Wissenswertes über die Auto Elektrik
Die Elektrik eines Autos umfasst alle Fahrassistenzsysteme, Komfortsysteme, Sicherheitssysteme und Bauteile, die Strom für ihren Betrieb benötigen. Diese Energie stellen die Lichtmaschine und die Batterie bereit. Je moderner und komfortabler das Auto ist, umso mehr elektrische Bauteile sind eingebaut und desto mehr Energie wird benötigt. Das heißt: Der Generator und die Starterbatterie müssen mehr leisten.
Wissenswertes: Welche Kfz-Teile gehören zur Auto Elektrik?
Allein in den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Technologie rasant weiterentwickelt – auch in der Automobilbranche. Zahlreiche Fahrassistenzsysteme, Komfortsysteme und Sicherheitssysteme stecken in aktuellen Autos. Hinzu kommen weitere stromverbrauchende Komponenten wie die Beleuchtung oder das Radio. Drücken Sie im Fahrzeug einen Knopf, setzen Sie eine bestimmte Elektrik in Gang. Wurde das Fenster früher gekurbelt, wird nun über Schalter agiert.
Zur Elektrik gehören u.a. folgende Kfz-Komponenten:
- Alarmanlage,
- Anlasser / Starter,
- Batterie,
- Einparkhilfen,
- Fensterheber,
- Geschwindigkeitsregelanlage,
- Heizung / Klimaanlage
- Hupe,
- Kabel und Leitungen,
- Kühlerlüfter,
- Lenkstock- /Blink- / Kombischalter,
- Lichtmaschine / Generator,
- Luftmassenmesser /Luftmengenmesser,
- Relais,
- Schalter und Regler,
- Sensoren,
- Sicherungen,
- Sicherungskasten,
- Steuergeräte,
- Wegfahrsperre
- Zentralverriegelung und
- Zündschloss.
Assistenzsysteme wie ABS, ESP, intelligente Lichtsysteme und weitere Autoteile der Elektrik wie Scheibenwischer, Kommunikationssysteme, beheizbare Außenspiegel benötigen ebenfalls Strom. Daher ist die Lichtmaschine, auch Generator oder kurz LiMa genannt, so wichtig.
Welche Funktion hat die Lichtmaschine/Generator
In der Elektrik eines Autos nimmt die Lichtmaschine eine zentrale Rolle ein: Sie ist ein elektrischer Generator und erzeugt während jeder Autofahrt den Strom für alle elektrischen Kfz-Teile, indem sie mechanische Energie in elektrische transformiert. Außerdem ist es ihre Aufgabe, die Starterbatterie aufzuladen. Durch die vielen verbauten elektrischen Autoteile muss sie weitaus leistungsstärker sein als noch vor einigen Jahren.
Angetrieben wird die Lichtmaschine als Nebenaggregat vom Verbrennungsmotor über den Riementrieb wie den Keilriemen oder den Keilrippenriemen. Daneben kann sie den Antrieb vom Reibrad erhalten.
Zur Lichtmaschine gehören:
- Gleichrichter,
- Regler,
- Rotor und
- Ständerwicklung.
Der Rotor bringt ein Magnetfeld hervor. Wie stark dieses ist, richtet sich nach der den Rotor durchströmenden Strommenge. Dann produziert dieses Bauteil eine Wechselspannung, sobald es sich dreht. Diese in eine Gleichspannung zu transformieren, ist die Aufgabe des Gleichrichters. Anschließend steht die Energie bereit für die Fahrzeugelektrik.
Befindet sich der Motor im Leerlauf:
- ist die Leistung der Lichtmaschine reduziert,
- holen sich elektrische Autoteile die Energie von der Batterie.
Die Versorgung der elektrischen Komponenten muss in jeder Situation gewährleistet sein. Unterstützt wird der Generator von der Batterie vor allem im Stadtverkehr beim häufigen Stop-and-go.
Was ist ein Generatorfreilauf
Der Generatorfreilauf der Elektrik hat mehrere Aufgaben. Er:
- senkt die Schwingungen des arbeitenden Motors,
- schont die Nebenaggregate und verlängert ihre Lebensdauer,
- ist für eine höhere Laufruhe verantwortlich und
- reduziert die Geräusche.
Kennzeichen des Generatorfreilaufs ist eine Freilauf-Riemenscheibe. Das Besondere an dieser ist, dass sie sich nur in eine Richtung dreht. Somit ist sie frei von der vibrierenden Kurbelwelle. Der Ausfall der Freilauf-Riemenscheibe bedeutet eine höhere Belastung für den Riemenspanner und die Umlenkrolle.
