auto_check-300x200 Wenn das Auto Geräusche macht: Ursachen und Lösungen
Fahrzeug-Check auf Geräusche
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Es meldet sich bei jeder Fahrt: das Klopfen, ein dumpfes Geräusch, das hohe Quietschen oder das regelmäßige Klappern. Etliche Autofahrer nehmen die Geräusche, die ihr Fahrzeug während jeder Autofahrt macht, mit der Zeit bedenkenlos hin. Dennoch ist es ratsam, der Ursache des Geräusches nachzugehen, da dieses durchaus auf einen Schaden eines Kfz-Teils hinweisen kann. Wir verraten, wie Sie einige der häufigsten Geräusche rund um das Auto identifizieren.

Ungefährlich, aber störend: Geräusche im Fahrzeuginnenraum beseitigen

Beim Kauf des Autos war der Preis ausschlaggebend, so günstig war dieser. Allerdings zeigt sich bei regelmäßigen Fahrten und mit der Zeit, dass die Verarbeitung bei billigeren Fahrzeugen oft eben nicht besonders hochwertig ist.

Armaturen und andere Kunststoffteile

Festere Kunststoffarmaturen können während der Autofahrt ein Klappern hervorbringen, das zwar leicht, aber auf Dauer durchaus belästigend sein kann. Störendes Klappern an den Fahrzeugarmaturen lässt sich jedoch relativ einfach mit etwas Silikon beseitigen. Eventuell reicht es schon, ein Stück Schaumstoff oder ähnliches Material an die betreffende Stelle zu klemmen.

Undichte Türen und Klappen

Bei hohem Fahrtempo pfeift Wind durch die Türdichtungen und erzeugt ein nerviges Quietschen? Diese Geräuschursache lässt sich oft mit einem Pflegestift für Gummidichtungen beheben. Diese Behandlung macht die Gummidichtungen wieder flexibel und schützt im Winter gleichzeitig vor einem Zufrieren der Autotüren.

Sind die Geräusche trotz des Pflegestiftes für Autogummidichtungen immer noch zu hören, könnten Scharnier oder die Tür selbst leicht verzogen sein. Wenn das Problem massiv stört, kann dies eine Werkstatt richten.

Geräusche vom Fahrwerk beachten und beobachten

Eine Reihe von Geräuschen wird vom Fahrwerk erzeugt. Diese sind immer ein Hinweis darauf, dass ein Teil verschleißt. Oft beginnt das Geräusch kaum wahrnehmbar und wird mit der Zeit lauter, wenn beispielsweise ein Dämpfer nach und nach verschleißt. In solch einem Fall heißt das: Zuhören, Beobachten und bei Verschlechterung wechseln.

Poltern des Autos auf schlechten Straßen

Das Fahrzeug erzeugt vor allem auf schlechten Fahrbahnen ein Poltern? Dann kann dieses Geräusch auf defekte Achsaufhänger, defekte Stabilisatoren, Federbeinlager oder Stoßdämpfer hinweisen. Dieses sollte unverzüglich geprüft werden, um dann das defekte Kfz-Teil durch ein neues ersetzen zu lassen. Auch Gebrochene Fahrwerksfedern können dazu führen und machen sich besonders durch eine Schieflage im Stand bemerkbar.

Brummen des Autos in Kurvenfahrten

Das Fahrzeug erzeugt vor allem in Kurvenfahrten ein Brummen? Dann sollten die Radlager überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden. Verschlissene Radlager verschlechtern die Fahreigenschaften mit der Zeit immer weiter.

Bei Nässe oder bei einem Lastwechsel gibt das Auto ratternde Geräusche von sich? Dann ist dieses ein Zeichen dafür, dass das ESP arbeitet. Dies wird durch eine schlechte Reifenhaftung oder einen extremen Fahrstil verursacht.

Wenn die Bremsen quietschen oder kratzen

Bei Scheibenbremsen ist oft ein akustischer Warnkontakt verbaut. Dieser verursacht ein metallisches Quietschen, kurz bevor die Bremsbeläge ihre Verschleißgrenze erreichen. Wenn das Quietschen ertönt, sollten Sie den baldigen Wechsel einplanen.

Geben die Bremsen bei jeder Betätigung des Bremspedals ein kratzendes Geräusch von sich, muss das Auto unverzüglich in die Werkstatt. Kratzen ist ein klares Anzeichen dafür, dass die Bremsbeläge verschlissen sind und sofort ausgetauscht werden müssen.

Achtung: Geräusche vom Motor immer ernstnehmen

Geräusche vom Fahrwerk kündigen sich oft an, indem sie leise beginnen und sich mit der Zeit verschlechtern. Bei Geräuschen vom Motor hingegen sollten Sie sofort reagieren. Eine Weiterfahrt kann schnell größere Reparaturen nach sich ziehen.

