Wir Deutschen lieben unsere Autos, wir bauen, hegen und pflegen sie. Die Tradition als Autonation, die mit Benz, Daimler und Porsche begann, wird lebendig gehalten. Auf den Straßen finden sich neben den top aktuellen Modellen zumeist deutscher Autobauer immer mehr Oldtimer, deren Beliebtheit mit jedem Jahr wächst. Nicht nur deutsche Klassiker sind vielerorts zu bestaunen, gerade auch amerikanische Oldtimer sind sehr beliebt und begehrt. Von den geschichtsträchtigen Fahrzeugen geht eine bestimmte Faszination aus, der sich Autoliebhaber nur schwer entziehen können – ihre einzigartigen Formen, das originelle Aussehen und die Herausforderung, einen solchen Wagen fahrtüchtig zu halten und seinen besten Zustand zu erzielen, machen Oldtimer zu einem beliebten Hobby, das den erfolgreichen Bastler mit Stolz erfüllt. Natürlich gibt es bei diesen Fahrzeugen einige spezielle Dinge zu beachten, worin sie sich von modernen Fahrzeugen unterscheiden.
Oldtimer vs. Youngtimer – was ist der Unterschied?
Zählen die VW Käfer, Trabis, Mercedes Strich-8er und „Enten“, die jeder aus dem Straßenbild kennt, eigentlich schon zu den Oldtimern, oder sind diese Alltagsklassiker als Youngtimer einzustufen? Mehrere 10.000 dieser beliebten Modelle kurven noch auf deutschen Straßen und sorgen beim Betrachter für Begeisterung. Der Experte begutachtet diese Wagen jedoch mit einem professionellen Blick und trifft eine Unterscheidung, die sich wesentlich auf den Kaufpreis des jeweiligen Fahrzeuges auswirkt. Diese Unterscheidung ist eigentlich ganz einfach, sie hängt mit der Erstzulassung des Fahrzeugs zusammen – nicht etwa mit dem Baujahr, wie man glauben könnte. Das ist wichtig zu wissen, denn wer sich ein altes Auto zulegen möchte, bekommt es wesentlich günstiger, wenn es aktuell noch als Youngtimer eingestuft wird.
Ein Youngtimer ist ein Wagen, der vor mehr als 20 Jahren, aber weniger als 30 jähren erstmalig zugelassen wurde.
Als Oldtimer gelten hingegen alle Fahrzeuge, die vor mehr als 30 Jahren die erste Straßenzulassung bekommen haben.
Oldtimer und Youngtimer sind Sammlerobjekte
Diese alten Fahrzeuge sind weniger Gebrauchsgegenstände für den Alltag, als Sammlerobjekte und Hobby. Mancher Bastler baut sich ein Fahrzeug komplett aus eingeflogenen Teilen selbst zusammen, ein anderer macht ein Schnäppchen, indem er einen künftigen Oldtimer in seiner Youngtimer Periode erwirbt. Es wird geschraubt, poliert und gefachsimpelt. Immer steckt eine Menge Zeit und Geld in den Fahrzeugen, zumal nicht alle Reparaturen oder Umbauten anerkannt werden. Es ist nur natürlich, dass diesen Wagen ein besonderer Schutz zuteilwird. Viele werden in sicheren Garagen aufbewahrt und dürfen nur bei bestimmten Gelegenheiten und dem passenden Wetter auf die Straße. Doch egal wie sehr man aufpasst, es kann immer ein Unglück geben, eine Unachtsamkeit, einen Unfall oder eine mutwillige Beschädigung. Dann hat der Autoliebhaber ein großes Problem, denn die normale Versicherung deckt die Schäden an seinem Oldtimer, Youngtimer oder Veteranen nicht ab. Doch es gibt eine Lösung – speziell zugeschnittene Versicherungen extra für die begehrten Autolieblinge.
Das wertvolle Auto angemessen versichern
Die Auto-Oldies sind sehr wertvolle Stücke, die einen speziellen Schutz benötigen. Denn entstehende Schäden können besonders hoch ausfallen, wenn etwa ein bestimmtes Bauteil aufwendig wiederbeschafft werden muss, oder eine notwendige Reparatur bei einem Oldtimerspezialisten mit einem hohen Betrag zu Buche schlägt. Die Wahl der richtigen Werkstatt ist besonders wichtig, um den originalgetreuen Zustand und damit den Wert des Wagens zu erhalten.
Für den Fall der Fälle gibt es spezielle Versicherungen wie etwa die Hiscox Oldtimerversicherung Classic Cars. Diese Assekuranz springt ein, wenn das Fahrzeug entwendet wird, durch einen Tierbiss oder ein Unwetter beschädigt wird oder wenn jemand es mutwillig beschädigt. So können Autoliebhaber sicher sein, dass Schäden in jedem Fall fachgerecht reguliert werden können.
Das H-Kennzeichen für historische Fahrzeuge
Der Schutz des automobilen Kulturgutes liegt auch dem Gesetzgeber am Herzen, der 1997 das H-Kennzeichen eingeführt hat. Es ist jedoch nicht für alle alten Fahrzeuge möglich, sondern diese müssen bestimmte Bedingungen erfüllen. Die erste ist ein Mindestalter von dreißig Jahren, bezogen auf den Tag der Erstzulassung, die zweite ist die Beschaffenheit des Wagens. Dieser muss in einem möglichst originale oder zeitgenössisch restaurierten Zustand sein. Letzteres kann ein Halter sich durch ein Oldtimergutachten bestätigen lassen, das zwischen 80 und 200 Euro kostet.
Das H-Kennzeichen rechnet sich allerdings für den Halter, denn es fällt eine geringere, pauschale Kfz-Steuer in Höhe von 191,73 Euro pro Jahr an.
Natürlich dürfen auch Oldtimer nur mit einer funktionierenden Brems-, Licht- und Blinkanlage auf die Straßen, doch bei anderen Regelungen werden Ausnahmen gemacht. So muss ein Katalysator (KAT) nicht nachgerüstet werden, bei manchen Modellen sind auch Sicherheitsgurte nicht nötig und Oldtimer mit H-Kennzeichen können auch ohne Umweltplakette in Umweltzonen gefahren werden.
Saisonkennzeichen
Eine gern genutzte Alternative zum H-Kennzeichen sind Saisonkennzeichen, die immer dann zum Einsatz kommen, wenn ein geliebtes Schmuckstück nur gelegentlich ausgefahren wird. Ein Saisonkennzeichen wird nur für die Monate im Jahr benötigt, wenn der Wagen tatsächlich auf der Straße ist, für die restliche Zeit gibt es dann eine Ruheversicherung.
Fazit:
Es steckt viel Liebe, Zeit und Geld in historischen Wagen, die es zu erhalten gilt. Sie sind ein wichtiger Teil der Geschichte und erzählen uns etwas über die Mobilität im Wandel der Zeit.