Titelbild-Inspektionskosten-Auto-Werkstatt-Autohaus Inspektion – Wissenswertes und Kosten einer Durchsicht beim Auto
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Ihr Auto muss zum Service, aber Sie befürchten eine böse Überraschung bei den Kosten? Das ist nicht ausgeschlossen, denn die Inspektionskosten und Zusatzkosten variieren stark je nach Auto und Werkstatt. Die Inspektion ist allerdings mehr als nur ein Eintrag im Scheckheft der Bordmappe, sondern vielmehr ein wichtiger Termin zur Durchsicht und Wartung des Autos. Sie sollten diese daher nicht ignorieren. Unser Ratgeber verschafft Ihnen einen Überblick über den Kostendschungel der Inspektionskosten. Diese Anleitung erklärt Schritt für Schritt, welche Kosten bei der Inspektion des Fahrzeugs anfallen und an welchen Stellen Sie Geld sparen können.

Warum ist eine regelmäßige Inspektion vom Hersteller vorgeschrieben?

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Die Funktion der Inspektion ist, die Sicherheit des Autos zu erhalten und die Lebensdauer zu verlängern. Die Inspektionsarbeiten lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen:

Bei der Inspektion werden Wartungsarbeiten durchgeführt, die die Haltbarkeit des Autos verlängern. Dazu werden je nach Auto und Hersteller bestimmte Verschleißteile nach einem festgelegten Intervall getauscht. Das betrifft zum Beispiel Luftfilter, Ölfilter, Zündkerzen und Zahnriemen. Zusätzlich werden die Flüssigkeiten wie Motoröl und Kühlwasser überprüft und bei Bedarf getauscht.

Außerdem achten die Fachleute bei der Wartung auf Symptome von Verschleiß an allen wichtigen Teilen des Autos. Dazu gehören Komponenten wie Bremsbeläge, Bremsscheiben, Lenkung, Fahrwerk, Beleuchtung und Reifen. Mängel an diesen Teilen stellen eine ernste Gefahr dar und müssen sofort behoben werden.

Der Hersteller darf die Gewährleistung und Kulanz beim Auto an bestimmte Bedingungen knüpfen. Für jedes Auto ist eine Inspektion in bestimmten Intervallen vorgeschrieben. Ignorieren Sie diese Inspektionen, kann die Gewährleistung des Herstellers vorzeitig erlöschen.

Woher weiß ich, wann das Auto zur Durchsicht muss?

Die Serviceintervalle des Autos legt jeder Hersteller individuell fest. Teilweise unterscheiden sich auch die Fahrzeuge des gleichen Herstellers untereinander. Die meisten Hersteller nutzen feste Intervalle für den Werkstattservice. Diese lauten beispielsweise: 30.000 Kilometer oder 12 Monate. Der Service ist unabhängig davon fällig, welcher Fall zuerst eintritt. Der Fahrer kann den nächsten Servicetermin auf verschiedenen Wegen erfahren:

Moderne Autos machen über einen Hinweis im Bordcomputer darauf aufmerksam, wenn ein Werkstatttermin fällig ist. Üblicherweise kommt die Meldung mit etwas Vorlauf, damit sich der Fahrer rechtzeitig einen Termin holen kann. Einige Fahrzeugmodelle melden den nötigen Service sogar direkt an die Werkstatt, welche sich dann telefonisch mit Ihnen in Verbindung setzt.

Früher waren Begriffe wie „kleine Inspektion“ und „große Inspektion“ geläufig. Diese werden heute nur noch selten genutzt. Vielmehr werden die Arbeitsschritte bei jeder Inspektion anhand von Laufleistung und Alter festgelegt. Dadurch variieren der Aufwand und die Kosten bei jeder Inspektion.

Muss das Auto vor dem Tüv zur Inspektion?

Die Wartung des Autos vor der Hauptuntersuchung beim Tüv ist nicht vorgeschrieben. Sie hat allerdings den Vorteil, dass das Auto bereits überprüft wurde und bei der HU keine Überraschungen zu erwarten sind. Eventuelle kaputte Teile werden so vorher gewechselt und das Auto besteht die Prüfung definitiv.

Inspektionsintervalle ausgewählter Fahrzeughersteller

Üblicherweise werden die Intervalle nach dem Kilometerstand und der Zeit festgesetzt. Dabei ergeben sich interessante Unterschiede zwischen den Marken bezüglich der Häufigkeit der Inspektion. Dieser Ratgeber hilft, die langfristigen Inspektionskosten bereits beim Autokauf zu kalkulieren.

