Titelbild-Fensterheber-Motor-Reparatur Fensterheber kaputt – Ursachen finden und selbst wechseln
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Das Fenster Ihres Autos klemmt, rattert oder bewegt sich nicht mehr? Dies kann auf einen kaputten Fensterhebermotor hindeuten. Dieser kleine Elektroantrieb ist in der Tür verbaut und fährt die Scheibe rauf und runter. Wir erklären in diesem Ratgeber, wie der elektrische Fensterheber funktioniert und wie Sie die Reparatur selber durchführen.

Funktion des Fensterhebers

Früher wurden die Seitenscheiben des Autos mit einer Kurbel bewegt, heute ist meist serienmäßig ein elektrischer Fensterheber verbaut. Hier bewegt ein kleiner Elektromotor die Scheibe auf und ab. Die Knöpfe zur Bedienung sind in der Regel in der Tür oder in der Mittelkonsole verbaut. Zu den Einzelteilen einer elektrisch öffnenden Seitenscheibe gehören:

  • Scheibe
  • Grundplatte
  • Motor
  • Gestänge bzw. Seilzug
  • Schalter

Zur Vermeidung von Verletzungen verfügt der Antrieb über eine zusätzliche Sicherheit. Wenn der Motor beim Fahren einen Widerstand feststellt, bleibt er stehen. Dieser Schutz bewahrt zum Beispiel Kinderhände vorm Einklemmen.

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Fensterhebermotor
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Welche Defekte treten bei elektrischen Fensterantrieben auf?

Der elektrische Fensterheber besteht aus vielen Teilen, daher können auch verschiedene Schäden auftreten. Typische Fehler sind:

  • Scheibe klemmt in bestimmten Positionen
  • ungewöhnliche Geräusche bei der Bewegung
  • Geschwindigkeit beim Hochfahren langsamer als beim Runterfahren
  • Fenster hält die Position nicht richtig und rutscht
  • Scheibe bewegt sich überhaupt nicht mehr

Wie grenze ich Fehler am elektrischen Fensterheber ein?

Je nach Fehler kommen unterschiedliche Ursachen in Betracht. Schäden oder Verschleiß an der Mechanik zeigen sich oft in ungewöhnlichen Geräuschen. Sie können in diesem Fall den Motor hören, der gegen einen Widerstand arbeitet. Auch ein langsames Herunterrutschen der Scheibe deutet oft auf einen mechanischen Schaden hin.

Wenn sich die Scheibe plötzlich überhaupt nicht mehr bewegt, sollten Sie zuerst die elektrischen Bauteile prüfen. Sehen Sie nach der Sicherung des Fensterhebers. Ist diese in Ordnung, könnte das Problem auch an einem Kabelbruch oder einem kaputten Stecker oder Schalter liegen. Für einen Laien ist die Diagnose hier schwierig, aber Elektriker können die Teile einzeln durchmessen oder den Schalter versuchsweise überbrücken.

Alle Fehler können auch bei einem Defekt des Antriebs auftreten. Hier zeigen sich die Symptome meist schleichend und verstärken sich mit der Zeit. Sie sollten daher mit der Reparatur nicht zu lange warten, da der vollständige Ausfall droht.

Kann ich mit einem defekten Fensterantrieb weiterfahren?

Das Auto bleibt natürlich fahrtüchtig, wenn sich die Fenster nicht mehr richtig öffnen oder schließen lassen. Bei der Prüfung beim TÜV könnte ein defekter Fensterheber jedoch als Mangel angemahnt werden. Eine schwergängige Mechanik kann außerdem dafür sorgen, dass sich das Fenster in einem ungünstigen Augenblick (z. B. Starkregen) nicht mehr schließen lässt.

Je nach Defekt besteht auch die Gefahr, dass das Fenster herunterrutscht. Sie sollten es in diesem Fall mit Klebeband oder Keilen sichern. Das dient dem Schutz vor Witterung und Diebstahl. Im Extremfall kann die Scheibe auch vollständig herunterfallen und dabei zerstört werden. Sie sollten den Defekt daher schnellstmöglich beheben.

