mini-e-bmw Er ist da: der MINI E von BMW
Elektrisch aufladen, der Mini E von BMW
Foto: ©kristt/depositphotos.com

Auf dem Testareal des deutschen Autoherstellers BMW macht er schon eine sehr gute Figur: der Prototyp des vollelektrischen MINI E. Der Antrieb des dreitürigen MINI Cooper S E entspricht dem des sportlichen BMW i3s, einem weiteren E-Automodell der Marke BMW. Wer sich bereits auf den emissionsarmen Fahrspaß freut, muss sich allerdings weitere Monate gedulden. Doch noch diesem Jahr wird der im britischen Oxford in Serie produzierte MINI E vom Band rollen. Die erforderlichen Batterien kommen aus der Dingolfinger Batteriefertigung.

Der MINI E: starker Antrieb und elektrisch

135 kW/184 PS – das ist der rein elektrische Antrieb des BMW i3s, der nun im MINI E steckt. So sportlich beschleunigt er auch. Hier ist der elektrische Motor jedoch nicht an der Hinterachse, sondern an der Vorderachse montiert. Das maximale Drehmoment liegt bei 270 Nm. Damit das neue E-Auto mit dieser starken Kraft umgehen kann, konstruierte die Entwicklungsabteilung eine rasch zugreifende Antischlupfregelung. Das neue E-Auto der Marke BMW ist zwar serienreif, aber bis die MINI E auf den Straßen sind, können sich einige Daten ändern. Daher hält sich der Mutterkonzern in diesem Bereich etwas bedeckt. Der MINI E gleicht optisch dem normalen MINI mit Verbrennungsmotor. Der Eindruck täuscht. Sein Aufbau unterscheidet sich – unter anderem durch eine ganz andere Bodenplatte – absolut vom MINI mit herkömmlichem Motor.

Wie funktioniert der Motor bei einem E-Auto?

Statt aus dem Tank und über die Luft-Kraftstoff-Verbrennung bezieht das E-Auto die für die Autofahrt erforderliche Energie aus dem Akkumulator. Der Motor transformiert die elektrische Energie in Bewegungsenergie. Hierfür sind innerhalb des Motors zwei unterschiedliche, fest stehende Magneten sowie ein zwischen ihnen liegender Rotor verbaut. Aufgrund der strömenden Energie wandeln sich kontinuierlich die Pole der Magneten. Das hat zur Folge dass der Rotor stets angezogen und abgestoßen wird. Das Ergebnis: Er dreht sich. Diese Drehbewegung wird an die Fahrzeugräder weitergeleitet.

Beim MINI E sind die Akkus verteilt verbaut

Die circa 200 Kilogramm schweren Akkumulatoren sind beim MINI E im Kardantunnel sowie unter der Rückbank untergebracht. Dieses führt zu einer verbesserten Gewichtsverteilung, die sich erheblich auf das Fahrverhalten auswirkt. Mit 54 % vorn, ist das Gewicht zwar nicht ganz ausgeglichen, aber im Vergleich zum normalen MINI deutlich optimiert.

MINI E: Fahrspaß bis 150 Stundenkilometer

Lohnt es sich, das Gaspedal richtig hinunterzudrücken? Das ist Ansichtssache. Wer hohe Geschwindigkeiten auf Autobahnen liebt, wird sich beim neuen MINI E mit 150 Stundenkilometer begnügen müssen. Da sich dieses E-Auto nicht durch eine beeindruckende Reichweite auszeichnet, stehen regelmäßige Autobahnfahrten vermutlich sowieso nicht an. Abgesehen davon ist eine Geschwindigkeit von 150 km/h im Grunde schnell genug.

Die Rekuperationsstufe, also die Rückgewinnung der Bremsenergie, lässt sich über einen neben dem Starterknopf montierten Schalter variieren. Zur Auswahl stehen eine minimale und eine maximale Verzögerung. Die so zurückgewonnene Energie gelangt in den Akkumulator.

