motors
  • Schmierung der Motorteile
  • MotorkĂĽhlung
  • Korrosionsschutz
  • Abdichtung des Motors

Reinigung: Die aus den Zusätzen von Benzin oder Diesel stammenden Partikel lagern sich mit der Zeit im Motor ab. Hochwertiges Motoröl trägt diese ab und reinigt damit die einzelnen Bauteile. Ein regelmäßiges Wechseln ist dafür unbedingt erforderlich, da sich die Partikel nun im Öl ansammeln.

Schmierung: Je geringer der Abrieb eines Motors ist, desto länger seine Lebensdauer. Mit der richtigen Viskosität unterstützt das Öl damit den reibungslosen Betrieb.

Kühlung: Sauberes Motoröl ist dazu in der Lage, den Motor zu kühlen, wenn es mit den besonders heißen Stellen in Kontakt kommt. Mit dieser Funktion werden Extremwerte im Auto verhindert, um den Betrieb zu stabilisieren.

Korrosionsschutz: Da einzelne Teile des Motors stets von einem Ölfilm umgeben sind, kommen diese nicht mit Feuchtigkeit in Kontakt. Dadurch wird das Motoröl zu einem wichtigen Teil des Korrosionsschutzes.

Abdichtung: Jene kleinen Lücken, die sich trotz maschineller Präzision nicht ganz schließen ließen, dichtet der dünne Ölfilm wirksam ab.

Welche Risiken bestehen bei der Weiterfahrt mit veraltetem Ă–l und Filter?

Wird der Ölwechsel zu lange vernachlässigt, reichern sich Fremdstoffe aus Benzin oder Diesel an. Diese führen langfristig zu einem Eindicken des Öl, was wiederum den Energiebedarf beim Anlassen erhöht und für eine Ansammlung von Kondenswasser in der Motorlüftung sorgt.

Die zunehmende Komplexität neuer Motoren drängt diese Risiken weiter in den Vordergrund. Es wird immer wichtiger, dem Motor genügend Schmierstoffe von entsprechender Qualität zur Verfügung zu stellen. Bleibt die Schmierung aus, so nimmt der Motor innerhalb kurzer Zeit Schaden in Form von erhöhtem Verschleiß oder einem Motorschaden.

Die richtige Schmierung fĂĽr Ihr Auto

Wer sich als Laie an den Austausch des Motoröls wagt, ist zunächst von der großen Auswahl unterschiedlicher Öle überrascht. Die individuellen Eigenschaften eines jeden Motors machen es erforderlich, sich genau an den Angaben des Herstellers zu orientieren. Ein vermeintliches Schnäppchen, welches nicht über die gefragten Eigenschaften verfügt, kann zu Reibungen an den Zylinderwänden und anderen Defekten führen, wodurch der Verschleiß des Motors steigt.

Wichtige Angaben zur Viskosität und Freigabe eines jeden Öls finden Sie vor dem Ölwechsel in der Betriebsanleitung oder dem Serviceheft des Autos. Für gängige Modelle finden Sie die Zuordnung auch durch eine kurze Suche im Internet. Entscheidend sind die Eigenschaften, welche die SAE-Klassifikationen und die industriellen Standards des Motoröls preisgeben.

Mineralöl oder Synthetiköl?

Eine wichtige Differenzierung besteht zwischen Mineralöl und Synthetiköl. Für einige Autos muss das eingesetzte Öl vollsynthetisch sein. Hierbei handelt es sich um eine chemisch hergestellte Variante, die besonders bei neuen Motoren zum Einsatz kommt und sich durch eine hohe Temperaturfestigkeit auszeichnet. Mineralisches Motoröl wird derweil gefördert und im Anschluss chemisch aufbereitet. Hin und wieder sind Kombinationen beider Öle für ein Auto gefragt, die dann als teilsynthetisch bezeichnet werden.

Ölfilter und Motoröl wechseln – Schritt für Schritt erklärt

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Ă–lfilter wechseln
©Foto: Khamlaksana/depositphotos.com

Aus technischer Sicht gibt es beim Ölwechsel keinen Unterschied zwischen Benzinmotoren und Dieselmotoren. Die von den Herstellern angegebenen Intervalle unterscheiden sich in dieser Hinsicht nicht. Viel wichtiger als der Kraftstoff wiegt in diesem Fall die Frage, wie viele der ihm beigemischten Zusätze bereits in kleinsten Partikeln im Motoröl zu finden sind und dieses verunreinigen.

In dieser Kurzanleitung zeigen wir die Schritte zum Wechsel. Sie benötigen dazu folgende Werkzeuge und Hilfsmittel:

  • HebebĂĽhne oder Grube
  • Satz SchraubenschlĂĽssel und SteckschlĂĽssel
  • BandschlĂĽssel oder Hilfsmittel zum Lösen des Ă–lfilters
  • Handschuhe
  • Putzlappen

1. Vorbereitung

Vor dem Austausch von Motoröl und Filter ist bei einem Filtereinsatz samt Gehäuse eine kurze Vorbereitung erforderlich. Dafür werden Einsatz und Dichtringe platziert und mit den Endkappen verschlossen.

