Jeder, der ein Auto besitzt, muss damit regelmäßige Termine wahrnehmen. Bei den wichtigen Untersuchungen und Wartungen überprüfen Fachleute, ob das Auto nach wie vor fahrtauglich ist und ob es Schäden gibt, die behoben werden müssen. Nicht immer ist klar, welcher Termin wann wichtig ist. Dieser Beitrag gibt deshalb eine Übersicht über die wichtigsten Autountersuchungen und worauf Autobesitzer im Vorfeld achten sollten.
Die Hauptuntersuchung: Hat das Auto noch „TÜV“?
Die Hauptuntersuchung, kurz HU, gehört zu den bekanntesten Untersuchungen für Fahrzeuge. Denn ohne TÜV-Plakette darf bekanntlich kein Auto am Straßenverkehr teilnehmen. Umso wichtiger ist es für Fahrzeughalter, ihr Auto bereits vor der fälligen HU fit zu machen und die wichtigsten Komponenten zu überprüfen. Für PKW gelten folgende Eckdaten zur Hauptuntersuchung:
- Nach der Erstzulassung wird die erste HU spätestens nach 36 Monaten durchgeführt.
- Im Anschluss erfolgt alle 24 Monate eine weitere Untersuchung.
- Wird die Hauptuntersuchung bestanden, erhält das Fahrzeug eine neue Plakette, die auf dem hinteren Kennzeichen angebracht wird. Dieser Plakette ist zu entnehmen, wann das Auto wieder zur Hauptuntersuchung muss.
Bereits die Farbe der Plakette zeigt an, in welchem Jahr die nächste HU ansteht: Ist die Plakette beispielsweise blau, muss der PKW noch 2020 zur Untersuchung. Auf der Plakette steht zudem, in welchem Monat die HU fällig ist.
Wer führt die Hauptuntersuchung durch?
Der Ablauf einer HU ist in der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung festgelegt. Grundsätzlich sind die deutschen Prüforganisationen, wie beispielsweise der TÜV, mit der Prüfung beauftragt. Viele Werkstätten können die Hauptuntersuchung durchführen. Für Berufstätige gibt es oft die Möglichkeit, das Fahrzeug morgens abzugeben und es nach der Arbeit wieder abzuholen. Eine Anwesenheitspflicht während der Untersuchung besteht nicht. Diese Möglichkeit bietet beispielsweise die Autoaufbereitung Ingolstadt an. Dabei ist es die Pflicht des Fahrzeughalters, seinen Wagen rechtzeitig zur Untersuchung zu bringen. Er übernimmt auch die anfallenden Kosten, die je nach Prüfer unterschiedlich sein können.
Wie läuft die HU ab?
Die Hauptuntersuchung ist eine zerlegungsfreie Kontrolle. Das bedeutet, dass das Auto per Sicht-, Funktions- und Wirkungsprüfung getestet wird. Wichtige Bauteile werden dabei begutachtet und auf ihre einwandfreie Funktion hin überprüft. Dabei geht es stets darum, dass das Fahrzeug verkehrssicher ist. Werden keine Mängel festgestellt, erhält der Wagen eine neue Prüfplakette. Eine Prüfbescheinigung sowie ein Untersuchungsbericht runden den Nachweis der erfolgten HU ab. Diese Unterlagen müssen bei einer Ummeldung des Fahrzeugs vorgelegt werden. Fallen jedoch Mängel auf, muss der Fahrzeughalter das Auto wieder vorstellen. Hier ist es praktisch, wenn die Prüfung direkt in einer Werkstatt vorgenommen wird. Dann kann diese die Mängel sofort bereinigen und dann die Nachprüfung durchführen.
Wichtig: Kann der Prüfer die Verkehrssicherheit auch nach Beseitigung von Mängeln nicht gewährleisten, muss er die Prüfplakette entfernen. Das Fahrzeug darf dann nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen. Umso wichtiger ist es, den eigenen Wagen regelmäßigen Wartungen und Untersuchungen zu unterziehen. Nur so bleibt die Sicherheit im Verkehr gewährleistet.