MINI E – mit einer Reichweite für Stadtfahrten und kürzere Strecken

Wie der MINI E aktuell ausgestattet ist, wird seine Reichweite für eine Strecke bis zu 250 Kilometer betragen. Bei diesen Informationen hält sich der Hersteller wie bei weiteren Leistungsdaten und dem Preis des MINI E zurück. Bleibt die Reichweite bei bis zu 250 Kilometern, ist das ein wenig enttäuschend. Schließlich bringt es der Renault ZOE auf 300 Kilometer. Der E-Kleinwagen, der ebenfalls in diesem Jahr erscheinen wird, soll es sogar auf 400 Kilometer bringen!

Das Produktmanagement von BMW richtet sich nach den Ergebnissen ihrer Marktforschung. Demnach wird ein MINI am Tag vom klassischen MINI-Besitzer durchschnittlich bis 37 Kilometer gefahren. Für Fahrten in der Stadt ist die Reichweite des MINI E daher allemal ausreichend.

Die Batterien in einem E-Auto

Der Hochvolt-Akku ist in einem E-Auto der zentrale Energiespeicher und damit meist das größte Kfz-Teil. Für die Versorgung der energieverbrauchenden Komponenten wie beispielsweise Beleuchtung, Klimaanlage, Scheibenwischer, Fensterheber und Radio ist die Niedervoltbatterie verantwortlich. Aktuell kommen in E-Autos fast ausschließlich Lithium-Ionen-Batterien zum Einsatz. Eine hohe Energiedichte und eine große Speicherkapazität zeichnen diese Batterie aus. Zudem sind mit ihr auch Schnellladungen möglich. Allerdings ist sie kostspielig in der Produktion. Wer mehr Leistung will, muss also mehr für ein E-Auto zahlen.

Der Motor in einem E-Auto

Ebenso wichtig wie die Batterie ist der Motor. Merkmal eines Motors in einem E-Auto ist sein enormer Wirkungsgrad von 80 bis 90 %. Im Vergleich dazu liegt dieser bei einem Benzinfahrzeug bei nur 30 % und bei einem Diesel bei 40 %. Der Grund für die weitaus geringere Effizienz bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ist die hohe Energieumwandlung in Wärme. Diese wird für das Autofahren jedoch nicht benötigt.

Unterscheidung von E-Autos

E-Autos unterscheiden sich in der Art ihrer Konstruktion. So gibt es Elektroautos, die vollständig für die Elektromobilität entwickelt und gebaut werden. Diese Art der Konstruktion wird als Purpose Design bezeichnet. Wie bei jedem Fahrzeug steht auch bei dieser Designart die Erzeugung eines möglichst geringen Fahrwiderstands im Vordergrund. Neben dem durch Purpose Design hergestellte E-Fahrzeuge gibt es E-Autos, die durch die Anpassung herkömmlicher Fahrzeuge entstehen. Letztere werden Conversion genannt.

Wer übrigens glaubt, dass E-Autos eine Technologie des 21. Jahrhunderts sind, irrt. Und zwar gewaltig. Das erste Elektrofahrzeug wurde, so wird vermutet, im schottischen Aberdeen zwischen den Jahren 1832 und 1839 entwickelt. Laut Wikipedia existierte 1888 das erste bekannte deutsche Elektroauto. Die Entwicklung des Anlassers beim Benzinfahrzeug drängte das E-Auto ab dem Jahr 1910 ins Aus. An neuer Akkumulatoren-Technologie und Elektroantrieben wurde erst acht Jahrzehnte später wieder intensiver geforscht. Zu den Auslösern gehörten unter anderem die Ölkrise, die der Golfkrieg in den 1990er-Jahren auslöste, die zunehmende Luftverschmutzung und das fast globale Bemühen, dem Klimawandel entgegenzutreten.

Der MINI E mit den Vorteilen eines E-Autos

Selbstverständlich hat der MINI E die Vorteile, die ein rein elektrisch angetriebenes Fahrzeugs gegenüber einem Auto mit Verbrennungsmotor hat.