Welche Funktion hat die Batterie?
Die Batterie der Elektrik hat bedeutende Funktionen. Sie speichert die Energie, stellt die Energie für den Anlasser bereit und versorgt die energieverbrauchenden Komponenten mit Strom. Aufgeladen wird sie während längeren Autofahrten über die Lichtmaschine.
Längst versorgt die Batterie in aktuellen Autos nicht mehr nur den Anlasser, sondern zahlreiche andere elektrische Bauteile, elektrische Assistenzsysteme und Komfortsysteme. Daher muss sie wie die Lichtmaschine der Elektrik inzwischen weitaus leistungsstärker als früher sein.
Die Batterie versorgt vor allem folgende elektrische Systeme:
- ABS,
- ESP,
- Klimaanlage und
- Blinker
- Scheinwerfer
- Navigationssystem und Radio
- Heizgebläse
- Lüfter
- Innenraumbeleuchtung
- Anlasser / Starter
- uvm.
Regelmäßige Pflege und Wartung verlängern die Lebensdauer der Batterie der Elektrik.
Anlasser/Starter
Ein weiteres elementares Teil der Elektrik ist der Anlasser oder auch Starter genannt. Als Elektromotor für den Start unterstützt dieser den Verbrennungsmotor. Das erreicht der Anlasser, indem er den Motor über den Motorzahnkranz bis zum Selbstlauf antreibt. Das heißt: Bis der Motor zündet und richtig in Betrieb ist, übernimmt der Anlasser der Elektrik die beginnenden Hubbewegungen der Kolben.
Zum Anlasser der Elektrik gehören:
- Starter,
- Schalt- und Steuergerät,
- Verkabelung,
- Zündschloss,
- Batterie.
Der Anlasser darf nicht zu groß sein, muss aber dennoch die notwendige Drehzahl für den Selbstlauf des Fahrzeugmotors erzeugen. Zwischen Starterritzel und Motorzahnkranz erfolgt daher eine Übersetzung, um die höhere Drehzahl des Anlassers an die des Verbrennungsmotors anzugleichen.
Ist der Motor angesprungen, beschleunigt dieser sehr rasch auf hohe Drehzahlen. Diese übertreffen die des Startes bei weitem. Der Kraftschluss muss daher getrennt werden, um den Anlasser nicht zu beschädigen. Diese Aufgabe hat der Freilauf.
In fast allen Autos sind Schub-Schraubtriebstarter eingebaut. Dieser umfasst folgende Komponenten:
- Elektromotor,
- Einspursystem,
- Freilauf,
- Haltewicklung,
- Kummutator, also einen Stromwender,
- Starterritzel,
- Anker und
- Ständerwicklung.
Der Anlasser arbeitet stets eine kurze Zeit
Als Elektromotor für den Start, ist der Anlasser nur eine kurze Zeit im Einsatz. Er arbeitet nur solange, bis der Motor läuft. Länger darf das Bauteil nicht belastet werden, da sein Elektromotor keinen Kühler enthält. Zwar kann dieser mehr als 100 Ampere aufnehmen, eine höhere Belastung schädigt ihn jedoch erheblich.
Das Zündschloss
Sobald Sie den Zündschlüssel im Zündschloss umdrehen, erzeugen Sie an zwei Magnetschaltern eine unterschiedlich starke Spannung. Die Folge: Das Starterritzel schiebt sich in die Verzahnung der Motorschwungscheibe, das Starterritzel spurt ein. Dieses Starterritzel treibt den Motor an, bis dieser arbeitet. Mit dem Starten des Motors beginnt die Luft-Kraftstoff-Verbrennung. Diese endet mit dem Drehen des Zündschlüssels.
Zündschloss und Lenkschloss
Das Lenkschloss dient als Schutz vor Diebstahl des Autos. Aktiviert wird es durch zwei Bewegungen:
- das Ziehen Autoschlüssels aus dem Zündschloss und
- dem Drehen des Lenkrades bis zum Einrasten.
Zusätzlich sind aktuelle Fahrzeugen oft mit elektronischen Wegfahrsperren ausgerüstet. Bei diesen ist im Autoschlüssel ein Chip eingebaut. Der Chip sendet beim Startversuch elektronische Signale an ein Steuergerät, das die eingehenden Werte mit den Soll-Daten prüft. Stimmt das Signal, erlaubt es den Start.