Fensterheber Reparatur – Schritt für Schritt Anleitung

Wir erklären in unserem Ratgeber, wie Sie die komplette Grundplatte inklusive aller Anbauteile erneuern. Sollten Sie nur Einzelteile wie beispielsweise den Motor tauschen, müssen Sie diese Teile auf der Grundplatte umbauen. Hier können Sie die Anleitung ebenfalls nutzen, um die entsprechenden Teile freizulegen. Die Grundplatte muss in vielen Fällen vollständig ausgebaut werden, um die Einzelteile zu erreichen.
Zum Fensterheberwechsel beim Auto benötigen Sie je nach Auto verschiedene Werkzeuge und Hilfsmittel. Dazu zählen in der Regel:

  • Satz Steckschlüssel
  • Satz Gabel/Ringschlüssel
  • Satz Schraubendreher
  • Klebeband
  • eine Hilfskraft
  • je nach Auto: Clipheber, verschiedene Zangen

Achtung: Holen Sie vorab möglichst viele Informationen über die Besonderheiten Ihres Fahrzeugs ein. Bei einigen Autos sind bestimmte Teile in der Tür oder der Verkleidung vernietet. Wenn dies bei Ihrem Modell zutrifft, müssen Sie eine Möglichkeit vorsehen, um diese Teile anschließend wieder zu befestigen!

Bei manchen Autos ist zudem keine in der Anleitung beschriebene Grundplatte vorhanden. In diesem Fall ist der Fensterhebermotor direkt mit der Tür verschraubt. Beachten Sie daher unbedingt die Besonderheiten Ihres Autos!

1. Vorbereitung

Stellen Sie das Auto an einem gut zugänglichen Ort ab und sorgen Sie für eine ordentliche Beleuchtung. Sie müssen alle Stellen der Türverkleidung sehen und erreichen. Ein Helfer wird beim Ausbau an mehreren Stellen benötigt, um Verbindungen zu lösen und Schäden zu vermeiden.

Diese Reparatur ist komplex und Sie müssen viele Teile abbauen. Daher empfehlen wir die Nutzung einer Kamera, um vor jedem Schritt Fotos zu machen. So können Sie später leichter den Ausgangszustand wiederherstellen. Achten Sie auch bei jedem Schritt darauf, dass keine Schrauben oder Clips in die Tür hineinfallen!

2. Türverkleidung demontieren

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Dieser Schritt ist je nach Auto sehr unterschiedlich. Wenn sich die Schalter für die Fensterheber in der Tür befinden, beginnen Sie mit der Demontage des Schalterelements. Dieses lässt sich meist durch Hebeln an den Befestigungspunkten lösen. Achten Sie beim Herausnehmen auf Kabel und Stecker. Je nach Auto müssen weitere Teile von der Türverkleidung abgebaut werden, um alle Schrauben zu erreichen. Das sind zum Beispiel Griffe oder Fächer.

Die Verkleidung ist an mehreren Stellen verschraubt. Die Schrauben können sich zum Beispiel im Griffbereich, an der Unterseite oder an der Front zur A-Säule befinden. Häufig verstecken sich auch eine oder mehrere Schrauben unter dem ausgebauten Bedienelement.

Sobald alle Schrauben gelöst sind, lässt sich die Verkleidung lockern. Hier sollten Sie einen Helfer hinzuziehen. Nun müssen Sie die Verkleidung vorsichtig von der Tür trennen und die anderen Verbindungen lösen. Das sind beispielsweise der Zug für das Türschloss und weitere Kabel, beispielsweise für die Beleuchtung oder den elektrischen Spiegel. Erst dann können Sie die Verkleidung vollständig entfernen.

2.1 Bei vielen Autos: Türinnenfolie lösen

Bei sehr vielen Modellen kommt eine Dichtungsfolie zum Einsatz, die Feuchtigkeit aus dem Innenraum fernhält. Diese Folie können Sie mit einem Messer vorsichtig ablösen. Beschädigen Sie die Folie aber besser nicht, da sie später wieder vollständig dicht verklebt werden muss!