Autos produzieren Abgase und müssen zur AU
Neben der Hauptuntersuchung ist die Abgasuntersuchung eine der wichtigsten Prüfungen, denen sich ein Auto regelmäßig unterziehen muss. Der korrekte Begriff für eine Abgasuntersuchung lautet übrigens „Untersuchung des Motormanagements und Abgasreinigungssystems“, abgekürzt UMA. Der Begriff „AU“ hält sich aber nach wie vor, sodass er auch in diesem Beitrag genutzt wird.
Grundsätzlich gilt, dass sich jedes Fahrzeug, das Abgase produziert, einer Abgasuntersuchung unterziehen muss. Hier messen die Prüfer, welche Abgase und welche Mengen das Auto tatsächlich produziert. Überschreiten die gemessenen Werte bestimmte Grenzen, kann es zu Problemen kommen. Folgende Stoffe werden bei der Messung berücksichtigt:
- Kohlenmonoxid
- Kohlenwasserstoffe
- Stickoxide
- Rußpartikel (bei Dieselmotoren)
Wie funktioniert die Abgasmessung?
Bei der Abgasuntersuchung wird heutzutage eine Sonde im Auspuffendrohr platziert. Bei laufendem Motor misst die Sonde konkret, welche Mengen welcher Stoffe der Wagen produziert. Die Messwerte werden bei unterschiedlichen Drehzahlen und bei unterschiedlichen Motortemperaturen ermittelt, sodass ein breites Bild entsteht. Diese Art der Messung nennt sich Endrohrmessung oder Auspuff-Schnüffel-Messung. Im Anschluss an die Messung gleicht der Prüfer die erhaltenen Werte mit den Daten des Herstellers ab.
Moderne Fahrzeuge sind zudem mit einem Onboard-Diagnose-System, kurz OBD, ausgestattet. bis 2018 war es so, dass die Abgasuntersuchung hier lediglich aus einer Prüfung dieses Systems bestand. Zeigte das OBD keinen Fehler, galt die Prüfung als bestanden. In der Folge des Abgasskandals 2016 wurde hier eine Änderung vorgenommen. Seitdem müssen alle Fahrzeuge der Endrohrmessung unterzogen werden.
Zusätzlich nehmen Prüfer eine Sichtkontrolle aller wichtigen Komponenten vor. Dazu gehören die gesamte Auspuffanlage, die Einspritzanlage sowie der Luftfilter.
Wer macht wann die AU?
Grundsätzlich gelten für die Abgasuntersuchung die gleichen Prüfintervalle wie für die HU. Das heißt, dass drei Jahre nach Erstzulassung die erste AU fällig wird, danach im zweijährigen Turnus jede weitere. Auch hier sind zahlreiche Vertragswerkstätten an der Prüfung beteiligt.
AU und HU werden in der Regel gleichzeitig durchgeführt
Bereits seit dem Jahr 2010 werden Haupt- und Abgasuntersuchung in der Regel gleichzeitig durchgeführt. Seitdem sind die sechseckigen Abgas-Plaketten verschwunden. Denn eine nicht bestandene Abgasuntersuchung kann die Verweigerung der TÜV-Plakette nach sich ziehen.
Es ist allerdings möglich, die beiden Untersuchung getrennt voneinander durchführen zu lassen. Hier ist es jedoch unerlässlich, dass der zeitliche Abstand möglichst gering ist. Wer also vermutet, dass es Probleme bei der AU geben könnte, kann diese zuerst durchführen lassen. Treten tatsächlich zu hohe Abgaswerte auf, ist eine Behebung des Problems bis zum HU-Termin kein Problem. Fahrzeughalter legen den Prüfbericht der AU dann bei der HU vor. Wenn der zeitliche Abstand zu groß ist, kann der Prüfer bei der Hauptuntersuchung die AU allerdings auch ablehnen und eine eigene durchführen. In diesem Fall kommen doppelte Kosten auf den Fahrzeughalter zu.
