Michael Schumachers Sohn tritt in die Fußstapfen seines Vaters. Erst 17-jährig liegt er bereits im Spitzenfeld der Nachwuchs-Formel. Nur sein Freund und Mitstreiter Joey Mawson aus Australien liegt vor ihm. Wächst uns da ein neuer Weltmeister namens „Schumi“ heran?
Am 2. Oktober findet das 24. Rennen der diesjährigen Formel-4-Meisterschaft statt. Auf dem Hockenheim-Ring geht an diesem Tag die „Highspeed-Schule des ADAC“ zu Ende. Zwei gute Freunde werden dabei zu erbitterten Konkurrenten. Der 20-jährige Joey Mawson aus Australien führt zurzeit noch mit 39 Punkten vor dem Talent aus dem Hause Schumacher. Wenn Schumi III gewinnen will, wird er angreifen müssen.
Aber das muss man ihm nicht erzählen. Das weiß er selber am besten. In der eigenen Familie gibt es schließlich genügend gewiefte Taktiker, die ihm das beigebracht haben. “Es gibt keinen speziellen Plan, ich gehe das Wochenende an, wie alle anderen davor. Also Schritt für Schritt, und dann das Beste daraus machen”, äußert sich der junge Rennfahrer. Und weiter: “Ich werde auf jeden Fall alles dafür tun, dass aus der Chance ein Erfolg wird. Solange ich eine Chance habe, werde ich darum kämpfen, sie zu nutzen.”
Schumi III und Mawson – Konkurrierende Freunde
Aber auch der führende Mawson schläft nicht. Er beobachtet genau, was sein Angreifer plant. Leichtsinnig wird er den schon fast sicheren Titel nicht aus der Hand geben. Nach acht Siegen in dieser Saison und fast durchgängig zweistelligen Punktwertungen in den Rennen beweisen seine reife sportliche Leistung. Dieses kleine Bisschen Mehr an Erfahrung, die ein 20-jähriger nun einmal gegenüber einem 17-jährigen hat, zahlt sich aus. Mawson hat genau das taktische Feingefühl und die richtige Mischung aus Risikobereitschaft und Zurückhaltung, die Schumacher vielleicht erst noch erwerben muss.
Unabhängig davon gilt Mick Schumacher als größte Rennsport-Hoffnung Deutschlands. Bereits in der vorigen Saison, seiner ersten, konnte er seinen ersten Sieg einfahren. Auch der Start in die laufende Meisterschaft verlief perfekt: Sieg in Oschersleben. Drei weitere Siege folgten im Laufe des Jahres.
Nachwuchs-Rennen als Sprungbrett zur Formel 1
Beide Talente haben im Übrigen die Formel 1 als gemeinsames Ziel. Gerade darum hat Hockenheim eine besondere Bedeutung. Im vorigen Jahr entschie der Mann aus Down under das Rennen für sich. Aber die Strecke bietet großartige Möglichkeiten für Überholmanöver. So können sich Fahrer und Zuschauer auf spannende Duelle freuen. Mit einem Formel-4-Titel in der Tasche hat der Sieger ausgezeichnete Chancen auf den Einstieg in die Formel 1. Auch für Vettel, Rosberg, Hülkenberg und Wehrlein begann die Rennfahrer-Karriere in der Nachwuchsmeisterschaft des ADAC.
Nach dem Rennen übrigens werden die beiden Konkurrenten wieder die gleichen guten Freunde sein wie zuvor. Das haben beide versichert. Ganz Profi können sie ihre sportliche Konkurrenz gut aus ihrem privaten Verhältnis heraushalten. Tolle Burschen!