3. Fensterscheibe vom Fensterheber trennen und sichern

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Nun müssen Sie die Scheibe vom Fensterheber Motor trennen. Diese ist meist an zwei Stellen verschraubt. Üblicherweise sind die Schrauben unter einem Stopfen in der Grundplatte versteckt und nur in einer bestimmten Position erreichbar. Stecken Sie das Bedienelement provisorisch an und fahren Sie das Fenster in so weit herunter, dass die Schrauben sichtbar sind. Wenn der Motor hängt, hilft eventuell eine vorsichtige Unterstützung mit den Händen, während Sie den Schalter betätigen.

Es reicht normalerweise, wenn Sie die Schrauben lockern. Das Herausschrauben ist nicht nötig. Nun sollte sich das Fenster mit den Händen bewegen lassen. Scheiben Sie die Scheibe ganz nach oben und sichern Sie diese mit dem Klebeband. Sie darf auf keinen Fall in die Tür hineinfallen, wenn die Grundplatte oder der Antrieb ausgebaut sind!

4. Je nach Auto: Grundplatte demontieren

Bei manchen Fahrzeugen können Sie den Antrieb nun lösen, ohne die Grundplatte auszubauen. In diesem Fall entfällt der Ausbau der Platte und Sie können diesen Schritt überspringen.

Die Grundplatte ist mit mehreren Schrauben an der Tür befestigt. Trennen Sie nun noch die Steckverbindung vom Fenstermotor und eventuell andere Stecker, die an der Grundplatte befestigt sind. Dann entfernen Sie die Schrauben.

Hebeln Sie nun vorsichtig die Grundplatte ab. Auch hier ist ein Helfer sinnvoll, denn meist befinden sich noch Stecker hinter der Platte. Das betrifft zum Beispiel den Stecker für das Türschloss. Hier müssen Sie die Platte vorsichtig von der Tür trennen und dann dahinter greifen.

Auch die Durchführungen der Leitungen sollten Sie sehr vorsichtig behandeln, um diese bei der Demontage nicht zu beschädigen. Die Halterungen für die Kabel müssen meist von der Innenseite der Platte her ausgebaut werden. Diese Clips können Sie je nach Auto mit einem Clipheber oder eine Zange lösen.

5. Austausch oder Umbau der Einzelteile

Spätestens an diesem Punkt erreichen Sie alle Teile des elektrischen Fensterantriebs. Tauschen Sie alle kaputten Einzelteile aus. Beachten Sie die Drehmomente der einzelnen Schrauben, um die Teile nicht zu beschädigen.

Wenn Sie eine neue Grundplatte verwenden, legen Sie beide Platten nebeneinander auf einen Arbeitstisch. Das erleichtert den Umbau aller Kleinteile und Durchführungen. Vergewissern Sie sich, dass Sie alle Schrauben richtig anziehen. Sie erreichen diese nach dem Wiedereinbau nicht mehr.

6. Einbau der Grundplatte

Nun können Sie die Grundplatte mitsamt den neuen Teilen wieder einbauen. Gehen Sie hier in umgekehrter Reihenfolge vor. Nutzen Sie die angefertigten Fotos. Achten Sie darauf, dass alle Steckverbindungen wieder einrasten und die Durchführungen korrekt sitzen. Sie riskieren sonst Fehlfunktionen oder sogar Folgeschäden!

Sobald alle Stecker und Teile an ihrem Platz sind und die Platte einrastet, können Sie die Schrauben wieder einsetzen und festziehen.

7. Scheibe befestigen

Nun verbinden Sie die Scheibe wieder mit dem Fensterheber. Hierzu entfernen Sie das Klebeband und lassen nun die Scheibe langsam und vorsichtig ab, bis sie in der Halterung einrastet. Ziehen Sie nun die Schrauben wieder an.

Achtung: Diese Schrauben klemmen die Scheibe ein. Halten Sie hierzu unbedingt das vorgesehene Drehmoment ein. Die Scheibe könnte sonst bei der Benutzung herausspringen oder Sie zerstören diese direkt beim Festziehen!