Für den Ölwechsel ist ein angewärmter Motor von Vorteil, da sich dadurch die Viskosität verbessert. Hierfür starten Sie das Auto und lassen es wenige Minuten im Leerlauf. Der Motor soll nur warm sein, nicht auf voller Betriebstemperatur, andernfalls besteht Verbrennungsgefahr. Im Anschluss heben Sie das Auto an, um von unten an den Motorblock heranzukommen.

2. Ă–l ablassen

Unter der Ölablassschraube, die sich auch im Handbuch finden lässt, wird zunächst eine Wanne platziert, in die das alte Motoröl abfließen kann. Mithilfe eines Maulschlüssels öffnen Sie nun die Schraube, damit das Öl abläuft. Warten Sie, bis kein Motoröl aus der Wanne fließt. Die Ablassschraube wird beim Ölwechsel mit dem alten Motoröl entsorgt. Das Fahrzeug kann nun wieder abgelassen werden.

3. Alten Filter ausbauen

Vor der Demontage des alten Filters wird dieser noch in eine Plastiktüte gehüllt. Bei Schraubfiltern ist es notwendig, das gesamte Gehäuse zu entfernen. Möchten Sie das Gehäuse bei entsprechendem Aufbau wiederverwenden, sollten Sie es in jedem Fall gründlich säubern und auf Schäden untersuchen. Erst dann sollten Sie es nach dem Wechsel wieder einsetzen.

Nutzen Sie zum Abschrauben des Ölfilters ein Hilfsmittel. Unsere separate Anleitung hierzu verrät, wie Sie den Ölfilter ohne Spezialwerkzeug lösen.

4. Neue Ablassschraube einsetzen

Reinigen Sie das Loch der Ablassschraube und besonders die Dichtfläche mit einem Tuch. Anschließend setzen Sie die neue Ölablassschraube ein und ziehen diese mit dem entsprechenden Drehmoment fest. Achten Sie darauf, dass die Dichtung vorhanden ist und richtig auf der Schraube sitzt.

5. Ă–l auffĂĽllen

Nach dem neuerlichen Ablassen des Autos füllen Sie nun so viel Motoröl auf, bis dieses am Ölstab knapp unterhalb der Max-Markierung steht. Danach schließen Sie den Deckel des Öleinfüllstützens wieder.

6. Testlauf und erneute Ă–lstandsprĂĽfung

Der Ölwechsel ist abgeschlossen, nun sollte der Motor nun ein paar Minuten laufen. Der Prozess lässt sich durch ein paar vorsichtige Gasstöße im Leerlauf beschleunigen. Da sich das Öl nun im Motorraum des Autos verteilt hat, ist der Ölstand leicht gesunken. Eine erneute Überprüfung mit dem Ölstab zeigt, ob noch etwas Öl nachgefüllt werden muss, um den Füllstand wieder zu erreichen. Die Max-Markierung sollte jedoch nicht überschritten werden.

Welche Ölmenge genau benötigt wird, ist bei jedem Fahrzeug verschieden. Eine zuverlässige Angabe zur Ölfüllmenge befindet sich im Handbuch des Autos. Doch Vorsicht: In jedem Fall unterscheidet sich die Ölfüllmenge je nachdem, ob der Filter ebenfalls gewechselt wurde. Erfolgt kein Wechsel des Filters, reduziert sich die Füllmenge je nach Motortyp um 0,25 bis 0,5 Liter. Wir empfehlen allerdings klar, den Austausch von Motoröl und Ölfilter gemeinsam zu erledigen.

7. Entsorgung von Altöl und Filter

Für die Entsorgung des Öls kommen entgegen der weitläufigen Meinung keineswegs der Hausmüll oder gar der nächste Kanaldeckel in Betracht. Das Motoröl selbst und alle damit behafteten Gegenstände müssen in den Sondermüll. Gegen Bezahlung einer kleinen Gebühr sind viele örtliche Werkstätten dazu bereit, das Altöl anzunehmen. Ansonsten stellt der Wertstoffhof die erste Anlaufstelle für das Motoröl dar.

Mögliche Fehlerquellen beim Austausch von Motoröl und Ölfilter

Grundsätzlich ist es möglich, den Ölwechsel und Filterwechsel selbst durchzuführen und damit die Wartung durchzuführen. Gleichsam gibt es drei mögliche Fehlerquellen, die wir noch einmal aufzeigen möchten:

Läuft nach dem Erneuern des Motoröls Flüssigkeit aus, so suchen Sie den Fehler zunächst beim neuen Ölfilter oder der Ablassschraube. Wurden diese Teile nicht richtig eingeschraubt, so kann dort Öl auslaufen. Es kommen allerdings auch weitere Schraubverbindungen des Autos in Betracht, wie etwa der Deckel des Öleinfüllstutzens.

