vw-bus-am-300x280 Mit Oldtimern/Youngtimern Geld richtig anlegen

Die niedrigen Zinsen bleiben weiterhin. Eine Abkehr ist noch lange nicht abzusehen. Bis zum Jahr 2050 und darüber hinaus können diese nach Meinung von Wirtschaftsexperten sogar noch anhalten.1 Wohin also mit dem mehr an Geld, wenn dieses gut angelegt sein soll? Eine Anregung gibt es für Autoliebhaber: Oldtimer. Hier treffen die Leidenschaft für alte Fahrzeuge und der Wunsch nach einer Wertanlage zusammen. Viele dieser alten Autos sind nicht nur äußerst schön, sondern gleichzeitig sehr wertvoll. Dennoch gilt es, den geeigneten Oldtimer zu finden und sorgfältig zu pflegen, um seinen Wert zu steigern.

Geld investieren, um den Wert von Oldtimer zu steigern

Wer nun glaubt, dass bei einem Oldtimer der Wert von allein steigen wird, irrt. Und zwar gewaltig. Im Gegensatz zu Aktien, erfordert ein Oldtimer nämlich Zeit und finanzielle Investitionen. Er muss gründlich gewartet werden. Mitunter stehen Reparaturen und der Austausch verschlissener Bauteile an. Selbst wenn das klassische Auto nicht gefahren wird, treten Defekte wie beispielsweise poröse Kabel, brüchige Dichtungen, eine funktionsuntüchtige Autobatterie oder ein undichter Kühler auf. Erheblichen Einfluss nimmt zudem der Standort auf den Zustand des Oldtimers. Steht der Klassiker jahrelang oder womöglich Jahrzehnte in einem zu feuchten Raum, werden zahlreiche Kfz-Teile rosten. Um auf einen Wertgewinn zu hoffen, muss also regelmäßig Geld investiert werden. Genau das müssen Interessierte wissen – und zwar bevor ein geeigneter Oldtimer gekauft wird.

Das Interesse an Oldtimern ist groß

Laut der IfD-Allensbach Oldtimer-Studie 2017/2018 interessieren sich rund sechs Millionen Deutsche für klassische Autos.2 62 % der Befragten sind der Ansicht, dass es sich dabei um ein teures Hobby handelt. Es ist ein Hobby, das durchaus Aufmerksamkeit erregt: Ein Oldtimer im Straßenbild erfreut 40 % der Bevölkerung. Andere zu erfreuen, ist bei der Frage nach der richtigen Investition und Wertsteigerung allerdings kein Kriterium. Oder sollte es zumindest nicht.

Wie ist der Zustand: Augen auf beim Kauf des Oldtimers!

Um das Geld arbeiten zu lassen, braucht es die richtige Anlage und das erforderliche Know-how. Das ist beim Kauf des richtigen Oldtimers nicht anders. Der Reiz, lediglich eine gute Wertanlage zu kaufen, reicht nicht aus. Interessierte müssen sich wirklich mit Fahrzeugen auskennen. Damit der Wert des Oldtimers noch steigt, muss dieser im Originalzustand sein. Entsprechend sollten die Papiere präzise geführt sein. Diese müssen vor dem Kauf daher gründlich geprüft werden. Außerdem muss berücksichtigt werden, ob das Fahrzeug irgendwann einmal in einen Verkehrsunfall verwickelt war und beschädigt wurde. Falls ja, sollte die Wiederherstellung fachmännisch erfolgt sein.

Oldtimer als Wertanlage – nicht nur das Alter zählt

Das Fahrzeug sollte nicht nur das richtige Alter haben, um als Oldtimer zu gelten. Damit der Klassiker auch Gewinn abwirft, sind weitere Faktoren zu beachten: Wie ist der Zustand und wie steht’s mit der Laufleistung? Wie viele Besitzer hatte der Oldtimer und wurde er stets gewartet, gehegt und gepflegt? Auf die Innenausstattung – Sitze aus Leder sind weitaus attraktiver und hochwertiger als Stoffbezug – und sogar auf die Farbe des Automodells sollte ebenfalls genau geachtet werden. So wird sich ein Porsche in laubfroschgrün sicherlich nicht gewinnsteigernd auswirken.

Originalersatzteile steigern den Wert

Zählt der Klassiker zur Rarität, steigert bereits dieses seinen Wert. Qualitativ hochwertige Originalersatzteile zu beschaffen, kann sich hingegen mitunter kompliziert gestalten. Dennoch sollte unter keinen Umständen auf minderwertige Ersatzteile oder gar Plagiate zurückgegriffen werden! Ersatzteile für rare Oldtimer auf die herkömmliche Art zu fertigen, lohnt sich finanziell nicht. Das heißt: Sie sind schwer erhältlich. Autohersteller haben das Problem erkannt. So fertigt der Hersteller Porsche Classic Ersatzteile für seltene Fahrzeuge inzwischen mit 3D-Druck an. Für Besitzer eines Oldtimers wie den Porsche 959 ist das hilfreich.

Oldtimer: Automodelle, die sich auszahlen können

Es muss nicht gleich der kostspieligste Oldtimer des Jahres 2017 sein, der 1956er-Rennwagen DBR1 von Aston Martin. Dieser Klassiker erzielte beim Verkauf beachtliche 22,55 Millionen Dollar. Immerhin steigerten selbst die Automodelle Ascona B und Manta B von Opel ihren Wert um fast 18 %. Auch bei einigen Fahrzeugen des bayerischen Herstellers BMW lohnt es sich, genauer hinzusehen – vor allem, wenn diese Mitte der 1970er-Jahre gefertigt wurden. Zu erwähnen wären weiterhin noch die Automodelle Porsche 924 und Porsche 944. Wichtig ist, den Markt zu kennen und die Entwicklungen vor dem Kauf zu beobachten. Die Fähigkeit, erforderliche Reparaturen selbst durchzuführen und die Bereitschaft, Zeit für die notwendige Pflege und Erhaltung aufzuwenden, sollte ehrlich beantwortet werden. Ein Klassiker beansprucht viel Aufmerksamkeit. Es sei denn, die finanziellen Mittel sind vorhanden, um das Fahrzeug von Experten regelmäßig fachmännisch überholen und warten zu lassen. Sich in einem Oldtimer lediglich sehen zu lassen, bringt keinen finanziellen Gewinn.

Fazit: Seltene Oldtimer sind finanziell äußerst attraktiv. Gleichzeitig sind diese deutlich kostspieliger. Doch andere zahlen sich als Wertanlage ebenfalls durchaus aus. Zumindest, wenn die handwerklichen Voraussetzungen und das technische Know-how vorhanden sind. Weiterhin müssen ein geeigneter Standort und das Geld vorhanden sein, um den Klassiker fachmännisch zu warten und pfleglich zu behandeln. Entscheidend ist die Wahl von Originalersatzeilen, die zudem nicht immer leicht erhältlich sind. Die Papiere müssen einwandfrei sein. Kurz: Das Geld arbeitet bei dieser Investition nicht von allein. Bei Immobilien ist das jedoch nicht viel anders.

1 Kristina Antonia Schäfer „Niedrigzinsen bleiben bis 2050 – mindestens“, Wirtschaftswoche, 13.12.2018

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