Die Wartungsintervalle bekannter Autohersteller betragen:

  • BMW & Audi: max. 30.000 Kilometer oder 24 Monate
  • VW: 60.000 km oder 24 Monate
  • Toyota & Skoda: 15.000 bis 30.000 km bzw. 12 oder 24 Monate
  • Nissan: 20.000 bzw. 30.000 km oder 12 Monate
  • Fiat: 15.000 oder 20.000 km bzw. 12 Monate
  • Renault: 30.000 km oder 12 Monate
  • Peugeot: 15.000. km oder 12 Monate
  • Mercedes Benz: 25.000 bzw. 12 Monate
  • Ford: große Unterschiede, siehe Wartungstabelle

Welche Arbeiten fallen bei einer Inspektion an?

Art und Umfang der Arbeiten richten sich nach den Vorgaben des Autoherstellers und der Laufleistung. Dadurch ergeben sich Unterschiede im Aufwand und den Inspektionskosten. Folgende Teile werden in jedem Fall auf Sicht und Funktion überprüft:

  • Motor
  • Getriebe
  • Abgasanlage
  • Fahrwerk
  • Lenkung
  • Bremsen
  • Reifen

Wie läuft die Inspektion des Fahrzeugs im Detail ab?

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Der Werkstattservice des Kfz unterscheidet sich zwar durch die Herstellervorgaben im Detail, der grundsätzliche Aufbau der Wartung ist aber herstellerübergreifend gleich. Einige Schritte werden jedes Mal vorgenommen, andere hingegen werden nicht bei jedem Service durchgeführt:

  • Sichtprüfung – Motorraum, Getriebe, Zünd- bzw. Glühkerzen, Karosserie, Lenkung, Fahrwerk, Achsen, Radaufhängung, Auspuffanlage, Unterboden, Scheiben
  • Flüssigkeitsstände (Kühlwasser, Bremsflüssigkeit, Servoöl) prüfen und bei Bedarf nachfüllen
  • Prüfung der Eigenschaften (z. B. Frostschutz) der Betriebsflüssigkeiten und Erneuern bei Bedarf
  • bei Bedarf Ölwechsel, Getriebeölwechsel und Ölfilterwechsel
  • Kraftstofffilter tauschen
  • Innenraumfilter (Pollenfilter) und Luftfilter erneuern
  • Prüfung der Bremsanlage: Kontrolle der Bremsbeläge, Bremsscheiben und Bremsschläuche auf Verschleiß und Beschädigungen
  • Kontrolle der Reifen, des Reifendrucks und Reifenprofils
  • Wechseln von Verschleißteilen wie Zündkerzen, Keilrippenriemen, Zahnriemen, Kühlwasserpumpe
  • Auslesen des Fehlerspeichers
  • Prüfung der Batterie
  • Test der Beleuchtung und eventuell Einstellung der Scheinwerfer
  • Funktionsprüfung von Scheibenwischer und Scheibenwaschanlage
  • Kontrolle spezieller Teile wie Schiebedach, Anhängerkupplung
  • Probefahrt inklusive Test von Anlasser, Kupplung, Schaltung, Lenkung, Motorleistung und Stoßdämpfer
  • Zurücksetzen der Service-Anzeige

Warum sollte man regemäßig eine Inspektion am Auto durchführen lassen?

Die Inspektion dient in erster Linie der Erhaltung der Fahrzeugsicherheit. Bei der Durchsicht werden sicherheitsrelevante Teile des Autos überprüft und bei Bedarf repariert oder erneuert. Zusätzlich wird die Lebensdauer des Fahrzeugs durch Wartungsmaßnahmen verlängert.

Der Service kann grundsätzlich in jeder Werkstatt durchgeführt werden. Das Auto muss für die Inspektion nicht zum Autohaus des Herstellers. Wichtig für die Gewährleistung ist lediglich, dass eine freie Werkstatt nach den Vorgaben des Herstellers arbeitet. Sie können dies vor der Inspektion erfragen.

Ausnahmen bilden das Leasing und die Abwicklung von Garantieansprüchen. In beiden Fällen kann der Leasinggeber beziehungsweise der Fahrzeughersteller den Besuch einer ausgewählten Vertragswerkstatt vorschreiben. Das gesetzliche Recht der freien Werkstattwahl ist hier ausgesetzt.