Die vier Positionen des Zündschlosses – jedes Zündschloss weist vier Positionen auf – ganz gleich, um welche Zündschlossart es sich handelt:
- Lock,
- ACC,
- On und
- Start
Steht das Zündschloss auf „Lock“, ist die Sperre aktiviert. Diese ist grundsätzlich aktiviert, bis der Zündschlüssel eingesteckt wird. Die zweite Position ist „ACC“, also Accumulator oder Accessory. Das bedeutet: Alle Elektrik des Autos erhält ihren Strom ausschließlich von der Batterie.
Bei „On“ nimmt die Spannungsversorgung ihre Arbeit auf, ohne dass der Motor gezündet wird. „On“ ist die normale Stellung, sobald die Zündung erfolgte. Die letzte Position „Start“ startet den Anlasser. Läuft der Motor selbständig, rückt die Stellung wieder auf „On“. Jetzt kommt die Energie für die Kfz-Elektrik von der Lichtmaschine, also dem Generator.
Fensterheber-/Motoren
Elektrische Fensterheber sind längst Bauteile der Elektrik neuerer Fahrzeugmodelle. Statt Fenster aufzukurbeln, löst ein Knopfdruck das Öffnen aus: Dieser startet einen Elektromotor, der wiederum eine Seiltrommel über ein Getriebe antreibt. Das Zugseil zieht über einen federnden Bowdenzug und Umlaufrollen an den auf Führungsschienen befindlichen Fensterbefestigungen. Gleichzeitig wickelt sich das Seilende ohne Zug wieder auf eine Seiltrommel.
Luftmassenmesser
Abgekürzt mit LMM, ist der Luftmassenmesser im Fahrzeug mit Verbrennungsmotor relevant für das Motormanagement. Montiert ist dieses Teil der Elektrik im Ansaugrohr direkt hinter dem Luftfilter. Läuft der Motor, misst er kontinuierlich:
- die Feuchtigkeit,
- die Temperatur der durchströmenden Luft und
- die Menge der durchströmenden Luft.
Alle Daten übermittelt er an das Motorsteuergerät. Dieses gleicht die eingehenden Ist-Werte mit den Soll-Werten ab. Entsprechend reguliert das Motorsteuergerät das Luft-Kraftstoff-Verhältnis. Damit ist der Luftmassenmesser erforderlich, um:
- die stets präzise Kraftstoffmenge einzuspritzen,
- das Luft-Kraftstoff-Gemisch zu optimieren.
- die Grenzwerte der Schadstoffemissionen einzuhalten und
- Abgase über die Abgasrückführung zurückzuleiten.
Gebaut wird der Luftmassenmesser entweder als Hitzdraht-Luftmassenmesser oder als Heißfilm-Luftmassenmesser. Die Mehrheit der Autos ist mit einem Hitzdraht-Luftmassenmesser ausgerüstet.
Wie der Hitzdraht-Luftmassenmesser arbeitet
Der Hitzdraht dieses Bauteils befindet sich im Luftkanal und dient als Sensor. Über Strom wird die Temperatur des Hitzdraht reguliert. Diese ist unentwegt 100 °Celsius höher als die Temperatur der Ansaugluft. Die Menge der angesaugten Luft hängt vom jeweiligen Betriebszustand des Fahrzeuges ab.
Der Kontakt der Luft mit dem Hitzdraht hat seine Abkühlung zur Folge. Unverzüglich wird diese ausgeglichen, um den Unterschied von 100 °Celsius wieder zu erreichen. Die dafür notwenige Strommasse ergibt das Maß für die Luftmasse, das den Hitzdraht wieder auf die Temperatur bringt.
Sobald das Auto abgestellt wird, wird der Hitzdraht-Luftmassenmesser kurzfristig auf 1.000 °Celsius erhitzt. Das Ergebnis: Die während jeder Fahrt angesammelten Verbrennungen werden weggebrannt.
Ist der Luftmassenmesser der Elektrik defekt,
- sinkt die Motorleistung,
- läuft der Motor unrund,
- erhöht sich der Kraftstoffverbrauch,
- steigen die Schadstoffemissionen.
Steuergeräte
Für jedes elektrisches Autoteil gibt es ein Steuergerät: Ob ABS, Motormanagement oder Getriebe, in modernen Autos haben Dutzende Steuergeräte ihre bestimmten Aufgaben. In der Elektrik wächst ihre Anzahl mit dem technologischen Fortschritt. 80 sind es bereits in einem Fahrzeug der oberen Klasse. Jedes einzelne Steuergerät hat drei bedeutende Aufgaben. Es:
- reguliert unterschiedliche Funktionen,
- kontrolliert diese und
- zeichnet Abweichungen und Fehler auf.