Klackern und Klappern aus dem Motorraum

Ist nach dem Start des Fahrzeuges ein metallisches Klackern zu hören, können die Ventilstößel Urheber dieses Geräusches sein. Dieses Klackern ist in vielen Fällen ein Hinweis dafür, dass der Öldruck für eine einwandfreie Funktion der Ventilstößel zu gering ist. Das kann verschiedene Ursachen haben, die dringend untersucht werden müssen.

Wenn der Motor selbst Geräusche macht

Verschlissene oder zu locker sitzende Motorlager machen sich durch ein klopfendes Geräusch bemerkbar. Zu hören ist dieses vor allem bei einem Lastwechsel. Wenn Sie dieses schlagende Geräusch hören, sollten Sie umgehend die Ursache finden und beheben. Meist handelt es sich um die Aufhängung des Motors. Durch die Vibrationen wird sich das schon verschlissene Lager weiter abnutzen und andere Teile der Motorhalterung in Mitleidenschaft ziehen.

Erzeugt der Verbrennungsmotor eher ein klirrendes Geräusch, so können defekte oder zu lockere Schellen die Ursache sein. Diese befinden sich an nahezu allen Leitungen und Schläuchen. Der Aufwand zum Tauschen ist meist geringer als die Zeit für die Suche nach dem Fehler.

Warnsignale der Kupplung

Löst das Fahrzeug während beim Anfahren ein Aufheulen aus und die Drehzahl ändert sich bei einer Fahrt bergauf, kommt das häufig durch eine abgenutzte Kupplungsscheibe. Der Austausch des Kupplungssatzes ist eine typische Wartungsarbeit, die nahezu jedes Auto irgendwann erwartet.

Erzeugt die Kupplung ein klapperndes Geräusch, weist dieses oftmals auf defekte Torsionsfedern hin. Da hilft nur ein Austausch des Kfz-Teils in der Autowerkstatt. Ein defektes Ausrücklager der Kupplung macht sich häufig durch ein eher knirschendes Geräusch bemerkbar. Auch hier hilft der Austausch.

Bestehen die obigen Symptome trotz intakter Kupplung, kann das auf ein verschlissenes Differenzial oder Getriebe zurückzuführen sein. Hier ist die Reparatur oftmals aufwendig, sollte aber umgehend durchgeführt werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich das Auto bald nicht mehr anfahren lässt.

Geräusche des Autos kennen und einordnen beugt Schäden vor

Jeder Verbrennungsmotor macht Geräusche. Indem Sie jedoch die normale Geräuschkulisse Ihres Autos kennen, können Sie schnell reagieren, wenn sich etwas ändert. Ein ausgeschlagenes Radlager beispielsweise ist in einer Werkstatt schnell gewechselt. Warten Sie daher nicht, bis andere Teile der Raduafhängung in Mitleidenschaft gezogen werden.

Haftungsausschluss

Unsere Ratgeber enthalten viele fachliche Informationen rund um das KFZ, die wir sorgfältig zusammengetragen haben. Diese Artikel können allerdings die Fachkenntnis eines Spezialisten nicht ersetzen. Autoteile-Markt haftet daher nicht für Schäden und Verletzungen, die durch unsachgemäß ausgeführte Reparaturen entstehen. Wir empfehlen grundsätzlich, Arbeiten am KFZ nur von einem Fachmann ausführen zu lassen.

FAQ – Ungewöhnliche Geräusche am Auto

Derartige Geräusche werden oft vom Armaturenbrett oder anderen Kunststoffteilen verursacht, die sich über die Jahre leicht lockern. Sie sind in der Regel ungefährlich, erhöhen aber den Geräuschpegel bei der Fahrt.

Ein Schleifen oder Kratzen wird in den meisten Fällen von den Bremsen oder Radlagern verursacht. Sie sollten hier schnell reagieren und die Bremsbeläge oder Lager tauschen, bevor andere Teile dadurch beschädigt werden.

Alle kratzenden oder klopfenden Geräusche sollten Sie sofort untersuchen, egal ob sie vom Motor oder dem Fahrwerk kommen. Das Problem bei derartigen Belastungen ist, dass dadurch andere Teile beschädigt werden. Sie können also größere Reparaturen vermeiden, indem Sie sofort reagiegen.

Eine veränderte Drehzahl abhängig von der Last deutet auf eine abgenutzte Kupplung hin. Die Kupplungsscheibe kann die Kraft nicht mehr sauber übertragen. Der Wechsel des Kupplungssatzes behebt das Problem und ist eine typische Reparatur für jede Fachwerkstatt.

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F. Selleng wurde in Köthen (Anhalt) geboren. Als ausgebildeter Mechatroniker bei der Deutschen Bahn, arbeitete er dort in der Wartung und Instandhaltung von Schienen-Baufahrzeugen.
Nach einer Fortbildung zum Industriemeister Elektrotechnik wechselte er später in die Autoindustrie nach Leipzig. In den folgenden Jahren arbeitete er bei Porsche und BMW.
Seit dem Schuljahr 2016/17 ist er als Fachlehrer für Elektrotechnik an einer Berufsschule tätig. Im gleichen Zeitraum begann er, als freier Autor fachliche Texte und Ratgeber zu verfassen.

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