porsche_cayenne-300x200 Porsche Cayenne: Bundesverkehrsminister erteilt Zulassungsverbot

Porsche Cayenne Dieselskandal
Foto: © Svyatkovsky / Depositphotos.com

Der Dieselskandal bei deutschen Automobilherstellern zieht weitere Kreise. Erst standen Volkswagen und Audi im Fokus der Öffentlichkeit, im Juli war es Porsche, als sich auch bei dem Fahrzeug des Typs Cayenne Unregelmäßigkeiten und eine illegale Abgassoftware zeigten. Bedeutend ist, dass es sich bei diesem Geländewagen um ein modernes Auto nach der Abgasnorm Euro 6 handelt. Als Konsequenz der Unregelmäßigkeiten erteilte der Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) ein Zulassungsverbot. Damit muss der Porsche bereits verkaufte Fahrzeuge des Typs Cayenne mit Dieselmotor zurückrufen. Europaweit betrifft dieses 22.000 Fahrzeuge mit einem 3,0-Liter-V6-Dieselmotor und der Emissionsklasse Euro-6-Norm. Allein in Deutschland sind 7.500 Porsche Cayenne zugelassen. Die entstehenden Kosten trägt das Unternehmen, sodass der Werkstattbesuch und die Umrüstung für Porsche Cayenne Besitzer kostenlos sein wird. Porsche strebt nun ein Update der Software an. Sobald das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) diese Aktualisierung freigegeben hat, kann der für Herbst 2017 anvisierte Rückruf beginnen. Das Pikante: Ende Juli 2017 berichteten Medien, dass das KBA Untersuchungsberichte zum Abgasskandal auf Ersuchen der Automobilindustrie geschönt haben soll.

Porsche Cayenne: Konzern meldet dem KBA Unregelmäßigkeiten

Bei internen Untersuchungen sind die Unregelmäßigkeiten in der Motorsteuerung – und damit einer verbotenen Abschalteinrichtung für die Abgasreinigung – bei den Fahrzeugen des Typs Cayenne aufgefallen. Der Automobilhersteller Porsche, der eine Tochter des VW Konzerns ist, informierte daraufhin das KBA. Vereinbart wurde ein Update der Software und eine Rückrufaktion bereits verkaufter Porsche Cayenne Fahrzeuge mit einem TDI-Motor.

Porsche Cayenne: ausgerüstet mit einem Audi-Motor

Die Dieselmotoren für die Porsche Fahrzeuge des Typs Cayenne stammen von Audi. Auch bei dieser VW Tochter zeigten Tests, dass einige Fahrzeugmodelle eine illegale Abgas-Software enthielten. 24.000 Autos der Marke Audi wurden daraufhin zurückrufen. Aufgrund einer möglichen Manipulation der Abgasnachbehandlung nahm die Stuttgarter Staatsanwaltschaft Anfang Juli Ermittlungen gegen den Sportwagenhersteller Porsche auf.

Porsche Cayenne: zunächst keine Zulassungserlaubnis

Das vom Bundesverkehrsminister Dobrindt erteilte Zulassungsverbot für Fahrzeuge des Typs Cayenne gilt, bis das Unternehmen erfolgreich eine Aktualisierung der Software zur Verfügung stellt, die vom KBA genehmigt werden muss.

Der illegale Abgassoftware

Die illegale Abgassoftware sorgt dafür, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte der Schadstoffemission eingehalten werden, sobald das Fahrzeug mit Dieselmotor auf Abgaswerte geprüft wird. Wird das Auto jedoch auf der Straße gefahren, schaltet die Motorsteuerung in ein anderes Programm. Möglich ist dieses, da die Software erkennt, ob eine Testsituation oder eine normale Autofahrt vorliegt. Bei einer Testsituation entstehen hohe Raddrehzahlen, ohne dass jedoch das Fahrzeug bewegt wird. In dieser Situation entstehen durch eine optimierte Abgasaufbereitung möglichst wenig gesundheitsgefährdende Stickoxide. Ist der Test vorbei und herrscht wieder eine normale Fahrsituation, werden Komponenten der Abgaskontrollanlage abgestellt. Die Folge: Die Werte der Stickoxidemissionen steigen.

Zusammenfassung: Bei internen Untersuchungen stellte Porsche Unregelmäßigkeiten an der Motorsteuerungssoftware am Fahrzeug des Typs Cayenne 3,0-Liter-TDI fest. Ausgerüstet ist dieser Geländewagen mit einem Audi-Motor. Der Sportfahrzeughersteller informierte daraufhin das KBA. Gemeinsam wurde sich auf ein Software Update im Rahmen einer Rückrufaktion geeinigt. Der Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt verhängte ein Zulassungsverbot. Das heißt: Bis die erforderliche Software aktualisiert und amtlich freigegeben ist, darf kein Geländewagen dieses Typs auf die Straße kommen. Cayenne Besitzer werden von Porsche angeschrieben, um dann ihre Fahrzeuge in einer Kfz-Werkstatt fachmännisch umrüsten zu lassen. Anvisiert ist der Rückruf für Herbst 2017.

 

Folgen Sie uns in den sozialen Netzwerken