Zur Inspektion in die Werkstatt
Neben den beiden Prüfungen, die die Verkehrssicherheit testen, gibt es einen weiteren wichtigen Termin im Kalender: Die Inspektion. Es gibt sowohl freiwillige Inspektionen als auch solche, die rechtlich gefordert werden. Die rechtlich geforderte Inspektion in Deutschland ist die Hauptuntersuchung. In diesem Abschnitt geht es also um die freiwillige Inspektion.
Die freiwillige Inspektion ist wichtig und dient vorrangig dazu, Unfälle und Schäden am Fahrzeug zu verhüten. Verschleiß ist ein typisches Problem, das jeder Fahrzeughalter kennt. Deshalb haben Inspektionen zur Aufgabe, die Verschleißteile zu überprüfen, um sie rechtzeitig auszutauschen. Die meisten Fahrzeughersteller machen Vorgaben dazu, in welchen zeitlichen Intervallen das Auto zur Inspektion sollte. Diese Informationen sind dem Handbuch zu entnehmen. Wer sein Auto bei einem gewerblichen Händler kauft, erhält auch dort die entsprechenden Hinweise. Die Intervalle sind meist abhängig von gelaufenen Kilometern und Zeit, die das Fahrzeug zugelassen ist. In einem speziellen Inspektionsheft werden durchgeführte Inspektionen vermerkt.
Wichtig: Oft sind Garantieleistungen davon abhängig, wie regelmäßig ein Auto bei der Kfz-Inspektion war. Hier gilt es also, sich an die Herstellervorgaben zu halten.
Folgende Arbeiten gehören standardmäßig zu einer Inspektion:
- Sichtkontrolle des Fahrwerks, der Leitungen und Aggregate, der Gelenke und der Abgasanlage
- Bremsüberprüfung
- Austausch der Bremsflüssigkeit
- Wechsel von Öl, Ölfilter und Luftfilter
- Überprüfung der gesamten Außenbeleuchtung
- Überprüfung von Reifenprofil und Reifendruck
- Wechsel der Schlüsselbatterie sowie Fetten von Türen und Schlössern
- Überprüfung der korrekten Einstellung der Scheinwerfer
Zusätzlich können Vertragswerkstätten während der Inspektion Reparaturen am Fahrzeug vornehmen. Hierzu gilt es, sich im Vorfeld mit der Werkstatt abzustimmen und auf Defekte hinzuweisen. Die Reparatur kostet in der Regel extra. Auch die Kosten für die Inspektion trägt der Fahrzeughalter.
Der Sonderfall: Elektroautos
Die wichtigsten Trends der Automobilbranche zeigen: Elektroautos erleben nach wie vor einen Boom. Sie zeigen sich besonders sicher und umweltbewusst und profitieren darüber hinaus von vielen Sonderregelungen und Ermäßigungen. So wird das Fahren von E-Autos für Privatpersonen attraktiver. Auch das Netz an Ladestationen wird immer weiter ausgebaut, sodass Elektroautos in Zukunft auch lange Strecken problemlos zurücklegen können.
Bei der Frage nach notwendigen Untersuchungen und Inspektionen nehmen E-Autos zusätzlich eine Sonderrolle ein. Natürlich müssen E-Autos, wie jedes Fahrzeug, regelmäßig zur HU. Die Prüfintervalle unterscheiden sich nicht von herkömmlichen Fahrzeugen. Allerdings ist die Untersuchung oft günstiger als bei Benzinern und Dieselfahrzeugen. Der Grund: Die Abgasuntersuchung fällt bei E-Autos weg. Elektrisch betriebene Fahrzeuge produzieren keine Abgase, die auf Schadstoffe getestet werden müssten. So zahlen Fahrzeughalter hier oft nur die Hälfte des normalen Preises für eine große HU mit AU. Zudem sind die Intervalle für freiwillige Inspektionen in vielen Fällen flexibler gestaltet als bei herkömmlichen PKW. Das liegt daran, dass moderne Autos sich selbst engmaschig überwachen. Je nach Fahrweise und Verschleiß erkennt der Wagen automatisch, wann eine Kfz-Inspektion notwendig ist. Dementsprechend sind die festgelegten Wartungsintervalle weniger engmaschig als bei älteren und herkömmlichen Fahrzeugen. Besitzer von E-Autos profitieren hier also gleich mehrfach.