Welche Nachteile entstehen, wenn ich die Durchsicht nicht durchführen lasse?

Die Inspektion dient in erster Linie der Sicherheit. Hier werden alle wichtigen Teile geprüft. Das vermeidet gefährliche Situationen im Straßenverkehr. Die Wartungsarbeiten reduzieren außerdem die Gefahr unerwarteter Folgeschäden und Folgekosten beispielsweise durch Undichtigkeiten und Ölverlust aus dem Motor. Die Kosten der folgenden Reparatur sind dann deutlich höher als die Kosten der Durchsicht.

Soll das Fahrzeug irgendwann verkauft werden, ist der Wiederverkaufswert ein wichtiger Faktor. Hier gilt: Der Käufer kann beim scheckheftgepflegten Fahrzeug davon ausgehen, dass das Auto technisch einwandfrei ist. Ein Auto mit regelmäßiger Inspektion erzielt demnach einen höheren Preis beim Verkauf und gleicht die Kosten wieder aus.

Wird keine Inspektion durchgeführt, können außerdem die Gewährleistungsansprüche erlöschen. Mit erloschener Garantie sind Sie für alle Reparaturen selbst verantwortlich, was möglicherweise zu weit höheren Kosten als den eingesparten Inspektionskosten führt. Zusätzlich ist der Autohersteller berechtigt, Anträge auf Kostenübernahme durch Kulanz abzulehnen.

Autoinspektion | Darauf muss man achten

Kann ich die Inspektion nach Intervall beim Auto selber durchführen?

Generell gilt: Solange noch Gewährleistung besteht, sollten Sie die Inspektion in einer Fachwerkstatt durchführen lassen. Nur so bleibt die Gewährleistung erhalten und Sie können im Schadenfall auf die Kooperation vom Autohersteller hoffen.

Die meisten Arbeiten der Inspektion lassen sich in einer privaten Werkstatt mit ein wenig Werkzeug selber durchführen. Verschiedene Ratgeber und Einbauanleitungen erklären, wie Öl gewechselt und verschlissene Filter erneuert werden. Auch der Austausch defekter Bremsbeläge ist selber schnell erledigt. Dies hält zwar das Fahrzeug technisch in Ordnung, ist aber offiziell keine fachgerechte Wartung im Sinne des Herstellers. Kommt es zu Schäden innerhalb der Garantiezeit, verweigert der Fahrzeughersteller höchstwahrscheinlich die Kostenübernahme.

Mit welchen Kosten muss ich bei einer Inspektion rechnen?

Die Inspektionskosten variieren je nach Fahrzeug, Hersteller und Kilometerstand beziehungsweise Alter des Autos. Durchschnittlich fallen Kosten zwischen 200 und 800 € an. Ein gewöhnlicher Werkstattservice (kleine Inspektion) mit allgemeiner Sicherheitsüberprüfung und Wechsel der Flüssigkeiten kostet meist zwischen 200 und 400 €, je nach Stundenverrechnungssatz der Werkstatt.

Geld sparen können Sie, indem Sie bei der Werkstattsuche Preise vergleichen. Lassen Sie einen Kostenvoranschlag anfertigen. An diesen ist die Werkstatt dann auch gebunden und darf die Summe ohne weitere Nachfrage nur um höchstens 20 Prozent überschreiten. Das macht die Kosten für Sie selber kalkulierbar.

Eventuelle Zusatzarbeiten, beispielsweise durch kaputte Teile, werden von einer professionellen Werkstatt vor Erledigung telefonisch abgesprochen. Bitten Sie darum, wenn Sie das Fahrzeug abgeben. Das schafft Vertrauen und schützt Sie vor undurchsichtigen und überhöhten Kosten bei der Abrechnung.

Haftungsausschluss

Unsere Ratgeber enthalten viele fachliche Informationen rund um das KFZ, die wir sorgfältig zusammengetragen haben. Diese Artikel können allerdings die Fachkenntnis eines Spezialisten nicht ersetzen. Autoteile-Markt haftet daher nicht für Schäden und Verletzungen, die durch unsachgemäß ausgeführte Reparaturen entstehen. Wir empfehlen grundsätzlich, Arbeiten am KFZ nur von einem Fachmann ausführen zu lassen.

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