toine-garnier-396670-unsplash Gebrauchtwagenkauf - das gibt es zu beachten

Für viele Menschen kommt ein Neuwagen nicht in Frage. Das ist auch nicht weiter schlimm, denn auch viele gebrauchte Autos sind von richtig guter Qualität und man kann lange Freude mit ihnen haben. Trotzdem gilt beim Kauf eines gebrauchten Autos, einige Dinge zu beachten.

Damit Sie bei dem Kauf eines gebrauchten Autos die richtigen Fragen stellen können, haben wir die wichtigsten Punkte zusammengefasst.

Die Finanzierung eines gebrauchten Wagens

Der Kauf eines Autos ist meist eine recht kostspielige Angelegenheit. Neuwagen, aber auch gebrauchte Autos lassen sich in der Regel bei einem Händler finanzieren. Dabei zahlt man dann einen monatlichen Abschlag an das Autohaus. Solange der Betrag nicht vollständig beglichen ist, gehört das Auto aber noch dem Autohaus.

Eine andere Möglichkeit ist ein Autokredit. Mit einem 3000 Euro Autokredit kann man sich entweder bereits einen guten Gebrauchten komplett finanzieren oder aber ein großes Stück der Anzahlung leisten.

Auf den ersten Blick

Haben Sie ein Auto gefunden, das für Sie durchaus von Interesse sein könnte, sollten Sie mit Bedacht an den Kauf heran gehen. Das bedeutet, dass Sie zunächst einmal die Karosserie auf auffällige Schäden überprüfen – und zwar in erster Linie auf Rost.

Schauen Sie dabei auch dort hin, wo es etwas umständlich ist. Kleine, verstecke Stellen, wie der Radkasten sollten unbedingt auch überprüft werden.

Unser Tipp: Nehmen Sie für die erste Sichtkontrolle des Gebrauchtwagens eine Taschenlampe mit. Damit können Sie auch in kleine und verstecke Stellen leuchten und Rost oder andere Dinge entdecken, die dort vielleicht nicht hin gehören.

Zu den eher schwierig zu erreichbaren Stellen gehört auch der Unterboden, doch auch der sollte unbedingt kontrolliert werden. Schauen Sie daher auch hier genau hier. Gibt es Stellen, die sich aus dem übrigen Unterboden herausheben? Auch das könnte auch Rost hindeuten, selbst wenn er noch nicht direkt zu sehen ist.

Das gehört ebenfalls zur Außenkontrolle dazu

Wenn Sie schon beim Unterboden sind werfen Sie doch auch einen Blick auf den Auspuff. Hier sollten Sie besonders darauf achten, wie die Halterungen noch in Schuss sind. Zeigen Sie bereits Risse? Dann sollten Sie sich den Kauf dieses Gebrauchtwagens gut überlegen, denn eine defekte Auspuffanlage kann schnell kostspielig werden.

Liebäugeln Sie mit dem Kauf eines Cabriolets? Dann sollten Sie das Verdeck näher unter die Lupe nehmen. Dazu gehört eine Sichtkontrolle auf Risse und Defekte, aber auch ein Check der Elektrik. Überprüfen Sie daher auch, ob sich das Verdeck ohne Probleme öffnen und schließen lässt – am besten mehrmals hintereinander.

Der Check von Innen bei einem Gebrauchtwagen

Nach dem Sichtcheck von außen, nehmen Sie sich das Innenleben vor. Lassen Sie die Zündung an und überprüfen Sie, ob alle Leuchten funktionieren und auch die Blinker und Schalter ohne Probleme zu bedienen sind.

Danach geht es an die Pedale. Vorsicht bei ganz neuen Beschichtungen auf den Pedalen. Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass hier etwas überspielt werden soll. Abgenutzte Pedalgummis deuten nämlich darauf hin, dass das Auto viel gefahren wurde. Entweder auf kurzen Strecken in der Stadt, bei denen man häufig anfahren und bremsen muss, oder auch bei längeren Fahrten über Land.

Werden die Beschichtungen der Pedale kurz vor dem Verkauf ausgetauscht, liegt der Verdacht nahe, dass genau das vertuscht werden soll.

Ähnlich verhält es sich mit den Bezügen der Sitze. Sind Schonbezüge auf den Autositzen oder die Originalbezüge vielleicht sogar bereits ausgetauscht worden, könnte das ebenfalls ein Hinweis darauf sein, dass das Auto stark gefahren wurde. Überprüfen Sie daher bei einem Verdacht unbedingt, ob die auf dem Tacho angezeigte Kilometerfahrleistung mit den Abnutzungserscheinungen auch übereinstimmen kann.

Im Kofferraum und unter den Fußmatten sollten Sie besonders auf Feuchtigkeit achten. Heben Sie dazu Matten und eventuell auch Decken im Kofferraum hoch und schnüffeln Sie nach muffigen Stellen.

Der Motorcheck bei einem Gebrauchtwagen

Beim Blick in den Motorraum können Sie diesen Verdacht noch weiter überprüfen. Sehen Sie sich dazu den Anhänger an der Ölwanne daraufhin an, ob der Kilometerstand mit dem auf dem Ölwechsel-Anhänger übereinstimmt.

Sehen Sie im Motorraum noch Reste von Lackspray, oder glänzt der Motor wie neu? Auch dann sollten Sie misstrauisch werden, ob man hier nicht versucht, ein gutes Bild des Autos zu vermitteln, indem man etwas Frühjahrsputz im Motorraum macht.

Setzen Sie auch im Motorraum die Taschenlampe ein und schauen Sie in allen Ecken nach, ob sich Korrosionsspuren zeigen. Vor allem am Übergang zu den Kotflügeln und im Bereich der Autobatterie sollten Sie genauer hinsehen.

Die Probefahrt vor dem Kauf eines gebrauchten Wagens

Alles durchgecheckt? Dann kann es jetzt auf die Straße gehen. Fahren Sie den Wagen auf jeden Fall selbst Probe und geben Sie auf der Autobahn mal richtig Gas – selbstverständlich aber nur so viel, wie erlaubt ist.

Macht der Motor eigenartige Geräusche? Wie springt er an? Funktioniert die Klimaanlage ohne größere Probleme und riecht sie auch nicht muffig? Das ist schonmal ein gutes Zeichen.

Den Wagen selbst sollten Sie auf kurvenreichen Strecken testen und genau auf das Fahrverhalten achten. Auch teilweise unbefestigte Straßen sollte die Probefahrt beinhalten, denn hier merken Sie schnell, ob mit den Stoßdämpfern alles in Ordnung ist.

Achtung: Eine Probefahrt ist nur mit einem roten Kennzeichen erlaubt. Achten Sie darauf, dass der Händler Ihnen eins für die Probefahrt zur Verfügung stellt. Fahren Sie nämlich ohne rotes Kennzeichen, können Sie sich strafbar machen.

Unsplash.com Toine Garnier CC0 1.0

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