8. Test und Zusammenbau

Sie können jetzt das Bedienelement provisorisch anstecken und die Funktion prüfen. Die Scheibe sollte sich nun gleichmäßig hoch- und runterfahren lassen. Wenn dies der Fall ist, war die Reparatur erfolgreich.

Bauen Sie dann die Türverkleidung wieder an, stecken Sie alle Verbindungen wieder zusammen und befestigen Sie das Bedienelement. Ist alles wieder an seinem Platz, führen Sie einen abschließenden Test aller Funktionen durch. Das betrifft insbesondere Türbeleuchtung, Fensterheberschalter, manuelles und elektrisches Türschloss, Spiegelverstellung und Lautsprecher. Ist alles in Ordnung, ist der Austausch erfolgreich abgeschlossen.

Fensterheber selber reparieren – Aufwand und Kosten

Die Preise richten sich überwiegend danach, welche Teile kaputt sind. Ein reiner Antrieb beispielsweise ist günstiger als eine komplette Grundplatte. Die Kosten für neue Ersatzteile liegen überwiegend im Bereich zwischen 20 und 120 €. Der Zeitaufwand zum Tauschen beginnt bei etwa 60 Minuten. Planen Sie aber in jedem Fall mehr Zeit ein, falls Ihr Fahrzeug über bauliche Besonderheiten verfügt.

Einen neuen Fensterheber kaufen Sie günstig und unkompliziert auf Autoteile-Markt. Für viele Fahrzeuge sind auch gebrauchte Ersatzteile erhältlich. Hiermit sparen Sie bis zu 80 % des Neupreises. Bei einer Bestellung über Autoteile-Markt.de kaufen Sie Ihre Waren bei zertifizierten Händlern und gehen auch mit Gebrauchtteilen kein Risiko ein.

Fensterantrieb in der Werkstatt reparieren lassen

Bei einem Austausch in der Fachwerkstatt müssen Sie aufgrund der Arbeitszeit selbstverständlich mit deutlich höheren Kosten rechnen. Im Durchschnitt fallen hier Gesamtkosten zwischen 250 und 600 € an. Dies richtet sich vor allem danach, welche Teile defekt sind.

Haftungsausschluss

Unsere Ratgeber enthalten viele fachliche Informationen rund um das KFZ, die wir sorgfältig zusammengetragen haben. Diese Artikel können allerdings die Fachkenntnis eines Spezialisten nicht ersetzen. Autoteile-Markt haftet daher nicht für Schäden und Verletzungen, die durch unsachgemäß ausgeführte Reparaturen entstehen. Wir empfehlen grundsätzlich, Arbeiten am KFZ nur von einem Fachmann ausführen zu lassen.

Sie müssen viele Teile abbauen, um den Antrieb und die Grundplatte zu erreichen. Bei jedem Schritt müssen Sie sich genau merken, welche Teile wo befestigt waren. Vermeiden Sie unbedingt, dass Kleinteile in die Tür hineinfallen, da diese nur schwer widerzubekommen sind. Außerdem müssen Sie unbedingt die Scheibe gegen Herunterfallen sichern.

Grundsätzlich lässt sich der Austausch der Einzelteile selber erledigen. Es handelt sich hier jedoch um eine komplexe Arbeit mit vielen Arbeitsschritten. Sie müssen unter anderem die vollständige Türverkleidung abbauen. Nehmen Sie den Wechsel nur in Eigenarbeit vor, wenn Sie mit der Funktion des Fensterhebers vertraut sind.

fred-e1699603968281 Fensterheber kaputt – Ursachen finden und selbst wechseln

F. Selleng wurde in Köthen (Anhalt) geboren. Als ausgebildeter Mechatroniker bei der Deutschen Bahn, arbeitete er dort in der Wartung und Instandhaltung von Schienen-Baufahrzeugen.
Nach einer Fortbildung zum Industriemeister Elektrotechnik wechselte er später in die Autoindustrie nach Leipzig. In den folgenden Jahren arbeitete er bei Porsche und BMW.
Seit dem Schuljahr 2016/17 ist er als Fachlehrer für Elektrotechnik an einer Berufsschule tätig. Im gleichen Zeitraum begann er, als freier Autor fachliche Texte und Ratgeber zu verfassen.

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