Die elektronischen Module arbeiten nach dem Prinzip der Eingabe, Verarbeitung, Ausgabe. Während jeder Fahrt erhält jedes Steuergerät über seine Sensoren digital unentwegt Daten. Diese wertet es aus, indem es die eingehenden Ist-Daten mit den Soll-Werten vergleicht. Weichen sie voneinander ab, leitet es entsprechende Maßnahmen ein.
Jedes Steuergerät muss mit anderen kommunizieren. Dafür ist ein Controller Area Network (Can-Bus) erforderlich. Konstruiert wurde dieses bereits im Jahr 1983 von dem deutschen Hersteller Bosch.
Woraus ein Steuergerät besteht, ist von seiner Funktion abhängig. So ist die Ein-Chip-Lösung mit einem Microcontroller möglich, aber auch Mehrprozessorsysteme, die sogar über Grafikausgabesysteme verfügen.
Aufgaben der Sensoren
Sensoren sind die Basis für jedes Steuergerät. Was jeder Sensor genau misst, hängt von seiner Zuständigkeit ab. So misst ein ABS-Sensor/Raddrehzahlsensor kontinuierlich die Raddrehzahl, während Sensoren für das Motorsteuergerät wie der Luftmassensensor für die optimale Motorleistung sorgen. Über die Werte des Sensors regelt das Motormanagement den Zündzeitpunkt, die Einspritzmenge des Kraftstoffes, die Einspritzzeit, die Luftzufuhr, die Abgasrückführung und die Abgasreinigung.
Welche Funktion hat der Kühlerlüfter?
Eingebaut im Motorblock, kühlt der Kühlerlüfter den Motor ab und schützt diesen. Dieses ist seine wichtigste Funktion. Notwendig ist es aufgrund der hohen Temperaturen, welche die Luft-Kraftstoff-Verbrennung freisetzt. Diese können zu 2.000 °Celsius betragen! Der Kühlerlüfter schafft außerdem optimale Voraussetzungen für eine möglichst schadstoffarme Luft-Kraftstoff-Verbrennung.
Die zum Kühlerlüfter gehörenden Bauteile sind:
- Kühlmittelkühler,
- Thermostat,
- Wasserpumpe,
- Ausgleichsbehälter,
- Leitungen,
- Motorlüfter und einige mehr
Indem das Kühlmittel innerhalb des Systems zirkuliert, kühlt es sich ab. Dieser Vorgang wird durch einen oder mehreren Lüftern gefördert. Der Motorlüfter wird entweder über den Keilriemen bzw. den Keilrippenriemen oder – bei vor 2009 hergestellten Autos – die Visco-Kupplung angetrieben.
Die Visco-Kupplung unterstützt den Motorlüfter, wenn seine Leistung allein nicht genügt, um den Motor zu kühlen. Diese Unterstützung erfolgt vor allem bei Fahrsituationen wie Bergfahrten mit großen Anstiegen, Leerlauf, Staus und Fahrten bei heißer Witterung.
Die Bauteile der Motorkühlung bilden ein geschlossenes Kühlmittelsystem. Der Kühlerlüfter der Elektrik:
- nimmt die bei der Luft-Kraftstoff-Verbrennung entstehende Wärme auf.
- kühlt den Motor und seine Teile und schützt diese vor Überhitzung.
- stellt die aufgenommene Wärme bereit, um den Innenraum aufzuheizen oder
- gibt diese an die Außenluft ab.
Mögliche Defekte
Die Elektrik wie Steuergeräte, Sensoren, Kabel und Verbindungen muss während der Autofahrten einiges ertragen. Vibrationen der Kfz-Teile, starke Temperaturschwankungen, Hitze, Stöße durch unebene Fahrbahnen und – je nach Einbaulage – Feuchtigkeit, Regen, Staub und Verschmutzungen wirken auf sie ein. Im Winter kommt noch das aggressive Streusalz hinzu, das die Elektrik angreift.
Bei zwei Dritteln aller liegengebliebenen Fahrzeuge findet sich laut dem ADAC die Ursache bei der Elektrik wie Starterbatterie oder dem Motorsteuergerät. Umso wichtiger ist es, sich bei der Elektrik für qualitativ hochwertige Komponenten zu entscheiden.