Falls die Ölwarnlampe nach dem Wechseln leuchtet, muss dies kein Hinweis auf einen Defekt oder eine Nachlässigkeit sein. In vielen Fällen erkennt der Bordcomputer nach der Wartungsarbeit fälschlicherweise einen Fehler. Schaltet sich die Warnlampe nicht nach wenigen Minuten von selbst aus, so empfiehlt sich der Gang in die Werkstatt. Dort wird geprüft, ob das Warnsignal im Auto begründet ist oder das Löschen des Fehlers ausreicht.

Der Austausch von Öl und Filter birgt die Gefahr, dass größere Ölmengen auf die Straße gelangen. Sie müssen unbedingt verhindern, dass das Motoröl auf die Straße oder gar ins Abwasser gelangt. Kleinere ausgetretene Mengen können nach dem Wechseln mithilfe von Ölbindemittel aufgenommen und entsorgt werden.

Motoröl und Ölfilter selbst wechseln – Kosten und Aufwand

Generell sollte die Entscheidung für das Wechseln von Ölfilter und Motoröl keine Frage des Preises sein. Motoröl von der Firma MANNOL wäre z.B. eine gute Wahl mit besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Ungleich höher sind die Folgekosten, die am Motor entstehen können, wenn das Tauschen ausbleibt. Der Ölfilter selbst ist je nach Bauart für Benziner und Diesel für wenige Euro zu haben. Teurer ist das Motoröl, welches je nach Modell in einer Menge von drei bis sieben Litern benötigt wird. Je nach Marke und Hersteller bewegen sich die Kosten im Bereich zwischen 30 und 70 €.

Da kein hohes technisches Verständnis notwendig ist, um den Ölwechsel am eigenen Auto zu vollziehen, kann dies in eigener Regie durchgeführt werden. Spezialwerkzeug ist dafür nicht erforderlich. Doch besonders das Wissen der Experten um das richtige Motoröl, welches im Auto eingesetzt werden muss, erleichtert die Aufgabe. Hinzu kommt der Vorteil, sich nicht selbst nach dem Wechseln um die Entsorgung des Altöls kümmern zu müssen.

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Was kostet es, Motoröl und Ölfilter in der Werkstatt wechseln zu lassen?

Das Wechseln von Ölfilter und Motoröl nimmt in einer Fachwerkstatt rund eine halbe Stunde in Anspruch. Mitsamt der nachträglichen Überprüfung des Ölstandes wäre das Tauschen der Komponenten damit im Rahmen einer Mittagspause zu erledigen. Dementsprechend sind die Lohnkosten ebenfalls im niedrigen Segment angesiedelt. Rechnen Sie hier mit Gesamtkosten zwischen 100 und 200 €.

Haftungsausschluss

Unsere Ratgeber enthalten viele fachliche Informationen rund um das KFZ, die wir sorgfältig zusammengetragen haben. Diese Artikel können allerdings die Fachkenntnis eines Spezialisten nicht ersetzen. Autoteile-Markt haftet daher nicht für Schäden und Verletzungen, die durch unsachgemäß ausgeführte Reparaturen entstehen. Wir empfehlen grundsätzlich, Arbeiten am KFZ nur von einem Fachmann ausführen zu lassen.

FAQ – Motoröl und Ölfilter wechseln

Der Filter- und Ölwechsel sind einfache Wartungsarbeiten, die kein Spezialwerkzeug benötigen. Für das Ablassen des Altöls und den Filterwechsel benötigen Sie jedoch eine Hebebühne oder Grube, da Sie ein Gefäß unterstellen müssen. Den Rest können Sie problemlos in jeder Werkstatt ausführen.

In der Bedienungsanleitung des Autos steht, welches Öl eingesetzt werden darf. Entscheidend ist hier besonders die SAE-Klasse, da diese Angaben zur Viskosität in unterschiedlichen Temperaturbereichen enthält. Achten Sie auch darauf, ob das Öl für den Einsatz im Winter geeignet ist oder nicht.

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F. Selleng wurde in Köthen (Anhalt) geboren. Als ausgebildeter Mechatroniker bei der Deutschen Bahn, arbeitete er dort in der Wartung und Instandhaltung von Schienen-Baufahrzeugen.
Nach einer Fortbildung zum Industriemeister Elektrotechnik wechselte er später in die Autoindustrie nach Leipzig. In den folgenden Jahren arbeitete er bei Porsche und BMW.
Seit dem Schuljahr 2016/17 ist er als Fachlehrer für Elektrotechnik an einer Berufsschule tätig. Im gleichen Zeitraum begann er, als freier Autor fachliche Texte und Ratgeber zu verfassen.

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