  • Er ist emissionsfrei und schädigt somit weder die Gesundheit noch die Umwelt.
  • Der elektrische Motor arbeitet geräuscharm und ist effizient. Die Energieverluste sind im Vergleich zu Benzin- oder Dieselfahrzeugen sehr gering.
  • Außer den vom Hersteller empfohlenen Service-Intervallen ist er nicht so wartungsanfällig. Der Grund hierfür ist, dass viele Autoteile wie Abgasanlage, Katalysator, Kupplung, Ölfilter oder Zündkerzen in einem E-Auto nicht vorhanden sind.
  • Einige Handelsunternehmen bieten Ladestationen an. Während der Einkauf erledigt wird, kann das E-Auto aufladen.

Die Nachteile eines E-Autos

E-Autos haben allerdings auch Nachteile. Zu diesen gehören:

  • Die Netzabdeckung ist noch nicht flächendeckend.
  • Die Ladezeiten sind recht lang.
  • Die Reichweiten sind noch begrenzt.
  • Der Kaufpreis eines Elektroautos ist recht hoch.

Dass E-Autos sehr geräuscharm arbeiten, ist im Straßenverkehr durchaus nachteilig. Für ältere Passanten, Fahrradfahrer oder Menschen mit eingeschränkten Sehvermögen, die stark auf ihr Gehör angewiesen sind, sind die nur surrenden Elektroautos kaum zu hören. Der EU-Verordnung Nr. 540/2014 zufolge, müssen daher ab Juli 2019 neue E-Fahrzeuge mit einem Acoustic Vehicle Alerting System (AVAS), einem Warnsignal, ausgerüstet sein. Ab dem Jahr 2021 ist dieses für alle neu zugelassenen rein batteriebetriebenen Fahrzeuge, für Plug-In-Hybride und Brennstofffahrzeuge Pflicht, die auch für Busse gilt.

Hello E-Autos, bye-Bye Verbrennungsmotoren

Ab dem Jahr 2030 sollen in Deutschland keine Autos mit Verbrennungsmotoren mehr neu zugelassen werden. So lautet der Beschluss des deutschen Bundesrats vom September 2016. Diese Maßnahme soll die Energiewende bringen, um so den Pariser Klimavertrag einhalten zu können. Das hehre Ziel dieses Vertrages sieht eine CO2-freie Welt ab dem Jahr 2050 vor.

Interessiert am neuen MINI E – dann Umweltbonus sichern

Um den Absatz von E-Autos zu fördern, setzte die Bundesregierung im 2016 den Umweltbonus. Eine finanzielle Prämie von bis zu 4.000 Euro gibt es beim Kauf oder beim Leasing eines neuen E-Autos, das zudem erstmals zugelassen sein muss. Hierunter fallen reine E-Autos, Plug-In Hybride oder Brennstoffzellenautos. Insgesamt stehen 600 Millionen Euro für den finanziellen Anreiz zur Verfügung. Noch bis Ende Juni können interessierte Privatpersonen, Unternehmen, Stiftungen, Körperschaften und Vereine den Antrag auf Förderung beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) stellen. Eine Verlängerung dieser Prämie wird in Betracht gezogen und käme damit auch für dem neuen MINI E in Betracht. Ausführliche Informationen und Formulare finden Sie hier: https://www.bafa.de/DE/Energie/Energieeffizienz/Elektromobilitaet/elektromobilitaet_node.html

Welche E-Autos neben dem MINI E 2019 noch erscheinen

Eine Million Elektrofahrzeuge bis zum Jahr 2020 – dieses Ziel strebte die Bundesregierung mit der Umweltprämie an. Die Realität ist eine andere: Bis Ende des Jahres 2018 waren weniger als 200.000 E-Fahrzeuge angemeldet. Vielleicht werden es in diesem Jahr noch mehr. Neben dem MINI E kommen schließlich weitere E-Automodelle auf den Markt. Zu diesen zählen unter anderem der Audi e-tron, der Kia e-Niro, der Mercedes EQC, der Peugeot e-208 und der I.D. Neo von VW.

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